BAYREUTH. Ganz entspannt zu Weihnachten? Gerade in der Weihnachtszeit ist der Gansbraten als Essen besonders beliebt und zu einer wahren Tradition geworden. Da die Zubereitung aber enorme Arbeit macht, lassen sich viele Menschen diese im Restaurant schmecken.
Doch kann man sich das in diesem Jahr noch leisten? Nicht nur die immer weiter steigenden Energie- und Lebensmittelkosten machen den Menschen und Gastronomen zu schaffen. Zudem werden die Gänse in Deutschland aufgrund der Vogelgrippe langsam knapp.
Ist das Weihnachtsessen in Gefahr? Gastronomen warnen, dass sich ihre Kunden auf höhere Preise als im vergangenen Jahr einstellen müssen. Und auch so viele Gänse, wie in den vergangenen Jahren wird es wohl nicht mehr geben. „Die Gans darf unsere Kunden nicht 25 Euro oder mehr kosten. Das ist nicht zumutbar“, so Stefan Ruckriegel, Inhaber von Gasthof Ruckriegel aus Seybothenreuth. „Es gibt wenig Auswahl, der Einkaufspreis pro Gans liegt derzeit bei zirka 50 Euro. Wir sind eher vorsichtig, was den Einkauf angeht. Wir haben früh Kontakte zu unseren Lieferanten geknüpft und so bereits ein gewisses Kontingent an Gänsen noch erschwinglich einkaufen können. Wenn diese aufgebraucht sind, werden wir keine weiteren nachordern. Die Preise steigen derzeit so in die Höhe, dass wir das unseren Gästen nicht mehr zumuten können. Irgendwo muss eine Grenze sein“. Viele Gastronomen fragen sich vor dem Einkauf, was sie selber im Restaurant für solch ein Essen zahlen würden. Wenn der Preis zu hoch ist, ist er es auch für den Kunden. So muss eine Alternative her. „Jetzt können wir die Preise noch einigermaßen halten, wenn wir zukaufen müssen, nicht mehr“, so Gastronom Stefan Ruckriegel. Auch interessant: Wegen der Geflügelpest hat die Stadt Bayreuth erst kürzlich eine Verfügung erlassen.
Gans mit Klößen und Blaukraut ist bei vielen Familien ein traditionelles Weihnachtsessen. Bild: red
Stefan Hofmann, Inhaber des Nostalgie-Wirtshauses Wolffenzacher in Bayreuth, hat eine ähnliche Meinung: „Speisen müssen für unsere Gäste bezahlbar bleiben. Wichtig ist, den Gästen qualitativ hochwertige Produkte anzubieten. Derzeit geht das nur, wenn wir die Preise anheben, denn auch für uns ist der Wareneinkauf teurer geworden. Speziell bei Gänsen in etwa um 100 Prozent. Bei den Gansbrüsten liegt der Einkauf jetzt bei bis zu 120 bis 140 Prozent. Der Gast entscheidet letztlich, was er bestellt. Soll es der teuere Gansbraten sein oder doch etwas anderes“.
Wer Weihnachten nicht auf die Gans verzichten möchte, sollte umgehend vorbestellen.