Veröffentlicht am 23.08.2022 15:38
Veröffentlicht am 23.08.2022 15:38

Geflohene ukrainische Wissenschaftler erhalten Stipendium an Uni Bayreuth

Dr. Kateryna Tryma mit Paul Dölle vom FBZHL (li.) und Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible (re.) (Foto: Universität Bayreuth)
Dr. Kateryna Tryma mit Paul Dölle vom FBZHL (li.) und Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible (re.) (Foto: Universität Bayreuth)
Dr. Kateryna Tryma mit Paul Dölle vom FBZHL (li.) und Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible (re.) (Foto: Universität Bayreuth)
Dr. Kateryna Tryma mit Paul Dölle vom FBZHL (li.) und Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible (re.) (Foto: Universität Bayreuth)
Dr. Kateryna Tryma mit Paul Dölle vom FBZHL (li.) und Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible (re.) (Foto: Universität Bayreuth)

An der Universität Bayreuth (UBT) wurden jetzt drei Stipendien der eigens gegründeten Bayreuth Bridge for Science der UBT und der Philipp Schwartz-Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung an ukrainische Wissenschaftlerinnen vergeben. Um auch für Forschende eine Art Normalität zu gewährleisten, engagiert sich die Universität Bayreuth darüber hinaus intensiv in der Integration von geflüchteten Kollegen und unterstützt die Anbahnung neuer sowie die Vertiefung bestehender Kooperation mit der ukrainischen Wissenschaft.

„Ich bin sehr dankbar, dass sich unsere UBT-Familie bei der Beratung und Unterstützung der ukrainischen Kollegen so engagiert. Und ich bin zuversichtlich, dass die Kooperationen über diesen schrecklichen Krieg hinaus andauern werden, um die Ukraine als Wissenschaftsstandort zu stärken. Ich danke ganz herzlich den beteiligten Stiftungen, allen voran der Rainer Markgraf Stiftung und der Adalbert Raps-Stiftung, für die großzügige Unterstützung und das Engagement“, sagt Prof. Dr. Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth (auf den Bildern jeweils rechts). Durch die eigens gegründete Bayreuth Bridge for Science können nun mit Unterstützung der Rainer Markgraf Stiftung und der Adalbert Raps-Stiftung zwei weitere Forscherinnen finanziert werden.

Dr. Oksana Horbach ist Dozentin am Lehrstuhl für Rechtslinguistik der Nationalen Akademie für Innere Angelegenheiten in Kyjiw und wird ab Oktober bei Prof. Dr. Karin Birkner, Lehrstuhl Germanistische Linguistik, zu Gast sein. Zusammen erarbeiten sie einen theoretisch-praktischen Fachkurs „Fachsprachen in der deutschen Gegenwartssprache“ mit Fokus auf die Bereiche Wirtschaft, Medien und Wissenschaft.

Dr. Kateryna Tryma wird ab August mit Kollegen am Fortbildungszentrum Hochschullehre (FBZHL) unter Leitung von PD Dr. Frank Meyer zusammenarbeiten. Im Zentrum der Kooperation stehen Prinzipien und Chancen des virtuellen Lernens mithilfe von sogenannten Massive Open Online Courses (MOOCs), die an der UBT gerade in Zeiten der Pandemie die Hochschullehre bereichern. Im Rahmen der Bayreuth Bridge erhalten die Wissenschaftlerinnen ein neunmonatiges Brückenstipendium, Deutsch-Sprachkurse sowie Zugang zu den Vernetzungs- und Beratungsangeboten der Universität.

Prof. Dr. Natalia Morkun konnte bereits seit April über das Gastforschungsprogramm für geflohene ukrainische Wissenschaftler der VolkswagenStiftung gefördert werden. Seit August ist sie nun eine Philipp Schwartz-Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung. Am Lehrstuhl ihres Gastgebers Prof. Dr.-Ing. Gerhard Fischerauer, dem Inhaber des Lehrstuhls für Mess- und Regeltechnik (in unserem Bild links), arbeitet sie u.a. daran, die Gewinnung nützlicher Bestandteile in Konzentraten bei der Verarbeitung eisenhaltiger Erze zu verbessern, die Kosten der Endprodukte zu senken und damit die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt zu steigern. Die Philipp Schwartz-Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen und ermöglicht Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland die Verleihung von Fellowships für Forschungsaufenthalte an gefährdete Forscherinnen und Forscher.

Prof. Dr. Natalia Morkun mit Prof. Dr.-Ing. Gerhard Fischerauer (li.) und Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible (re.)

Bereits seit Ende Februar berät die Stabsstelle Forschungsförderung und das International Office der UBT zahlreiche Forscher, die aus der Ukraine fliehen mussten, um sich und ihre Familien in Sicherheit zu bringen. Neben Deutschkursen und Informationen zum deutschen Wissenschaftssystem stehen dabei auch immer Möglichkeiten zur Kooperation mit Bayreuther Kollegen und die Finanzierung von Gastaufenthalten an der Universität Bayreuth im Mittelpunkt. Durch die VolkswagenStiftung, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Bayerische Akademie der Wissenschaften, aber auch durch eigene finanzielle Mittel der Gastgeber*innen haben bislang neun ukrainische Wissenschaftlerinnen an der UBT Förderungen erhalten.

>

Von Jürgen Lenkeit
north