Zwei Leistungsteams der CYBEX Talents Bayreuth nahmen in diesem Jahr in der Woche vor Ostern am renommierten Costa Brava Girona Basket Tournament in der Geburtsstadt Salvador Dalis im Nordosten Kataloniens, rund 100 Kilometer von den Toren Barcelona entfernt, teil.

Die Reisestrapazen – die U12, der JBBL-Kader sowie Trainer und Betreuer reisten zusammen mit dem U14-Leistungskader der Bamberger Freak City Academy im Doppeldecker-Reisebus rund 20 Stunden lang auf die iberische Halbinsel – haben sich gelohnt.

Die U12-Korbjäger (Jahrgänge 2012, 2013), die die Fahrt in den Süden mit drei U10-Spielern im Kader angetreten hatten, konnten das Turnier auf einem respektablen fünften Platz abschließen und spannende Eindrücke vom spanischen Jugendbasketball gewinnen, der sich bereits in dieser Altersklasse durch Körperlichkeit, Intensität, Schnelligkeit und nicht zuletzt ein deutlich freieres Spiel als in Deutschland auszeichnet.

Auf einen Auftaktsieg gegen Sant Narcis folgten zwei Niederlagen, insbesondere gegen die katalonische Regionalauswahl von Time Travel waren die jungen BBC-Korbjäger chancenlos. Als Tabellendritter ihrer Vorrundengruppe gingen die Bayreuther schließlich in Überkreuzungsspiele, in denen sie sich eine positive Turnierbilanz (3:2-Siege) und nach einem 53:35 – Sieg gegen Vilablareix den 5. Platz im Abschlussklassement sichern konnten. Leon Achatz, Felix Flessa und Benni Koch (je 7,8 Punkte/Spiel) taten sich während des Turnieres als eifrigste Korbschützen hervor, Hannes Franck und Sam-Leon Kirchner wussten sich als beste Verteidiger auszuzeichnen.
„Für die Kinder war dieses Turnier eine wertvolle Erfahrung, bei der sie viele neue Eindrücke über Basketball sammeln konnten. Besonders stolz sind wir auf die Entwicklung unserer Team-Defense, die wir im Verlauf des Turnieres deutlich verbessern konnten“, zieht U12-Cheftrainer Frank Acheampong ein zufriedenes Fazit.

Dem erfolgreichen Klassenerhalt in der JBBL ließ der U16er-Kader der CYBEX - Talents einen mehr als überraschenden Coup folgen. Ungeschlagen marschierten die Wagnerstädter durch ihre Vorrundengruppe, bevor es im Halbfinale zum deutsch-deutschen Duell mit der vielgerühmten Talentschmiede von Basketball-Bundesligist SC RASTA Vechta kam. Der Spielverlauf war eindeutiger als erwartet und die Mannen des Trainerduos Marco Amelow und Laszlo Jahrsdörfer konnten sich mit 87:63 eindeutig durchsetzen – Finale!

„Ein Endspiel gegen Zalgiris Kaunas können nur die wenigsten deutschen Basketballer vorweisen, das kann unseren Jungs keiner mehr nehmen“, versuchte Amelow im Vorfeld des entscheidenden Spiels übertriebene Hoffnungen zu dämpfen.

Die Partie startete auch erwartungsgemäß. Die Jugendbasketballer aus Litauen lagen schnell mit 9:0 vorne, sicherten sich eine Pausenführung (39:36) und schienen Mitte des dritten Viertels (45:36, 25.) davonziehen zu können. Als alles auf einen Favoritensieg hinzulaufen schien, kam für die CYBEX Talents unerwartete Unterstützung. Die U12-Basketballer waren vom Veranstalter unmittelbar nach ihrem gewonnenen Platzierungsspiel zum Finale transportiert worden und übernahmen sofort die akustische Lufthoheit in der Halle. Kaunas reagierte überrascht und sichtlich beeindruckt, vorübergehend kam den jungen Balten unter dem ohrenbetäubenden Lärm die Treffsicherheit (1/8 Freiwürfe) abhanden und Bayreuth startete die Aufholjagd: Nach einem 24:10 – Lauf übernahmen die Bayreuther noch vor dem letzten Viertel die Führung (60:55, 30.). Doch die Nachwuchsvertretung des Euroleague-Stammgastes war noch nicht geschlagen. Die jungen Litauer kamen wieder heran, nach einer nervenaufreibenden „Crunchtime“ ging es beim Stand von 69:69 in die Verlängerung. Und es blieb spannend: Yannick Zupfer sicherte sich 23 Sekunden vor dem Spielende einen Offensivrebound und vollstreckte zum 75:78, nach einem Zalgiris-Fehlwurf machte Ole Amelow mit seinem Freiwurftreffer zum 75:79 - Endstand „den Deckel auf die Partie“.

Mit durchschnittlich 26 Punkten avancierte Liam Holländer zum Turnier-Topscorer, gefolgt von Ole Amelow (18). Bayreuth überzeugte mit einer homogenen Teamleistung, besondere Fleißnoten verdienten sich im Finale Leo Friedlein und Max Schneider.

INFO:
An das letzte Duell zwischen einer Bayreuther Mannschaft und Zalgiris Kaunas können sich nur langjährige Begleiter der hiesigen Basketballszene erinnern. In der Saison 1988/89 traf Steiner Bayreuth in der Endrunde des Europapokals der Pokalsieger unter anderem auf den damaligen UDSSR-Vertreter aus Kaunas. Gegen das Starensemble um die frischgebackenen Olympiasieger Arvidas Sabonis, Rimas Kurtinaitis und Valdemaras Chomicius waren die Bayreuther sowohl vor über 4.000 Zuschauern in der ausverkauften Oberfrankenhalle (81:99), als auch im Rückspiel in Kaunas (82:124) chancenlos. Herausragend war in der Oberfrankenhalle der spätere NBA-Star Arvidas Sabonis – der 2,23-Metermann stellte mit 25 Punkten und 23 Rebounds seine Extraklasse unter Beweis. Im Abschlussklassement des Europapokals der Pokalsieger 1988/89 führt der Weltverband FIBA Steiner Bayreuth auf Platz fünf.