Veröffentlicht am 01.05.2025 17:29

900 Jahre Mistelbach

Foto: red
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Mistelbach feiert 2025 ein besonderes Jubiläum. Vor 900 Jahren, am 04. Mai 1125, wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Friedrich von Mistelbach zählte damals zu den Zeugen einer kirchlichen Schenkung. Die erhaltene Urkunde liegt heute im Staatsarchiv Bamberg. Frühe Quellen zeigen, dass Mistelbach mit dem Bau einer Burg entstand. Bischof Otto I. von Bamberg war Initiator dieses Bauwerks. Er verschaffte seinem Bruder Friedrich von Mistelbach ein Landgut im Hummelgau. Aus der damaligen Burg entwickelte sich später das Mistelbacher Schloss. Otto I. und Friedrich gehörten einem hochadeligen Geschlecht aus dem Albuch an, einem Teil der Schwäbischen Alb.

Dieser Hochadel starb bald nach 1218 aus. Ab 1321 trat ein neues Adelsgeschlecht auf: die Herren von Mistelbach, auch Mistelbecken genannt. Weitere Hinweise zur Ortsgeschichte liefern die Kirchenbücher, die seit 1555 geführt werden. Schon um 1120 dürfte in Mistelbach eine erste Kapelle entstanden sein. In einem wachsenden Dorf fehlte ein Gotteshaus nicht lange. Die Chronik beschreibt schwere Zeiten. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Mistelbach mehrfach überfallen. Mord und Brandstiftung setzten dem Dorf schwer zu. Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten viele Familien in die Vereinigten Staaten aus. Sie suchten in der Neuen Welt eine bessere Zukunft.

Im Gemeindearchiv findet sich das Buch „Aufzeichnungen aus der Ortsgeschichte Mistelbach“. Mehrere Verfasser trugen darin Ereignisse zusammen. Ein Aufsatz des früheren Bürgermeisters Johann Freiberger beschreibt die Zeit von Ende des 19. Jahrhunderts bis 1933. Damals lebte die Bevölkerung hauptsächlich von Landwirtschaft, Weberei und Steinbrucharbeit. Wichtige Veränderungen kamen Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Bau der Eisenbahnlinie und die erste Poststation im Jahr 1904 erleichterten den Alltag. 1913 folgte die erste Wasserleitung, 1920 die Einführung von Strom. Nach dem Zweiten Weltkrieg wandelte sich Mistelbach stark.

Landwirtschaft und Handwerk verloren an Bedeutung. Viele Flüchtlinge und Vertriebene kamen ins Dorf, Wohnraum war knapp. In dieser Zeit begann das Wachstum von Mistelbach. Erste neue Siedlungen entstanden in der Gartenstraße, später folgten weitere Baugebiete bis zur Anbindung der Kirchröthe an den Ortskern im Jahr 2002.

Heute leben rund 1550 Menschen auf sechs Quadratkilometern Gemeindefläche. Mistelbach verfügt über eine moderne Infrastruktur. 2019 wurde ein Kinderhort an die Grundschule angebaut. Ein zweigruppiger Kindergarten und eine Krippengruppe ergänzen das Angebot. Wegen hoher Nachfrage wird ein weiteres Gebäude für eine zusätzliche Krippengruppe umgebaut.

Die medizinische Versorgung ist gesichert. Arztpraxis, Apotheke und Zahnarzt stehen zur Verfügung. Auch der tägliche Bedarf wird gedeckt. Traditionelle Betriebe prägen weiterhin das Wirtschaftsleben. Mistelbach ist stolz auf sein aktives Vereinsleben. Zahlreiche Veranstaltungen von Vereinen, Verbänden und Kirchen prägen das Gemeindeleben. Ehrenamtliches Engagement spielt dabei eine zentrale Rolle.

Jubiläumsjahr 2025 - Highlights

20. Juni – Django Asül:
Django Asül gastiert im Festzelt mit seinem Programm „Am Ende
vorn“. Tickets: VG Mistelbach (1. OG im Sekretariat)

21. Juni – Die Gipfelstürmer:
Das Partyduo sorgt, u.a. mit dem tanzenden Eisbären, für Stimmung.

18. bis 20. Juli – Mittelaltermarkt:
Handwerk, Händler, Gaukler, Musikanten und ein vielseitiges Programm erwarten die Besucher.

19. Juli – Donikkl Crew
Musikalische Show für Kinder zum Mitsingen, Mittanzen und
Mitlachen. Tickets: VG Mistelbach (1. OG im Sekretariat).


Von Jessica Mohr
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