BAYREUTH. Großer Warnstreik in Bayreuth am Mittwoch (15. März 2023): Die Gewerkschaft ver.di hat allein in Oberfranken 17 Betriebe zum Streik aufgerufen. Viele Mitarbeiter haben die Arbeit niedergelegt.
Bei einer Kundgebung am Mittwochvormittag auf dem Bayreuther Stadtparkett sprach der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke zu den Streikenden. Er erneuerte die Forderung nach mehr Geld für Angestellte und Auszubildende im öffentlichen Dienst und der Pflege.
Dem Aufruf zum Streik in Bayreuth waren zahlreiche Angestellte gefolgt. Ver.di Oberfranken-Ost kündigte den umfassenden Aufruf ebenso an, wie das Bayreuther Rathaus und die Stadtwerke . Der Demonstrationszug versammelte sich auf dem Bayreuther Volksfestplatz um dann auf dem Stadtparkett in der Innenstadt zur Kundgebung zusammenzukommen. Hier gibt es die Bilder vom Streik in Bayreuth zum Wischen und Klicken.
Die Losung des Warnstreiks in Bayreuth war klar formuliert: „Der öffentliche Dienst hält den Laden am Laufen. Das sollte auch entsprechend entlohnt werden!”, forderte Tina Karimi-Krause, Bayreuther ver.di-Geschäftsführerin bereits im Vorfeld.
Unter großem Applaus trat Werneke gegen 10:15 Uhr auf die Bühne am Stadtparkett. Der ver.di" class="auto-detected-link" target="_blank">ver.di-Vorsitzende kam in Bayreuth auf die aktuelle Inflation zu sprechen. Während die 2021 noch bei gut drei Prozent lag, waren es 2022 bereits über acht Prozent. Eine Inflation, die es „seit Menschengedenken” noch nicht gegeben hat, so Werneke. In dieser Zeit habe es lediglich eine Erhöhung von drei Prozent mehr Geld im öffentlichen Dienst gegeben. Ein dickes Minus für Wernecke. „Im Februar wieder acht Prozent. Wo auch immer wir noch landen werden.” Die Forderung von ver.di" class="auto-detected-link" target="_blank">ver.di könne angesichts dieser Zahlen nicht zu hoch sein. Wer anderer Meinung sei, „der kann nicht rechnen! Angemessen, gerecht und auch möglich”, nannte er deshalb die Förderung von 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro mehr sowie 200 Euro für Auszubildende. Die Alternative „Hungern oder Frieren” könne man angesichts der horrenden Kostensteigerung nicht hinnehmen. „Das akzeptieren wir nicht”, so die klare Ansage von Werneke in Bayreuth.
Streik in Bayreuth: Die Demonstranten kommen zum Stadtparkett. Foto: Dörfler
Karimi-Krause sieht die ver.di-Forderung als alternativlos an. Bei der nächsten Tarifverhandlung müsse von Städten und Gemeinden deutlich mehr kommen. Der Warnstreik soll dem nicht nur in Bayreuth Nachdruck verleihen. „Da ist ordentlich Druck auf dem Kessel!”, sagt Karimi-Krause am Rande der Kundgebung gegenüber der Bayreuther Sonntagszeitung.
Nach Polizeiangaben haben sich rund 600 Teilnehmer an der Streik-Kundgebung auf dem Stadtparkett eingefunden.