Der Brauch des Maibaumaufstellens wird in Bayreuth erst seit 2006 wieder gepflegt. Geschlagen wurde der Baum bereits im vergangenen Jahr und seitdem im Stadtbauhof gelagert.

In Cottenbach läuft es anders: Das Aufstellen des Maibaums hat in den Ortsteilen rund um Heinersreuth einen hohen Stellenwert. Treibende Kraft hinter dem Brauchtum ist die Landjugend Unterkonnersreuth-Cottenbach. Michael Kauper von der Landjugend: „Man trifft viele Bekannte aus dem ganzen Landkreis. Mit der Tradition rund um den 01. Mai verbinden wir den Start in die Festsaison.“

Natürlich passt man in den letzten Apriltagen besonders gut auf den Maibaum auf. Ihn auslösen zu müssen, will schließlich niemand. Beim Brauchtum rund um das Klauen anderer Maibäume, haben sich die Unterkonnersreuther und Cottenbacher in der Vergangenheit wiederholt hervorgetan. Erst letztes Jahr hatte man den alten Maibaum als Attrappe vorbereitet. „Der wurde prompt von der Landjugend Bad Berneck-Bindlach gestohlen. Während die auf unseren Anruf wegen Rückgabe warteten, stellten wir in aller Ruhe unseren ‚richtigen‘ Maibaum auf“, so Kauper.

Der Maibaum in Bayreuth wurde am Mittwoch (26. April 2023) errichtet. Foto: Lenkeit

Ein noch größerer Coup gelang 2008. Da schaffte man es sogar, den Maibaum der Stadt Bayreuth zu entwenden. „Wir haben den Maibaum mit rund 50 Leuten aus einer Lagerhalle im Industriegebiet geklaut und natürlich dann, gegen eine gute Ablöse, wieder zurückgegeben. Ein Spanferkel samt Grillmeister und 20 Kästen Bier mussten es schon sein.“

Ob man bei der Landjugend in diesem Jahr „etwas drehen“ will? Michael Kauper schweigt, verneint aber auch nicht.

Der Brauch, einen entasteten und geschälten Baum zum 01. Mai aufzustellen, entwickelte sich vor mehreren Jahrhunderten in Deutschland. Der Maibaum verkörpert Wachstum und Fruchtbarkeit. Als Zeichen des Lebens verkündet er im Frühjahr Aufbruchsstimmung – und das bei Mensch und Natur!