Veröffentlicht am 02.08.2025 17:24

Schutz für Trinkwasser

Foto: Stadtwerke Bayreuth
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Die Stadtwerke Bayreuth investieren rund 200.000 Euro in die Sanierung der Abdichtung eines ihrer wichtigsten Hochbehälter. Diese Maßnahme dient dem Schutz des Trinkwassers vor äußeren Einflüssen. Die Arbeiten sollen im August abgeschlossen sein.

Tief im Wald der Hohen Warte, hinter dem Festspielhaus, liegt ein Betongebäude mit einer großen Eingangstür, das gut gesichert erscheint. „Viele Spaziergänger halten es für einen Bunker oder eine geheime Anlage“, sagt Martin Grünthaner von den Stadtwerken Bayreuth schmunzelnd. „Tatsächlich ist es jedoch ein zentraler Bestandteil unserer Wasserversorgung.“ Direkt daneben befindet sich eine große, quadratische Lichtung mitten im Wald, auf der gearbeitet wird. Erdhaufen türmen sich am Rand, Maschinenspuren überziehen den Boden. Zwischen den Hügeln blitzt eine große graue Betonfläche hervor – die Decke des Hochbehälters Hohe Warte II.

Der Hochbehälter Hohe Warte II ist für die Wasserversorgung des nördlichen und östlichen Bayreuths zuständig“, erklärt Martin Grünthaner, der die Bauarbeiten koordiniert. In seinen zwei Kammern speichert er zusammen mit dem benachbarten Hochbehälter I rund 14 Millionen Liter Trinkwasser. Das Trinkwasser stammt aus dem Fichtelgebirge und der Fernwasserversorgung Oberfranken.

Die oberste Priorität für die Stadtwerke Bayreuth ist, dass nichts das Trinkwasser in den Hochbehältern verunreinigt. „Genau darauf zielt unsere Baumaßnahme ab“, betont Grünthaner. Die Lage des Hochbehälters mitten im Wald bringt besondere Herausforderungen mit sich: „Zum einen leidet jede Abdichtung unter Witterungseinflüssen wie Regenwasser, Frost und Hitze – auch wenn sie von Erde überdeckt ist. Außerdem gibt es viel Anflug von Pflanzen – von Bäumen bis hin zu besonders problematischen Arten wie dem Staudenknöterich. Gibt es kleinste Risse in der Abdichtung der Behälterdecke, können die Wurzeln den darunterliegenden Beton förmlich aufsprengen.“ Zwar entfernen die Stadtwerke die Pflanzen regelmäßig, doch manche Arten wachsen so schnell nach, dass nur eine vollständig intakte Abdichtung langfristigen Schutz bietet.

„Wir arbeiten nun seit mehreren Monaten daran und bringen auf der kompletten Behälterdecke eine neue Abdichtung auf einer Fläche von über 1.800 Quadratmetern auf“, sagt Grünthaner. „Wir sind gut vorangekommen. Ich gehe davon aus, dass wir die Maßnahme im August abschließen können – dank der guten und verlässlichen Arbeit unserer beauftragten Unternehmen. Die neue Abdichtung wird 40 Jahre halten. Zuletzt wird auch der Blitzschutz des Gebäudes erneuert.“

Rund 200.000 Euro investieren die Stadtwerke Bayreuth in dieses Projekt – und damit in die hohe Qualität des Bayreuther Trinkwassers. „Wir investieren viel in unsere Netze und Anlagen, damit die Trinkwasserversorgung Bayreuths auch in Zukunft sicher bleibt“, sagt Martin Grünthaner. „Allerdings bleibt unsere Arbeit für die meisten unsichtbar – hinter verschlossenen Türen oder wie hier: unter einer dicken Erdschicht.“

Die Stadtwerke Bayreuth versorgen das gesamte Stadtgebiet mit Wasser. Rund fünf Milliarden Liter benötigt die Stadt pro Jahr. Diese stammen zum Teil aus der Ködeltalsperre der Fernwasserversorgung Oberfranken, aus Quellfassungen im Fichtelgebirge und aus insgesamt zwölf Tiefbrunnen. In den Wasserwerken auf dem Eichelberg und im Löchleinstal veredeln die Stadtwerke das Rohwasser, indem es gefiltert und überschüssige Kohlensäure entfernt wird, und leiten es zu insgesamt drei Hochbehältern. Sie liegen auf den Anhöhen der Hohen Warte und dem Eichelberg. Dort können die Stadtwerke gut 24 Millionen Liter Trinkwasser zwischenspeichern. Durch den Höhenunterschied entsteht ein natürlicher Druck, der das Wasser ohne weitere Pumpen zu den Menschen in der Stadt fließen lässt. Lediglich für die höheren Lagen Bayreuths benötigen die Stadtwerke Bayreuth Pumpstationen. Insgesamt betreut das Unternehmen ein Rohrleitungsnetz mit einer Länge von 340 Kilometern. Die Qualität des Trinkwassers überprüfen zum einen Experten der Stadtwerke und zum anderen externe und speziell hierfür zugelassene Labore.

Die Stadtwerke Bayreuth liefern Ökostrom und Erdgas. Darüber hinaus sind die Stadtwerke in den Bereichen Fernwärme, dezentrale Wärmelösungen, E-Mobilität sowie Photovoltaik und Telekommunikation tätig. Außerdem beliefern die Stadtwerke ihre Kunden in und um Bayreuth jedes Jahr mit rund fünf Milliarden Litern Trinkwasser und befördern alljährlich rund sechs Millionen Fahrgäste durch den Busverkehr im Stadtgebiet. Zudem betreibt das Unternehmen mehrere Parkeinrichtungen in Bayreuth. Die Lohengrin Therme, das Stadtbad, das Kreuzsteinbad und das Freiluftbad Bürgerreuth gehören ebenfalls zum Portfolio. Die Stadtwerke Bayreuth beschäftigen rund 450 Mitarbeiter und erwirtschafteten im Jahr 2023 einen Umsatz in Höhe von 212 Millionen Euro. Weitere Informationen finden Sie unter stadtwerke-bayreuth.de.


Von Onlineredaktion
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