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Veröffentlicht am 18.07.2021 17:00
Veröffentlicht am 18.07.2021 17:00

Lokalnachrichten in Bayreuth: Kinder sollen an Kultur herangeführt werden

Lokalnachrichten in Bayreuth: Kinder sollen an Kultur herangeführt werden (Foto: red)
Lokalnachrichten in Bayreuth: Kinder sollen an Kultur herangeführt werden (Foto: red)
Lokalnachrichten in Bayreuth: Kinder sollen an Kultur herangeführt werden (Foto: red)
Lokalnachrichten in Bayreuth: Kinder sollen an Kultur herangeführt werden (Foto: red)
Lokalnachrichten in Bayreuth: Kinder sollen an Kultur herangeführt werden (Foto: red)

BAYREUTH.

In der Festspielsaison 2021 präsentieren die Bayreuther Festspiele im Rahmen des Projektes „Wagner für Kinder“ eine eigens für Kinder erstellte Fassung von Richard Wagners „Tristan und Isolde“. Es musiziert, wie bereits in den Vorjahren, das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt a. d. Oder. Die Premiere der Kinderoper findet am 25. Juli um 11 Uhr auf der Kulturbühne Reichshof statt. Neun weitere Vorstellungen folgen bis zum 04. August. Die Kinderoper richtet sich an Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren.

Die Macher der Kinderoper möchten mit dem Projekt erreichen, Kunst auch denjenigen Kindern zugänglich zu machen, die nicht durch das Elternhaus an Kultur herangeführt werden. Seit 2009 entstehen jährlich Opernproduktionen für Kinder mit professionellen Künstlerinnen und Künstlern. Heuer kommt „Tristan und Isolde“ zur Aufführung. Die großen Partien sind mit Weltstars besetzt. Stephen Gould, der Titelheld der letzten „Erwachsenen“-Produktion, wird zum „Kinder“-Tristan, die holländische Sopranistin Kelly God singt die Isolde.

Für Regisseur Dennis Krauss ist es die erste Oper für Kinder, die er auf die Bühne bringt. Im Gespräch mit der Bayreuther Festspielzeitung äußert er seine Freude, an diesem Projekt teilnehmen zu können. Katharina Wagner und Markus Latsch hätten es ihm aufgrund der kreativen Vorarbeit leichtgemacht, einen Einstieg zu finden. Die Oper „Tristan und Isolde“, schon für Erwachsene ein schwerer musikalischer Brocken, eigne sich dennoch hervorragend für eine Kinderversion. Dennis Krauss: „Es geht um Vertrauen, Freundschaft und auch Liebe. Themen, die junge Zuschauer ansprechen. In diesem Alter ist Kameradschaft sehr wichtig. Wem kann ich meine Geheimnisse anvertrauen? Und mit zwölf Jahren hat man sich auch schon mal verguckt.“

Die Herausforderung für das Team ist, ein fast vierstündiges Opernwerk auf eine knappe Stunde zu reduzieren. „Ein roter Faden zieht sich durch unsere Arbeit“, erzählt der 30-jährige Regisseur. „Im Mittelpunkt stehen ein König und eine Prinzessin, die heiraten soll. Die jungen Zuschauer erfahren, dass es verschiedenen Formen gibt, sich zu mögen und dass man sich schon mal auf die Finger klopft, auch wenn sich Zwei gerne haben.“

Dennis Krauss verzichtet in seiner Darstellung auf die metaphysische Ebene und auf Rückblendungen, er setzt auf Interaktion: „Die Zuschauer werden mit einbezogen. Die musikalischen Teile wechseln sich ab mit Sprechtheater, angelegt in Richard Wagners bevorzugtem Stabreim.“ Diese Form der Opernauslegung ist sogar für große Gesangstars eine neue Herausforderung. „Es entsteht eine neue Spiellust“, resümiert der Regisseur.

Für Kostümbildnerin Johanna Meyer, die mit Dennis Krauss bereits vorher zusammenarbeitete, ist es wichtig, die Fantasie der Kinder anzuregen: Eine verlassene Insel, eine düstere Burg und Schwertkampf tragen dazu bei. „Es wird magisch. Sämtliche Bühnendetails sind selbst hergestellt. Handarbeit ist das Grundprinzip unserer Ausstattung, ein Fertigprodukt ist nicht unser Anspruch“, so Johanna Meyer. Aus diesem Grund fanden auch eingereichte Kostümvorschläge einer Disney-Frozen-Prinzessin keinen Anklang, ebenso wie Entwürfe für Kostüme mit Labels wie von Nike. Die aktive Beteiligung an einer Opernproduktion war Katharina Wagner von Anfang an wichtig. Deshalb arbeiten Schüler im Vorfeld stets an den Kostümen mit.

Für die Kinderoper war eine Probenzeit von sechs Wochen angesetzt. Die Aufführungen finden in der Kulturbühne Reichshof statt. Karten für die Aufführungen gibt es nicht mehr. Der von der Bayreuther Sonntagszeitung initiierte Verein „Wir helfen in Bayreuth“ ermöglichte durch eine Spende, Kindern der Grund- und Hauptschule St. Georgen die Generalprobe zu besuchen.

Echte Herzenssache für einen guten Zweck

Seit 2017 unterstützt der von der Sonntagszeitung initiierte Verein „Wir helfen in Bayreuth e.V.“ unter anderem den Schwimmunterricht an Bayreuther Grundschulen. Außerdem setzt sich der Verein mit regelmäßigen Obst- und Gemüsebelieferungen durch eine Bayreuther Gärtnerei für gesundes Essen in den Kindergärten ein. Unterstützt wurden auch z.B. das Frauenhaus oder der Verein Förderer junger Künstler. Heuer unterstützt der Verein ferner u. a. die Produktion der Kinderoper bei den Festspielen mit einer Spende von 5.000 Euro.

Kontakt für Interessierte:

info@inbayreuth.de

0921/162728040

Der Verein freut sich über Spenden, um seine Arbeit erfolgreich weiterführen zu können.


Von Jessica Mohr

jm

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