In Kronach kam es am Sonntagabend auf einem Spielplatz im Landesgartenschau-Park zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Familien, bei der mehrere Personen verletzt wurden. Ein im Anschluss verbreitetes Video der Geschehnisse löste in den sozialen Medien eine Vielzahl sogenannter Hassreden aus.
Die genauen Hintergründe der Auseinandersetzung sind derzeit Gegenstand der laufenden Ermittlungen der Polizei Kronach. Um den Vorfall umfassend aufzuklären, vernehmen Beamte aktuell zahlreiche Beteiligte und sichern relevante Beweismittel. Einzelne Familienmitglieder mit deutscher und syrischer Herkunft sowie eine schlichtende 36-jährige Frau erlitten nach aktuellem Stand leichte Verletzungen und suchten selbstständig ärztliche Hilfe auf. Die Polizei traf die beteiligten Personen noch vor Ort an. Gegen mehrere Beteiligte wird nun unter anderem wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.
Eine Videosequenz, die den Vorfall zeigt, verbreitete sich kurz nach dem Geschehen viral über soziale Netzwerke. In der Folge kam es zu zahlreichen Kommentaren, die teilweise strafrechtlich relevante Inhalte wie Volksverhetzung aufwiesen. Die Kriminalpolizei Coburg ermittelt daher in mehreren Fällen unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Das betreffende Video ist mittlerweile nicht mehr öffentlich abrufbar.
Die Staatsanwaltschaft Coburg und die Polizei Oberfranken weisen darauf hin, dass hasserfüllte Äußerungen, die die Grenzen der freien Meinungsäußerung auf Social-Media-Plattformen überschreiten und dadurch Rechte anderer verletzen, strafbar sind. In einem Flyer werden Empfehlungen zusammengefasst, die aufzeigen, wie man sich selbst vor Hassreden schützen kann.