Järvelainen sticht doppelt in Überzahl Die Partie begann dabei fast perfekt für die Gastgeber, bei denen Routinier Martin Heider überraschend aus der Verteidigung in die zweite Sturmreihe rückte und Defensivstratege Simon Karlsson mit Spezialmaske wieder auf dem Eis stand: Eine Tatsache, die im Spielverlauf entscheidenden Charakter haben sollte. Schon bei den ersten beiden Highlights lieferte er die besten Argumente, weshalb er auch mit futuristisch anmutendem Helmmaterial unverzichtbar ist. Zweimal bediente er Ivan Kolozvary mustergültig, der beide Male herrlich ablegte auf Ville Järvelainen. Und der kleine Finne, in den Anfangswochen der Saison oftmals in die Kritik geraten, unterstrich seine aktuell starke Verfassung mit zwei feinen Überzahltoren. Das einstige Problemkind der Tigers, das Powerplay, erwies sich wie schon zuletzt als Paradedisziplin. Im zweiten Drittel allerdings ging diese Souveränität verloren: Mehr als drei Minuten agierten die Tigers in doppelter Überzahl, schafften es dabei nur selten, das von Hungerecker einmal mehr überragend gehütete Tor ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Kassel kontert in Überzahl Im Gegensatz dazu zeigten auch die Nordhessen, das man in Überzahl schlagkräftig agieren kann. Sowohl der Anschlusstreffer als auch der Führungstreffer im finalen Drittel fielen im Powerplay, den zwischenzeitlichen Ausgleich markierten die mit hohem Tempo agierenden Gäste in nummerischer Gleichheit mit jeweils einem Mann weniger auf der Eisfläche. Spektakuläres Eishockey in einer ansonsten von beidseitig vielen einfachen Passfehlern geprägten Partie sahen die 1548 Zuschauer in der Verlängerung. Mit jeweils drei Akteuren auf dem Eis ging es extrem flott hin und her, sowohl Brett Jaeger als auch sein Gegenüber zeigten einige sehenswerte Paraden. Am Ende scheiterten die Tigers einmal mehr an ihrer Chancenverwertung und dem fehlenden Quäntchen Glück im Penaltyschießen, das Carroll für seine Farben entschied. Von daher war das weinende Auge nach dem Spiel schnell getrocknet. Das Lachen bestimmte die Szenerie. Trotz eines möglichen Sieges. Bayreuth : Jaeger, Herden –Martens, Veisert, Grosse, Schmidt,Karlsson, Mannes (6), Nijenhuis –Rajala, Busch (2), Davidek, Heider, Kolozvary, (2) Järveläinen, Bartosch (2), Lillich, Melanson, Gron, Kunz, N.Kolb (2) Kassel : Hungerecker (2), Kuhn –Shevyrin (2), Müller, Walters, Dinger, Tramm, Heinrich (2), Scalzo (2) –Klöpper, Burns, Kirsch, Christ, Duffy, Carroll (4), Spitzner (2), Karachun, Walters, Kirsch, Mueller (4), Trivino (2) Tore :1:0 (11.) Järveläinen (Kolozvary, Karlsson); 2:0 (19.) Järveläinen (Kolozvary, Karlsson); 2:1 (24.) Caroll (Christ); 2:2 (44.) 4-4 Duffy (Carroll, Shevyrin); 2:3 (53.) Spitzner (Karachun, Burns); 3:3 (56.) Gron (Karlsson, Rajala); 3:4 (Penalty) Carroll Zuschauer :1548 Strafen : BT 14, Kassel 20; Powerplay : BT 2/10, Kassel 2/7 Andi Bär