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Veröffentlicht am 26.03.2020 12:00
Veröffentlicht am 26.03.2020 12:00

medi bayreuth - Doreth: „Auf Geld zu verzichten muss das normalste der Welt sein”

Für Bastian Doreth ist der Verzicht auf Gehalt selbtsverständlich. (Foto: Thorsten Ochs)
Für Bastian Doreth ist der Verzicht auf Gehalt selbtsverständlich. (Foto: Thorsten Ochs)
Für Bastian Doreth ist der Verzicht auf Gehalt selbtsverständlich. (Foto: Thorsten Ochs)
Für Bastian Doreth ist der Verzicht auf Gehalt selbtsverständlich. (Foto: Thorsten Ochs)
Für Bastian Doreth ist der Verzicht auf Gehalt selbtsverständlich. (Foto: Thorsten Ochs)

BAYREUTH.

Am Mittwoch war Bastian Doreth via Videocall bei „Magenta Sport” zu Gast und sprach mit Kommentator Michael Körner. Wir haben einige Aussagen des Kapitäns von medi bayreuth für euch zusammengetragen.

Im Moment ruht der Ball in der BBL,

das wird auch noch bis mindestens 30. April der Fall sein, so viel ist seit Mittwoch klar

. Teamtraining ist aufgrund der Corona-Krise aktuell nicht möglich, in Bayreuth gibt es derzeit zusätzlich das Problem, dass die Stadt die Oberfrankenhalle dicht gemacht hat. Wie vertreiben sich die Profis nun die Zeit? „Das ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Du hast als Sportler schon das Bedürfnis, dich zu bewegen. Das ist nur eingeschränkt möglich. Ich versuche, einmal am Tag laufen zu gehen, meistens mit einem Kind dabei. Dann konnten wir uns aus Bayreuth einige Gewichte und Utensilien mitnehmen, unser Athletiktrainer hat uns einen Plan zusammengestellt“, berichtet Bastian Doreth. „Man füllt mit Sport so eineinhalb, zwei Stunden am Tag. Mehr ist auch nicht drin. Die Tage sind irgendwie länger und anstrengender, als wenn zweimal am Tag Training ist.“

Als zweifacher Vater hat Doreth natürlich auch zu Hause allerhand mit seinen Kids zu tun. Dazu gab er auch preis, dass er des Öfteren koche. Aber natürlich vermisst auch der Aufbauspieler den Sport. Auch für den Verein medi bayreuth ist es aktuell eine Mammutaufgabe, es brechen viele Gelder weg. Auf die Hilfe des Kapitäns ist dabei Verlass. „Dass Spieler auf Geld verzichten, muss das normalste auf der Welt sein“, sagt Doreth klipp und klar. „Wir machen unsere Arbeit aktuell ja auch nicht. Klar haben wir laufende Verträge, am Ende müsste man vielleicht nicht auf das Geld verzichten. Aber mir fällt aktuell die Begründung schwer, warum ich 100 Prozent kriegen sollte. Normale Berufe haben auch Einbußen, die Werke bei BMW und VW stehen zum Beispiel still.“

Der Verein muss aktuell an allen Ecken und Enden sparen. Es wurden bereits fünf Verträge von Spielern aufgelöst. Reid Travis, Nate Linhart, Bryce Alford, James Woodard und James Robinson sind zurück in ihre Heimat USA gereist. „Ich bin der Meinung, dass alle ausländischen Spieler in der aktuellen Situation nach Hause gehören zu ihren Familien“, bezieht der Kapitän klar Stellung. Problematisch wird es nun natürlich für viele Vereine - nicht nur Bayreuth hat einige Verträge mit Spielern aufgelöst - wenn die Saison nun weitergespielt wird. Einige Teams wären nicht wettbewerbsfähig. Bei den Oberfranken stehen aktuell nur Doreth, Andi Seiferth, Lukas Meisner, der aktuell verletzte Joanic Grüttner Bacoul und Evan Bruinsma, der ebenfalls in die Staaten zurückgekehrt ist, unter Vertrag.

Doreth froh über Vertrag

Bei Doreth ist es aktuell sogar so, dass er für die kommende Saison noch ein Arbeitspapier hat. In der aktuellen Situation natürlich beruhigend. „Ich bin in der jetzigen Situation heilfroh, dass ich einen Vertrag habe. Die Marktsituation wird sich natürlich verändern“, weiß der Kapitän, der dann aber ein klares Statement in Richtung Bayreuth sendet: „Wenn es den Bayreuther Basketball gibt, dann werde ich den auch nicht mehr verlassen. Ich fühle mich hier so wohl.“ Das sind große Worte, die Doreth auch schon in einem Gespräch mit der Bayreuther Sonntagszeitung gewählt hat. Mit 30 Jahren hat er noch einige Spielzeiten vor sich. Und einen klaren Wunsch hat der Aufbauspieler noch: „Was ich wirklich hoffe, ist, dass es von allen Mannschaften in den professionellen Ligen keine erwischt, dass keiner dicht machen muss.“


Von Jessica Mohr

jm

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