Veröffentlicht am 23.09.2020 10:44
Veröffentlicht am 23.09.2020 10:44

Veranstaltungen Bayreuth: Kunstwochenende in historischer Umgebung

Veranstaltungen Bayreuth: Kunstwochenende in historischer Umgebung (Foto: red)
Veranstaltungen Bayreuth: Kunstwochenende in historischer Umgebung (Foto: red)
Veranstaltungen Bayreuth: Kunstwochenende in historischer Umgebung (Foto: red)
Veranstaltungen Bayreuth: Kunstwochenende in historischer Umgebung (Foto: red)
Veranstaltungen Bayreuth: Kunstwochenende in historischer Umgebung (Foto: red)

BAYREUTH.

Vom 9. bis 11. Oktober 2020 öffnet der Stöckelkeller - eine verlassene Dorfwirtschaft in Unternschreez bei Bayreuth, deren bauliche Ursprünge ins Jahr 1730 zurückreichen und die teilweise unter Denkmalschutz steht - seine Türen für eine digitale Gruppenausstellung. U nter dem Titel EINGESCHLOSSEN

  • Freitag, 9. Oktober von 11 bis 18 Uhr (letzter Einlass 18 Uhr)
  • Samstag, 10. Oktober von 11 bis 18 Uhr (letzter Einlass 18 Uhr)
  • Sonntag, 11. Oktober von 10 bis 14 Uhr (letzter Einlass 14 Uhr)

zeigen renommierte Künstler wie der Street Artist und Aktivist Banksy und der Filmemacher Tim Burton Kunstwerke auf digitalen Leinwänden. Wie die Ausstellung inspiriert wurde Als das Stöckelkeller-Team im Juli an seiner ersten Ausstellung „Einsturzgefahr“ (7.-9. August) arbeitete, tauchte in der Londoner U-Bahn ein neues Banksy-Graffiti auf, das auf den Lockdown anspielt. Ein Video des kurzlebigen Graffiti und seiner Entstehung zeigte Banksy auf Instagram. Am Ende des Videos ist zu sehen, wie der Künstler „I get lockdown” auf eine Bahnhofswand sprüht. Dann schließen sich die U-Bahn-Türen, um die Worte „I get back up again” sichtbar werden zu lassen. Dies ist eine Anspielung auf den Refrain des Songs „Tubthumping“ von Chumbawamba, in dem es heißt: „I get knocked down, but I get up again, you're never gonna keep me down.“ Künstler kommen zusammen Die Intervention von Banksy in der Londoner U-Bahn spiegelt auch die aktuelle Situation des Kunstund Unterhaltungssektors wider, der mit extrem reduzierten Besucherkapazitäten zu kämpfen hat, sich de facto immer noch im Lockdown befindet. Ein Bereich, der immer noch „eingeschlossen“ ist, sich aber auch mit Aktivitäten von Autokino-Konzerten bis zu Drive-Through-Ausstellungen hochzukämpfen versucht. Die Aussage hinter Banksys Aktion inspirierte das Stöckelkeller-Team, eine zweite Ausstellung im Stöckelkeller zu planen. Ausgangspunkt war ein Gespräch mit den Gründern der Berliner Firma Active Image, die digitale Leinwände für Museen herstellt. Unter der Annahme, dass sowohl Kunstwerke als auch Künstler derzeit immer noch mit Reiseschwierigkeiten konfrontiert sind, wurde eine Reihe von Künstler*innen einladen, ihre Kunstwerke auf die digitalen Leinwände „reisen“ zu lassen, um so in einer historischen Gastwirtschaft in einem Dorf im Bayreuther Land ausstellen zu können. Ein Freund des Stöckelkeller-Teams, der Medienproduzent und Kurator René Kästner, bat Banksy, mitzumachen, der eine Reihe seiner bekanntesten Kunstwerke für die digitalen Leinwände auswählte. Die Videokünstler Lohner/Carlson, der Bayreuther Graffiti-Künstler Marius Seidlitz, die in London lebende Fotografin und Designkünstlerin Zoë Zimmer, der weltberühmte Filmemacher Tim Burton, die Berliner Malerin Bettina Scholz und der Comiczeichner Joe Quesada, Kreativdirektor on Marvel Entertainment in New York, wurden gefragt - und alle waren dabei. Die Berliner Ausstellungsgestalter Studio TK und die Film- und Medienproduktionsfirma nirgend Media aus Bayreuth unterstützen das Projekt mit Medienproduktionen und Grafikdesign. Am Beginn dieses Herbsts 2020 wollen wir - die Künstler und Produzenten dieser Ausstellung – Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern vorstellen, die sich mit den Themen „Lockdown” und „Aufstehen” befasst haben. Die Ausstellungsräume ändern sich ständig - die Bilder „wandern” durch das alte Haus. In einem Interview mit einem Kundenmagazin der Lufthansa im Jahr 2018 sagte der amerikanische Kurator Jeffrey Deitch: „Es geschieht etwas Fundamentales in der Kunst, beeinflusst von der Technologie. Es ist nicht nur, dass wir digitale Bilder wie Sprache benutzen. Digitalisierung hat die optische Wahrnehmung komplett verändert. Wir schauen schneller, haben uns an Bilderfluten gewohnt. (...) Mich interessiert, wie Künstler darauf reagieren, dass digitale Bilder unser Leben anders abbilden als alles zuvor.“ Und der Soundtrack zum Lockdown? Die Geräusche einer Stadt mit dem Applaus für die „Frontarbeiter“? Oder Sounds, die in einer stressigen Zeit beruhigen und entspannen? Die Ausstellungsmacher haben Sony Music gebeten, eine Antwort auf diese Frage für unsere Ausstellung zu versuchen. Sony Music hat für EINGESCHLOSSEN eine Playlist mit Interpretationen von Jazz und klassischer Musik aus den 50er, 60er und 70er Jahren aus den legendären Archiven von Columbia Records zusammengestellt. Christoph Scholz, Leiter Ausstellungen und internationale Projekte beim deutschen Produzenten und Veranstalter Semmel Concerts, und gemeinsam mit seiner Frau Melanie, Entwickler des Stöckelkeller- Projekts sagt: „Der Lockdown hat alle dazu gezwungen, nach innen zu schauen und sich zu fragen, was für sie wichtig ist. Als wir mit meiner Familie im Lockdown waren, fragten wir uns, was wir als Familie direkt vor unserer eigenen Haustür tun könnten? Was könnten wir tun, um in unserem Umfeld in Bayreuth und Unternschreez etwas zu schaffen, worauf die Leute sich freuen können? Wir haben uns einen sicheren Raum für digitale Imagination und ‚Spiel‘ vorgestellt. Banksy, ein gewitzter Interventionist, schafft zu tiefem Nachdenken anregende, verspielte, vergängliche Bilder - flüchtig und kraftvoll. Wir wollten Künstler einladen, die wie Banksy tiefer schauen, die Zeit reflektieren und sich neu vorstellen, was es heißt, ein Held zu sein. Unser roher Raum - eine lange verlassenes Wirtshaus mit einzigartigen Merkmalen wie einem Keller und Tunneln - bietet Künstlern eine ursprüngliche, noch unbehandelte Leinwand. “ Öffnungszeiten: Eintritt frei. Corona: Beschränkte Besucherzahl. Zeitfenster-Tickets unter www.stoeckelkeller.de Besucher werden vor Ort gebeten, ihre Kontaktdaten zu hinterlassen und in den Ausstellungsräumen eine Maske zu tragen.


Von Jessica Mohr
jm
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