BAYREUTH. Am Mittwoch haben in Bayreuth zahlreiche Teilnehmer am Warnstreik teilgenommen. Die Gewerkschaft ver.di hatte dazu aufgerufen. Deren Vorsitzender Frank Werneke sprach auf der Kundgebung am Vormittag.
Warum Wernecke ausgerechnet nach Bayreuth kam, erzählte er der Sonntagszeitung am Rande der ver.di" class="auto-detected-link" target="_blank">ver.di-Kundgebung am Stadtparkett. Der ver.di" class="auto-detected-link" target="_blank">ver.di-Vorsitzende skizziert zudem, wie es nach dem Warnstreik weitergehen könnte.
„Streiks haben eine eigene Dynamik - und zwar in jeder Tarifrunde”, gibt Werneke nach der Kundgebung auf dem Bayreuther Markt Einblick in seine Denkweise. Streiks sind nicht neu und haben von Zeit zu Zeit und je nach den äußeren Umständen ihre Daseinsberechtigung, ist sich der Gewerkschafter und gelernter Verpackungsmittelmechaniker sicher. Hier geht es zu den Bildern des Warnstreiks in Bayreuth.
Die Bezahlung allein ist nicht der einzige Grund für den Streik. „Vielmehr eine Kombination aus mehreren Faktoren”, so Werneke. Der Bedarf nach höheren Löhnen sei umso dringender, je höher die Inflation steigt und je länger sie andauert. Dazu komme derzeit noch eine enorme Belastung auf der Arbeit. „Vor allem im Gesundheitsweisen. Aber nicht nur dort”, so Wernecke. Die Folge: Hohe Abbrecherquoten in der Ausbildung, eine Verschärfung des Fachkräftemangels und noch mehr Belastung - ein Teufelskreis. Den gelte es zu durchbrechen.
Warum der ver.di-Chef heute ausgerechnet die Kundgebung in Bayreuth besucht hat, sagt er auch. Werneke, der einen Großteil seiner Arbeit von Frankfurt am Main aus koordiniert, habe sich nach der zweiten Verhandlungsphase nach ver.di-Veranstaltungen umgesehen. In Bayreuth rief der Bezirk Oberfranken-Ost zahlreiche Einrichtung auf, sich am Warnstreik zu beteiligen. „Bayreuth ist von Frankfurt aus in nicht allzu großer Zeit zu erreichen”, sagt der Vielreisende. Und: Er will ein Zeichen setzen, dass Streiks auch außerhalb von Großstädten wirksam sein können. „Das hat eine große Bedeutung für die kommunale Arbeit. Auch für den ländlichen Raum”, sagt er in Anlehnung an am Warnstreik beteiligte Kommunen aus dem Fichtelgebirge und der Fränkischen Schweiz.
Am 27. März startet die dritte Verhandlungsrunde im Tarifstreit. „Drei Verhandlungstage sind angesetzt. Die Arbeitgeber sollen und werden merken, dass jetzt richtig Druck da ist.” Entscheidend sei für ver.di weiterhin der Mindestbetrag. „10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens 500 Euro und 200 Euro für Auszubildende”, wie Werneke auf der Kundgebung sagte.
Nach der Verhandlungsrunde sieht Werneke drei Szenarien, die in Frage kommen: „Ein weiterer Verhandlungstermin mit Vertretern der Kommunen, eine Urabstimmung unter den ver.di-Mitgliedern (über 1,8 Millionen, Anm. d. Red.) oder ein Schlichtungsangebot.” Letztes ist für Werneke derzeit eher unwahrscheinlich.
Ob er die aktuellen Forderungen von ver.di" class="auto-detected-link" target="_blank">ver.di als „Rote Linie” sieht? „Man kann wohl nie 100 Prozent von dem durchsetzen, was man fordert. Das gehört zum Geschäft”, antwortet Werneke ausweichend. Dasss ver.di" class="auto-detected-link" target="_blank">ver.di seine Tarifforderungen zurückschraubt schließt er nicht aus.