Veröffentlicht am 22.05.2025 18:58

Mehr Qualität: Neue Wege möglich

Dr. Thorsten Klink freut sich über die neuen Geräte im MRT-Zentrum am Klinikum Bayreuth. 	 (Foto: jm)
Dr. Thorsten Klink freut sich über die neuen Geräte im MRT-Zentrum am Klinikum Bayreuth. (Foto: jm)
Dr. Thorsten Klink freut sich über die neuen Geräte im MRT-Zentrum am Klinikum Bayreuth. (Foto: jm)
Dr. Thorsten Klink freut sich über die neuen Geräte im MRT-Zentrum am Klinikum Bayreuth. (Foto: jm)
Dr. Thorsten Klink freut sich über die neuen Geräte im MRT-Zentrum am Klinikum Bayreuth. (Foto: jm)

Am Klinikum Bayreuth ist ein modernes MRT-Zentrum in Betrieb gegangen. Rund zehn Millionen Euro wurden in den Neubau investiert. Nach nur einem Jahr Bauzeit bietet das neue Diagnostikzentrum nun hochmoderne Bildgebung auf neuestem Stand. Ausgestattet ist das Zentrum mit zwei MRT-Geräten von Siemens: einem 3-Tesla- und einem 1,5-Tesla-System. Sie liefern besonders präzise Bilder aus dem Inneren des Körpers. Davon profitieren sowohl stationäre als auch ambulante Patienten.

Mehr Qualität und Kapazität
Dr. Thorsten Klink, Direktor des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie, spricht von einem wichtigen Schritt für die Region: „Wir können jetzt deutlich mehr MRT-Termine anbieten und zugleich die Bildqualität verbessern.“ Die Geräte erweitern das diagnostische Spektrum erheblich – vor allem in den Bereichen Herzmedizin, Neurologie und Onkologie. Besondere Schwerpunkte bilden die nichtinvasive Herzbildgebung sowie die MRT-Mammadiagnostik. Hier sind künftig auch präoperative Tumormarkierungen und Biopsien möglich. Eine technische Besonderheit ist die sogenannte Laserbrücke – sie erlaubt hochpräzise Planungen für Bestrahlungstherapien.

Zwei Geräte – vielfältige Vorteile
Das Zentrum nutzt ein 1,5-Tesla-Gerät (Magnetom Sola mit BioMatrix-Technologie) und ein 3-Tesla-Gerät (Magnetom Vida). Die Magnetfeldstärke – gemessen in Tesla – beeinflusst die Bildschärfe. Beide Systeme eignen sich für alle Körperregionen. Je nach Untersuchungsziel bietet eines der Geräte Vorteile: So ist etwa die Prostata bei 3-Tesla besonders gut darstellbar, die Wirbelsäule dagegen bei 1,5-Tesla.

Ein weiterer Pluspunkt: Die Untersuchungszeiten verkürzen sich deutlich. Eine Knie-MRT, die bisher 20 Minuten dauerte, kann nun in wenigen Minuten abgeschlossen werden. Trotz Zeitgewinn setzt das Zentrum auf Qualität: „Wir bieten keine Minimalprogramme, sondern nutzen die Zeit für bestmögliche Diagnostik“, betont Dr. Klink.

Auch moderne Softwarelösungen mit künstlicher Intelligenz verbessern Auswertung und Bildanalyse zusätzlich.

Neue Wege in Diagnostik und Therapie
Bildgebung spielt eine immer größere Rolle in der Medizin. „Eine gute Diagnose ist die Basis jeder erfolgreichen Therapie“, so Dr. Klink. Die neuen Geräte bedeuten einen Technologiesprung von 1998 ins Jahr 2025 – mit klaren Vorteilen für alle 27 Fachbereiche des Klinikums. Auch niedergelassene Ärzte profitieren.

Beispiele aus der Praxis: Dank hochauflösender Prostata-MRT können neue, schonende Therapien wie die Embolisation der Prostataarterien angeboten werden. Auch in der Krebsdiagnostik verbessert die neue Technik die Therapieplanung – sei es für Chirurgie, Strahlentherapie oder Onkologie. Im Bereich Herzerkrankungen liefert die MRT wichtige Informationen etwa zu Infarkten oder Herzklappenfehlern.

Wartezeiten sollen sinken
Aktuell läuft der Betrieb noch im Hochlauf. Personal wird weiter geschult und aufgebaut. Dr. Klink rechnet damit, bald rund 50 zusätzliche MRT-Termine pro Tag anbieten zu können. Ziel ist es, die bisher langen Wartezeiten spürbar zu verkürzen.

Wissenschaftlicher Anspruch durch den Medizincampus
Das neue MRT-Zentrum wird auch in Forschung und Lehre eingebunden. Der Medizincampus Oberfranken der Universität Erlangen-Nürnberg bringt seit einigen Jahren Medizinstudierende nach Bayreuth. Das Zentrum dient als Lehr- und Forschungseinrichtung und trägt so zur medizinischen Weiterentwicklung bei. „Unsere Patienten profitieren direkt vom medizinischen Fortschritt“, erklärt Dr. Klink.

Qualifiziertes Personal und Fortbildung
Mit der neuen Technik geht ein umfassendes Schulungsprogramm für das radiologische Personal einher. Trotz KI-gestützter Systeme bleibt das Know-how der Medizinischen Technologen (MTR) und Radiologen unerlässlich. Das Institut verfügt über ein erfahrenes Team mit Spezialqualifikationen, unter anderem in Herz-, Brust- und Prostata-MRT sowie in der Neurobildgebung. „Wir freuen uns, unsere Erfahrung jetzt an modernster Technik einsetzen zu können“, sagt Dr. Klink abschließend.


Von Jessica Mohr
jm
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