Veröffentlicht am 12.12.2022 12:29
Veröffentlicht am 12.12.2022 12:29

Bayreuth Tigers: Zwei Klatschen an vollkommen gebrauchtem Wochenende

Bayreuth Tigers: Zwei Klatschen an vollkommen gebrauchtem Wochenende (Foto: Archiv Dörfler)
Bayreuth Tigers: Zwei Klatschen an vollkommen gebrauchtem Wochenende (Foto: Archiv Dörfler)
Bayreuth Tigers: Zwei Klatschen an vollkommen gebrauchtem Wochenende (Foto: Archiv Dörfler)
Bayreuth Tigers: Zwei Klatschen an vollkommen gebrauchtem Wochenende (Foto: Archiv Dörfler)
Bayreuth Tigers: Zwei Klatschen an vollkommen gebrauchtem Wochenende (Foto: Archiv Dörfler)

BAYREUTH. Die Bayreuth Tigers haben am vergangenen Wochenende mit den Niederlagen gegen die Lausitzer Füchse (9. Dezember 2022) und beim ebenfalls krisengeschüttelten EV Landskut (11. Dezember 2022) einen neuen Tiefpunkt erreicht.

Nach dem 1:3 zu Hause gegen Weißwasser und dem noch deftigeren 1:6 in Landshut ist die zart aufkeimende Aufbruchsstimmung im Tigerkäfig jäh gestoppt.

Bayreuth Tigers verlieren gegen Lausitzer Füchse und Landshut

Dieses Wochenende war nichts. Die Bayreuth Tigers haben zwei schmerzhafte Niederlagen gegen Teams einstecken müssen, die entweder nicht zu den Top6-Anwärtern gehören (Weißwasser) oder selbst in einer veritablen Krise stecken (Landshut). Bei beiden Niederlagen blieben die Tigers fast alles schuldig - und konnten zaghafte Hoffnung auf Besserung nach den guten Spielen gegen Ravensburg und in Krefeld alles andere als bestätigen. Gerade das Debakel vom Sonntag in Landshut hat die Tigers auf den Boden der Tatsachen verharren lassen. Abstiegskampf und sonst nichts sollte für den Rest der Saison die Devise sein. Die Bayreuth Tigers selbst schrieben auf Facebook von einem „ganz bitteren Auftritt in Landsgut”. Der neue Sportdirektor Rainer Schan sagte bereits vor den Spielen der Sonntagszeitung: Manche Spieler haben nur mit minimaler Leistung zurückgezahlt. Die Spielberichte der Bayreuth Tigers aus eigener Sicht:

Bayreuth Tigers verlieren gegen Lausitzer Füchse

Ein überschaubares erstes Drittel erlebte man in Bayreuth gegen die Lausitzer Füchse, die zwar wenige Sekunden nach Spielbeginn durch Garlent eine erste Annäherung an das Bayreuth Tor zeigten aber in der Folge, ebenso wie die Gastgeber, wenig Produktives in der Offensive zustande brachten. Raab war es nach vier gespielten Minuten, der von der blauen Linie einen Schuss nahm, der knapp vorbei gehen sollte. Als Hördler die erste Strafe der Partie nahm, sah man die beste Phase der Tigers, die durch Kretschmann aus kurzer Distanz, der jedoch zu zentral abzog, und kurz darauf durch Gracel, der das Tor knapp verpasste, zwei gute Gelegenheiten kreierten. Nach 13 Minuten tauchte Hördler vor Steinhauer auf, der stabil blieb und diese Chance wegnehmen konnte. Als Blumenschein in der 17. Minute freie Schussbahn hatte, sich jedoch entschied, den noch besser platzierten Scheidl zu bedienen, traf dieser nach einem schönen „Move“ zur Führung für die Gäste. Eine Strafe gegen Blomqvist nutzten die Füchse zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt – 1,5 Sekunden vor dem Pausenpfiff – zum nächsten Treffer und stellten damit den ersten Abschnitt, der ziemlich chancenarm geblieben war, auf den Kopf.

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Einen wesentlich intensiveren Abschnitt erlebte man, als es wieder aufs Eis ging. Nach 25 Minuten versuchten die Oberfranken die Scheibe in einer unübersichtlichen Situation vor Kolppanen über die Linie zu arbeiten, was den Goalie der Gäste veranlasste gegen Cornet anzugehen, was wiederum für Ewanyk, der Anders versuchte aus der Situation herauszunehmen, in einen Fight mit dem angesprochenen Akteur zwang, welchen der Bayreuther Stürmer klar für sich entschied und für beide zur Folge hatte, dass für fünf Minuten Pause auf der Strafbank angesagt war. Die Tigers danach hellwach, hatten in der Folge etwas mehr vom Spiel und erarbeiteten sich mehrfach gute Gelegenheiten. Von einer Möglichkeit durch Breitkreuz unterbrochen, der jedoch am Steinhauer scheiterte, nahmen Kretschmann und Gracel Versuche. Als Bindels über halblinks ins Drittel lief und die Scheibe steil in den Slot passen wollte, prallte dieser von einem Füchse-Akteur zum Anschlusstreffer ins Tor. Kurz darauf tankte sich der gleiche Akteur gut durch, war am Ende aber zu nah am Goalie. Dies war der Auftakt zu einer Druckphase der Tigers, die durch Kurz, Gracel, Stephan oder Pokovic, der sich zwei Mal in kurze Abfolge versuchte, ein Scheibenschießen veranstalten konnten, jedoch ohne einen Erfolg auf die Anzeigentafel schreiben zu dürfen.

Als Blomqvist auf der Strafbank saß und die Füchse sich schwer taten ein Überzahlspiel aufzuziehen, lauschte Järveläinen einen Pass ab, ging nach vorne und visierte den Pfosten an. Auch Meier hatte kurz nach dieser Unterzahl bei seinem Versuch kein Schussglück. Kurz setzte in der Folge zu hoch an – die zurückspringende Scheibe konnte Järveläinen nicht verwerten. Ebenso Mieszkowski, der zur Mitte des Abschnitts zu hoch ansetzte. Möglichkeiten waren also durchaus da im Schlussdrittel, die jedoch allesamt keinen Erfolg bringen sollten. Als man zum Ende, 1.40 Minuten vor dem Ende den Goalie zog, kam Garlent an die Scheibe und schrieb per Empty-Net-Goal den Endstand auf die Anzeigentafel.

Bayreuth Tigers 1:6 bei EC Landshut

Schnell war Landshut die spielbestimmende Mannschaft im ersten Abschnitt. Nach wenigen Augenblicken probierte sich Eberhardt von der blauen Linie, dessen Schuss noch von Zucker gefährlich abgefälscht wurde. Diesen Druck behielten die Gastgeber bei, was zur Folge hatte, dass sich nach nicht einmal 90 Sekunden der Torerfolg einstellen sollte. Mayenschein am linken Bully-Punkt lauernd wurde von Mühlbauer mustergültig bedient und stellte hier mit seiner Direktabnahme zur 1:0 Führung. Erstmals offensiv traten die Tigers nach vier gespielten Minuten in Erscheinung, als Ewanyk aus halbrechter Position abziehen konnte. Und erneut war es Ewanyk, der nach neun Minuten die Gelegenheit für sich sah abzuziehen. Der abgewehrte Schuss, der bei Järveläinen landete, konnte jedoch auch nicht verwertet werden. Darauffolgend waren es jedoch wieder die Landshuter, die sich ein optisches Übergewicht erspielen konnten und mehrfach gefährlich vor dem von Steinhauer gehüteten Tor auftauchten. Eine Unterzahlsituation, welche durch eine Hinausstellung gegen Järveläinen zu überstehen war, verteidigte man hingegen vernünftig. Als man selbst, kurz vor der ersten Pause, die Gelegenheit hatte mit einem Mann mehr zu agieren, konnte man kein Kapital schlagen. Im Gegenteil, Meyenschein fing die Scheibe an der eigenen blauen Linie ab, lief auf und davon und setzte per Shorthander den nächsten Treffer für sein Team. Glück und ein aufmerksamer Steinhauer verhinderten kurz darauf – im gleichen Unterzahlspiel – einen weiteren Shorthander, welchen Doremus auf der Kelle hatte…

Zu Beginn des Mittelabschnitts konnten sich die Tigers erneut in Überzahl üben. Einen Direktschuss von Järveläinen fischte Bugl mit einer starken Parade sicher. Als die Strafzeit gegen Forster abgelaufen war, kam Cornet in der neutralen Zone an die Scheibe, lief ins Drittel und überwand den Torsteher der Landshuter mit einem Schuss durch die Beine zum Anschlusstreffer. Allerdings sollte dieser Anschluss nur 25 Sekunden Bestand haben. Pageau hatte von der blauen Linie durchgeladen, Pfleger hielt die Kelle rein und der alte Abstand war wieder hergestellt. In der Folge hielten die Gastgeber den Druck hoch und kamen durch Pageau, der zwei Versuche hatte und Pfleger zu guten Möglichkeiten. Als Doremus auf der Strafbank zwei Minuten verbüßte, war es Järveläinen, der mit einem Gewaltschuss nur den Pfosten traf und damit die beste Gelegenheit ausließ. Besser machten es die Landshuter, die ihrerseits bei einer Gelegenheit mit einem Mann mehr auf dem Eis durch Eberhardt, der im Halbfeld kurz verzögerte und im Anschluss den Schuss nahm, auf 4:1 stellen konnten. Sekunden vor dem Pausenpfiff verhinderte Steinhauer einen weiteren Treffer, als Kharboutli alleine vor ihm auftauchte.

Bemühte Tigers im Schlussabschnitt aber wenige effektiv – so konnte man den Schlussabschnitt beschreiben, in welchem Landshut mehr Augenmerk auf die Defensive legte und den Vorsprung verteidigte. Zum Ende gelang Forster, der im Powerplay schön freigespielt worden war, noch das 5:1, was Pfleger nur eine Minute später mit einem weiteren Treffer vergoldete und den Endstand auf die Anzeigentafel schrieb.

„Landshut hat das Spiel verdient gewonnen. Ich kann heute nicht so viel sagen über unsere Leistung. Wir haben in allen Zonen viele Fehler gemacht mit der Scheibe. Wir müssen einen Weg finden besser zu spielen. Das Trainingslager für uns beginnt morgen“, so Rich Chernomaz kurz nach der Partie.


Von Jürgen Lenkeit
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