Veröffentlicht am 06.06.2020 15:00
Veröffentlicht am 06.06.2020 15:00

Vermittler Doreth: „Die Kommunikation ist deutlich besser geworden”

Auch Bastian Doreth freut sich wieder auf Live-Basketball. (Foto: Thorsten Ochs)
Auch Bastian Doreth freut sich wieder auf Live-Basketball. (Foto: Thorsten Ochs)
Auch Bastian Doreth freut sich wieder auf Live-Basketball. (Foto: Thorsten Ochs)
Auch Bastian Doreth freut sich wieder auf Live-Basketball. (Foto: Thorsten Ochs)
Auch Bastian Doreth freut sich wieder auf Live-Basketball. (Foto: Thorsten Ochs)

BAYREUTH. Die Saison ist für Bastian Doreth vorbei, aber neben seinem täglichen Training hat er aktuell eine weitere wichtige Rolle inne: Er vermittelt zwischen Spielern und Liga. Wir haben uns mit dem Bayreuther Kapitän einmal über diese Aufgabe unterhalten.

Servus Basti. Du vertrittst aktuell die Interessen der Spieler in der Bundesliga. Was genau ist deine Aufgabe und wie nennt sich diese Position?

Ich bin ja offiziell Athletensprecher vom DBB was die Nationalmannschaft angeht. Für das, was ich aktuell mache, gibt es keine offizielle Bezeichnung, weil wir keine Gewerkschaft oder so haben. Diese neue Rolle hat sich ergeben, als das erste Mal aufkam, dass das Turnier am Saisonende gespielt wird. Ich bin eine Art Sprachrohr und Vermittler zwischen Spielern und Liga. Ich habe mir die Sicht der Spieler angehört, auch Meinungen und Sorgen. Dann bin ich an die Liga herangetreten und habe mich dort umgehört, um dann zwischen beiden Parteien zu vermitteln.

Anfangs lief die Kommunikation zwischen Spielern und Liga ja nicht so gut, gab es nun Fortschritte?

Was die Kommunikation angeht, ist es auf jeden Fall deutlich besser geworden. Ich habe einen Ansprechpartner bei der Liga, mit dem ich regelmäßig kommuniziere. Wenn es Sorgen oder Probleme von den Spielern gibt, vermittele ich. Aber das ist seit ein, zwei Wochen abgeflacht, weil viele Fragen von der Liga beantwortet wurden. Es gab auch einen großen Call zwischen Liga und je einem Verantwortlichen sowie Spieler der Vereine, die am Turnier in München teilnehmen. Das wurde sehr positiv aufgenommen. Auch über das Hygienekonzept wurde genau aufgeklärt.

Wie bist du denn überhaupt zu dieser Aufgabe gekommen?

Es hat sich so ein bisschen ergeben, da ich auch beim DBB schon so eine Funktion habe und sonst immer einen ganz guten Weg finde zu kommunizieren. Die Spieler fanden es nicht verkehrt, dass ich es mache, auch weil ich nicht beim Turnier dabei bin und dadurch eine andere Sicht auf die Dinge habe und einfacher Kritik üben kann. Viele wollen das vielleicht nicht, weil sie Konsequenzen fürchten. Bei mir war ja klar, dass Bayreuth nicht dabei ist und der Verein klar Stellung bezogen hat. Ich konnte in dieser Sache eine gewisse Objektivität gewährleisten.

Heute geht es mit dem Turnier in München los, es wurden viele Hygienemaßnahmen getroffen. Was sagst du zum Konzept? In meinen Augen ist es ein sehr gutes Sicherheits- und Hygienekonzept. Ich denke deutlich sicherer als beim Fußball, weil man ja schon den Kontaktkreis sehr einschränkt. Ich glaube, was Corona betrifft, hat man das Risiko schon sehr minimiert. Auch die Regierung hat gesagt, dass das Hygienekonzept einwandfrei ist. Mittlerweile sehe ich das auch so. Mittlerweile? Das heißt, bei dir hat ein Umdenken stattgefunden? Ja, definitiv. Und das ist ja auch das Schöne, wenn man miteinander spricht und einen Austausch hat, man kann viele Gerüchte, die herumgegangen sind, aus dem Weg räumen. Die Zeit, in der die Spieler während des Turniers in Quarantäne sind, beträgt maximal dreieinhalb Wochen, das hält sich noch im Rahmen. Am Anfang war es auch so, dass in Deutschland viel weniger Tests zur Verfügung standen als jetzt. Die Tests werden auch nicht vom Steuerzahler finanziert, sondern von der Liga und den Vereinen. Vor ein paar Wochen hattest du im Gespräch mit uns erwähnt, dass du dir Sorgen um die Gesundheit der Spieler machst. Ist das immer noch so? Natürlich gibt es immer noch Bedenken, was zum Beispiel ist, wenn ein Spieler sich infiziert, symptomfrei ist und dann Leistungssport macht. Was das für Langzeitschäden mit sichbringen kann, lässt sich bisher nicht sagen. Ein erhöhtes Verletzungsrisiko besteht aus meiner Sicht immer noch, weil es wenig Vorbereitung für viele Spiele in kurzer Zeit gab. Die medizinische Versorgung vor Ort wird allerdings sehr gut sein. Herrscht bei dir auch eine gewisse Freude, jetzt zumindest wieder Spiele schauen zu können? Ja, auf jeden Fall. Ich vermisse gerade den Basketball unheimlich und bin neidisch auf die Kollegen, die trainieren und spielen dürfen. Ich werde sicher das ein oder andere Spiel anschauen. Natürlich ist es schön, mal wieder live Basketball zu schauen. Ich freue mich auf Samstag, das wird eine gute Sache. Interview: Mirko Strässer


Von Jessica Mohr
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