Veröffentlicht am 24.03.2023 11:38
Veröffentlicht am 24.03.2023 11:38

Otis Livingston: Lichtblick für medi Bayreuth

Otis Livingston von medi Bayreuth. (Foto: Thorsten Ochs)
Otis Livingston von medi Bayreuth. (Foto: Thorsten Ochs)
Otis Livingston von medi Bayreuth. (Foto: Thorsten Ochs)
Otis Livingston von medi Bayreuth. (Foto: Thorsten Ochs)
Otis Livingston von medi Bayreuth. (Foto: Thorsten Ochs)

BAYREUTH. Otis Livingston hat medi Bayreuth Mitte Februar als Neuzugang verstärkt. Im Kampf um den Klassenerhalt ist der Aufbauspieler prompt zum Hoffnungsträger avanciert.

Drei BBL-Spiele hat Livingston seitdem für medi absolviert. Keines konnte das Team trotz teilweise starker Leistungen für sich entscheiden. Im Gespräch mit der Sonntagszeitung zieht Livingston ein erstes Fazit seines Engagements bei medi Bayreuth – und sagt, was in der Saison noch drin ist.

Otis Livingston neu bei medi Bayreuth

Erst kam im Februar mit Mladen Drijencic ein neuer Trainer, dann ein neuer Spieler: Mit Otis Livingston hat medi im Kampf um den Klassenerhalt personell nachgebessert. Auf dem Court setzte er prompt Akzente und teilweise auch Ausrufezeichen.

Otis, Sie sind seit Mitte Februar bei medi Bayreuth an Bord. Was hat für Sie den Ausschlag gegeben, zum Tabellenschlusslicht der BBL zu wechseln?

Otis Livingston: Die BBL ist eine attraktive Basketballliga. Das Angebot aus Bayreuth war für mich die Chance, weiter in dieser Liga zu spielen, nachdem ich in Crailsheim bei den HAKRO Merlins gespielt habe. Hier habe ich die Chance, mehr Verantwortung auf dem Court zu schultern.

https://www.youtube.com/watch?v=bjMk7cU-7qw&t=114s

Sie spielten lediglich ein halbes Jahr in der Hohenlohe. Welche Erfahrungen nehmen Sie aus dem eher kurzen Gastspiel dort mit?

Otis Livingston: Die Situation hier bei medi Bayreuth ist eine andere als in Crailsheim. Sportlich schwieriger, keine Frage, aber die aggressive Spielweise, die Coach Mladen Drijencic vorschwebt, passt besser zu mir. Es ist ein bisschen schwer in Worte zu fassen, aber bei medi ist der Basketball emotionaler. Auf den Court, auf den Rängen auch.

In Crailsheim spielten Sie eine weniger tragende Rolle als in Bayreuth. Für große Teile Basketball-Bayreuths sind Sie derzeit Hoffnungsträger für die verbleibenden Saisonspiele. Ein krasser Rollenwechsel für Sie?

Otis Livingston: Nein, keinesfalls. Ich versuche schon meine gesamte Karriere vorneweg zu gehen. Das war im College so, danach in Mazedonien und Dänemark. In Crailsheim musste ich mich erstmal an das Niveau der Liga gewöhnen.

Otis Livingston: Hoffnungsträger bei medi Bayreuth

Sie sind als Guard für den Spielaufbau zuständig – wie auch Brandon Childress, der eine richtig gute Saison spielt. Dazu kommt Bastian Doreth. Ist der Court groß genug für diese drei Spieler? Gegen Würzburg standet ihr alle drei etwas überraschend in der Starting Five.

Otis Livingston: Wir können definitiv zusammenspielen. Ich kann auf der Eins und auf der Zwei spielen, Brandon genauso. Von Bastis Wert brauchen wir nicht sprechen, der ist unbestritten. Wir können so als Team schwerer auszurechnen sein. Wir vertrauen unserem Coach. Der weiß, was er tut.

Sie haben gegen Ludwigsburg stark performt, sich gegen München gesteigert und sogar Topscorer gewesen. In Würzburg waren Sie etwas unauffälliger. Welches erste Fazit Ihres Engagements bei medi Bayreuth ziehen Sie?

Otis Livingston: Die Ludwigsburg-Partie war meine erste Partie seit rund vier Wochen. Gegen Würzburg habe ich immerhin noch acht Assists auflegen können. Vor allem aber ärgere ich mich, dass wir knappe Spiele nicht gewonnen haben. Es wäre mehr drinnen gewesen für uns.

Gut spielen und dennoch verlieren – ist das frustrierend für Sie?

Otis Livingston: Für mich persönlich schon. Ein Basketball-Spiel dauert 40 Minuten. Nur 35 Minuten gut spielen reicht in der BBL nicht. Wir wollen die gegen München gezeigte Leistung in den kommenden Spielen bestätigen und uns endlich mit Siegen belohnen. Punkte brauchen wir derzeit am dringendsten.

Otis Livingston: Klassenerhalt für medi Bayreuth weiter möglich

Während medi verliert, haben Braunschweig und Frankfurt zuletzt gewonnen. Ist der Klassenerhalt überhaupt noch möglich?

Otis Livingston: Natürlich. Wir kämpfen jedes Spiel. Das hat man gerade in den letzten Spielen denk ich gesehen. Das Team ist besser als der Tabellenplatz vermuten lässt. Ich persönlich spiele oft „Was-wäre-wenn“-Situationen in meinem Kopf durch; wie viele Spiele noch ausstehen, wie viele wir davon gewinnen sollten um die letzten beiden Tabellenplätze zu verlassen.

Basketball hat in Sport-Bayreuth einen hohen Stellenwert. Konntest du das jenseits des Courts schon erahnen.

Otis Livingston: Wenn ich auf die Tribüne schaue, bekomme ich einen Eindruck davon. Die Halle ist nicht die größte, aber die Stimmung ist intensiv. Es gibt sicher Menschen, denen der Sport hier viel bedeutet und die gerade wohl keine einfache Zeit mitmachen. Auch aus dieser Verbundenheit wollen wir Kraft für die ausstehenden Spiele ziehen.


Von Jürgen Lenkeit
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