Veröffentlicht am 26.02.2019 10:47
Veröffentlicht am 26.02.2019 10:47

Verein „Rettung bedrohter Wildtiere e.V.” erwirbt Biotope in Oberfranken

Dr. Pedro Gerstberger (links) vom Verein »Rettung bedrohter Wildtiere e.V.« bei den Verhandlungen für ein mittlerweile erworbenes Biotop bei Thurndorf, Foto: red (Foto: inBayreuth.de)
Dr. Pedro Gerstberger (links) vom Verein »Rettung bedrohter Wildtiere e.V.« bei den Verhandlungen für ein mittlerweile erworbenes Biotop bei Thurndorf, Foto: red (Foto: inBayreuth.de)
Dr. Pedro Gerstberger (links) vom Verein »Rettung bedrohter Wildtiere e.V.« bei den Verhandlungen für ein mittlerweile erworbenes Biotop bei Thurndorf, Foto: red (Foto: inBayreuth.de)
Dr. Pedro Gerstberger (links) vom Verein »Rettung bedrohter Wildtiere e.V.« bei den Verhandlungen für ein mittlerweile erworbenes Biotop bei Thurndorf, Foto: red (Foto: inBayreuth.de)
Dr. Pedro Gerstberger (links) vom Verein »Rettung bedrohter Wildtiere e.V.« bei den Verhandlungen für ein mittlerweile erworbenes Biotop bei Thurndorf, Foto: red (Foto: inBayreuth.de)

Bayreuth. Ein Umdenken in Sachen Artenschutz muss »von unten her» getragen werden. In diesem Sinne leistet der Verein »Rettung bedrohter Wildtiere e.V.» seinen Beitrag.

Der von Dr. Wolfgang Hennig geführte Verein von derzeit 23 engagierten Naturschützern und -liebhabern setzt sich aktiv für den Wildtierschutz im südlichen Afrika, aber auch für den Arten- und Biotopschutz in Oberfranken und benachbarten Regionen ein.

Ursprung des Engagements für den Arten- und Biotopschutz in Oberfranken war laut Dr. Wolfgang Hennig ein durch die Heinz-Sielmann-Stiftung vermittelter Besuch am Bodensee, bei dem der bekannte Naturschützer und Ökologe Professor Peter Berthold seinen »Biotopverbund Bodensee» vorstellte.

»Professor Berthold meinte, dass es uns heute in der intensiv genutzten Kulturlandschaft Mitteleuropas kaum mehr möglich ist, einen größeren Weiher oder See als Biotop für Amphibien und Wasservögel zu erwerben». Sein Aufruf lautete: »Erwirb kleine Weiher, die Vögel verbinden diesen zu einem Biotopverbund». Dies hat sich Wolfgang Hennig zusammen mit seiner Frau Gisela zu Herzen genommen.

.embed-container { position: relative; padding-bottom:56.25%; height:0; overflow: hidden; max-width: 100%; } .embed-container iframe, .embed-container object, .embed-container embed { position: absolute; top: 0; left: 0; width: 100%; height: 100%;}

2014 erster Weiher erworben

Als Mitstreiter wurde Dr. Pedro Gerstberger, Botaniker am Lehrstuhl für Pflanzenökologie der Universität Bayreuth sowie Experte für Biotopentwicklung und -management gefunden. »Wir hörten uns um, wo es Weiher geben könnte, deren Besitzer an einem Verkauf interessiert sind. Dank der Zuarbeit vor allem von Seiten unserer damaligen Patienten wurde bald im Herbst 2014 der erste Weiher bei Forkendorf an der südlichen Bayreuther Stadtgrenze an die Untere Naturschutzbehörde Bayreuth vermittelt. Dank der sehr guten Kooperation mit Landrat Hermann Hübner und den Mitarbeitern der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Bayreuth verlief diese Ak-tion sehr schnell und geräuschlos. Der Weiher wurde von der Unteren Naturschutzbehörde erworben», so Dr. Hennig.

Kurz danach war es möglich, einen zweiten Weiher in Forkendorf für den Bayerischen Landesbund für Vogelschutz (LBV) zu erwerben. Die Kosten teilten sich das Landratsamt, das Ehepaar Hennig und der LBV. Dieser bilderbuchmäßige Weiher, der noch bis Herbst 2019 intensiv fischereilich genutzt wird, soll anschließend in ein naturnahes Biotop mit einer Schwimmblatt- und Röhrichtzone sowie flachen Uferabschnitten umgestaltet werden. Trotz intensiver Bemühungen gelang es nicht immer, ins Auge gefasste Weiher wie etwa die mittlerweile fast vollständig verlandeten früheren Fischweiher in Hintergereuth zu erwerben.

Im vergangenen Sommer aber wurde in Thurndorf im Landkreis Neustadt an der Waldnaab ein Weiher in einem nassen Erlenbruch für den LBV mit Mitteln des dortigen Landratsamtes erworben. »Starker Laubeintrag durch umstehende, groß gewordene Erlen haben ihn ziemlich verlanden lassen. Hier soll demnächst eine Entschlammung durchgeführt werden, um diesen Weiher als Amphibien-Laichbiotop wieder zu optimieren», erklärte Dr. Hennig.

»Wir wollen mit unseren Biotopen, die frei von Zuchtfischen sein müssen, Laichplätze und Lebensraum für Amphibien sowie für Libellen und andere auf der roten Liste stehende Arten schaffen», erklärte Dr. Pedro Gerstberger. »Amphibien nehmen über ihre empfindlichen Häute Umweltgifte auf, zu denen beispielsweise auch Gülle gehört. Diese Bedrohungen muss man erkennen und entgegensteuern».

Biotopförderung intensivieren

Im erfolgreichen Volksbegehren zum Artenschutz in Bayern geht es auch darum, die Förderung von Biotopen zu intensivieren. »Letztlich läuft alles nur mit und nicht gegen die Landwirte», so Dr. Gerstberger. Außerdem würden die wichtigen Entscheidungen in der Agrarpolitik auf europäischer Ebene getroffen, so dass hier alle Mitgliedsländer von der Notwendigkeit für mehr Artenschutz überzeugt werden müssen. »Ziel sollte hier sein, dass aus den jährlichen Landwirtschafts-Subventionen von 54 Milliarden Euro eine Umschichtung erfolgt, und zwar von den Direktzahlungen zu Zahlungen, die an ökologische Leistungen zu koppeln wären. Die Gelder sollen also auch zugunsten der Förderung der Biotopvielfalt und des Artenschutzes genutzt werden, statt der bisherigen, uneffektiven Flächenprämie», betonte Dr. Gerstberger.

Du möchtest einen Seat Ibiza gewinnen? Dann mach mit bei unserer Aktion - shoot the car: Hier geht's zur Anmeldung! Leitspruch von Bernhard Grzimek

»Unser Verein arbeitet nach dem Leitspruch von Professor Bernhard Grzimek ,Es ist besser ein Kerzenlicht anzuzünden, als über die Dunkelheit zu jammern'. Dies gilt auch besonders für unser Engagement in Zimbabwe, wo wir unter anderem eine Anti-Wilderei-Einheit am Rande des Hwange-Nationalparks in Simbabwe in ihrer Arbeit unterstützen. Hier wird gegen das Abschlachten von Elefanten, Nashörnern, Schuppentieren und anderen gefährdeten Arten vorgegangen», so der Vorsitzende.

Wir kennen die Akteure, deren Arbeit wir dort unterstützen, alle persönlich und daher ist gewährleistet, dass auch in Afrika alle Geldspenden an unseren Verein dort ankommen, wo sie hin sollen», erklärte Dr. Hennig.

rs

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von inbayreuth.de (@in_bayreuth) am Feb 19, 2019 um 5:10 PST


Von mm
north