Veröffentlicht am 07.11.2025 09:11

Vom Zuschauer zum Mitgestalter Elferrat

Smoking, rote Weste und Komiteemütze fehlen noch: Stefan Meier ist neuer Elferrat bei den Mohrenwäschern.  (Foto: gmu)
Smoking, rote Weste und Komiteemütze fehlen noch: Stefan Meier ist neuer Elferrat bei den Mohrenwäschern. (Foto: gmu)
Smoking, rote Weste und Komiteemütze fehlen noch: Stefan Meier ist neuer Elferrat bei den Mohrenwäschern. (Foto: gmu)
Smoking, rote Weste und Komiteemütze fehlen noch: Stefan Meier ist neuer Elferrat bei den Mohrenwäschern. (Foto: gmu)
Smoking, rote Weste und Komiteemütze fehlen noch: Stefan Meier ist neuer Elferrat bei den Mohrenwäschern. (Foto: gmu)

Bei der Faschingsgesellschaft Bayreuther Mohrenwäscher e.V. beginnt die neue Faschingssaison mit frischem Schwung: Drei neue Elferräte verstärken das närrische Parlament, unter ihnen Stefan Meier. Im Gespräch erzählt der 37-Jährige, warum er sich entschieden hat, künftig nicht mehr nur zuzuschauen, sondern aktiv mitzumachen.

„Meine Frau und meine beiden Töchter sind schon seit Jahren mit voller Leidenschaft dabei – da wollte ich nicht länger nur Zuschauer sein“, sagt Stefan Meier und lacht. Seine Ehefrau und Töchter tanzen in verschiedenen Garden, und wenn die Mädels auf der Bühne stehen, ist zu Hause wenig los: „Da habe ich mir gedacht: Jetzt bringe ich mich auch ein.“

So kam eines zum anderen. Aus dem engagierten Helfer bei Veranstaltungen wurde schließlich ein Elferrat – ein Schritt, der bei den Mohrenwäschern kein formeller Wahlakt ist, sondern aus gelebtem Engagement entsteht. „Wer sich aktiv einbringt, Verantwortung übernehmen möchte und den Verein mitgestalten will, findet hier schnell seinen Platz.“

Das Elferratsamt bedeutet für Meier nicht nur Sitzungen und Auftritte. „Ich will kreative Ideen einbringen und Aktionen mitgestalten“, sagt er. In der kommenden Saison stehen rund 20 aktive Tage auf dem Programm – von Kindergartenbesuchen, bis zu großen Prunksitzungen. „Da heißt es dann schon mal: Urlaub nehmen, Kostüm anziehen und los geht’s.“

Ein besonderes Merkmal der Mohrenwäscher: Auch finanziell tragen die Elferräte ihren Teil bei. Sie leisten einen höheren Vereinsbeitrag als normale Mitglieder – eine bewusste Entscheidung, wie Stefan Meier erklärt: „Das ist ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber dem Verein. Wir investieren nicht nur Zeit und Herzblut, sondern unterstützen auch finanziell, damit Veranstaltungen und Projekte möglich sind.“ Für ihn sei das selbstverständlich: „Wenn man sieht, wie viel Engagement Eltern, Trainer und Aktive aufbringen, dann möchte man einfach etwas zurückgeben.“

Zu den schönsten Momenten zählt für ihn der „Inklusive Fasching“ der Mohrenwäscher. „Das ist das Herzstück der Saison. Wenn Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam feiern, dann zeigt sich, was Fasching wirklich bedeutet: Menschlichkeit, Freude und Miteinander.“

Stefan Meier schätzt genau diesen Geist. „Man muss sich selbst auch mal ein bisschen Konfetti ins Leben werfen – besonders in der dunklen Jahreszeit. Fasching ist ein Stück Lebensfreude, die verbindet.“

Die Mohrenwäscher feiern in der kommenden Saison ihr 20-jähriges Bestehen. Gegründet 2006, haben sie sich seit 2009 das Ziel gesetzt, Fasching für alle erlebbar zu machen – barrierefrei und inklusiv. Der Elferrat, das „Parlament des Narrenreiches“, repräsentiert die Gesellschaft nach außen. „Es ist schön, Teil dieser Gemeinschaft zu sein“, sagt Stefan Meier. „Hier zählt nicht nur der Spaß, sondern auch das Herz.“


Von Gabriele Munzert
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