Veröffentlicht am 11.12.2020 23:45
Veröffentlicht am 11.12.2020 23:45

Bayreuth Tigers: Der Motor der Routiniers stottert

Die rote Laterne leuchtet weiter über der Wagnerstadt. Die Tigers unterliegen Bietigheim mit 2:5. (Foto: Bruno Singer)
Die rote Laterne leuchtet weiter über der Wagnerstadt. Die Tigers unterliegen Bietigheim mit 2:5. (Foto: Bruno Singer)
Die rote Laterne leuchtet weiter über der Wagnerstadt. Die Tigers unterliegen Bietigheim mit 2:5. (Foto: Bruno Singer)
Die rote Laterne leuchtet weiter über der Wagnerstadt. Die Tigers unterliegen Bietigheim mit 2:5. (Foto: Bruno Singer)
Die rote Laterne leuchtet weiter über der Wagnerstadt. Die Tigers unterliegen Bietigheim mit 2:5. (Foto: Bruno Singer)

BAYREUTH. Die rote Laterne in der DEL 2 baumelt auch 13 Tage vor dem Weihnachtsfest weiterhin in der Wagnerstadt: Gegen die frisch aus der Quarantäne gekommenen Bietigheim Steelers unterlagen die Bayreuth Tigers mit 2:5 (1:2/0:0/1:3) und konnten damit auch im siebten Spiel in Folge keinen Sieg einfahren.

„Unsere Spieler, die den Unterschied machen, sind momentan einfach nicht da, wo sie sein sollen”, fand Tigerscoach Petri Kujala nach der neuerlichen Niederlage deutliche Worte. Gegen ein Bietigheimer Rumpfteam, Trainer Danny Naud standen gerade einmal 13 Feldspieler, darunter nur drei etatmäßige Verteidiger zur Verfügung, fehlte es den Hausherren schlichtweg erneut an der nötigen Kaltschnäuzigkeit vor des Gegners Kasten. „Für uns war es mit dem zur Verfügung stehenden Material einfach wichtig, in Führung zu gehen”, analysierte Naud. Ein blitzsauber herausgespieltes Tor von Norman Hauner brachte die erste Führung der Schwaben, den ebenso sehenswerten Treffer von Tigers-Neuzugang Dominik Meisinger konterten die Gäste noch vor der Drittelpause. Und wie ärgerlich. Eine doppelte Überzahl spielten die Tigers grundsätzlich sauber herunter, kamen mehrfach aussichtsreich zum Abschluss - zählbares sprang aber nicht heraus. Als Steelers-Toptorschütze C. J. Stretch nach überstandener doppelter Unterzahl den Weg in die Kühlbox antrat, nahm das Schicksal seinen Lauf. Tyler Gron vertändelte die Scheibe im Angriffsdrittel der Bayreuther, die Gäste nutzten dessen Fauxpas und kamen mit einem Shorthander zur neuerlichen Führung.

Doppelschlag bringt die Entscheidung

„Die Moral ist nach Gegentoren bei uns schnell im Keller”, so Kujala in der Pressekonferenz. Und so war es nach einem torlosen Mitteldrittel, in dem die Tigers eine Zwei-plus-zwei-Strafe gegen Tyler Gron schadlos überstanden, im finalen Durchgang schnell um die Gastgeber geschehen. Bietigheim, effektivste Überzahlmannschaft der Liga, traf mit einem Mann mehr - erneut nahm Gron nach einer weiteren Strafe kurz vor Ende des zweiten Abschnitts noch auf der Strafbank Platz - durch Alexander Preibisch. Und als Markus Lillich nur wenig später eine neuerliche Strafzeit zog, dauerte es nur fünf Sekunden, ehe Norman Hauner die Vorentscheidung besorgte. Kurz flackerte noch einmal Hoffnung bei den Kujala-Schützlingen auf, als Nicklas Mannes verkürzte. Doch auch diese währte nicht lange. Sechs Minuten vor dem Ende war es Riley Sheen, der den Deckel endgültig drauf machte und für andauernden Katzenjammer im Tigerskäfig sorgte. Immerhin zwei Hoffnungsschimmer hat man im Lager der Bayreuther: Timo Walther, der im Schlussdrittel nur mit Hilfe das Eis verlassen konnte, kehrte wenig später aufs Eis zurück. Und Neuzugang Moritz Schug avancierte bei seiner Premiere im Tigers-Jersey auf Anhieb zum Spieler des Spiels. Apropos: Nicht nur er überraschte. Auch der Trainer versuchte mit einigen Kniffen, den Negativlauf zu stoppen. So stellte er die Reihen in allen Belangen neu auf, versuchte somit neue Impulse ins Bayreuther Spiel zu bringen.

Kunz fällt lange aus

So bitter das Ergebnis für die Tigers auch sein mag, die bitterste Nachricht für die Anhänger hatte Kujala nach Spielschluss parat. Die Hoffnung einer schnellen Rückkehr von Kevin Kunz aufs Eis hat sich zerschlagen. Eine MRT-Untersuchung förderte eine schwere Knieverletzung zu Tage, die eine Operation unumgänglich macht. Er wird demnach für mindestens zwei Monate ausfallen. Etwas besser sehen die Prognosen bei Dani Bindels aus, der nach seiner schweren Gehirnerschütterung vermutlich nicht allzu lange wird pausieren müssen.

Bayreuth : Herden, Zimmermann Nico – Karrer, Pokovic, Davis, Schug, Karlssson, Mannes –Rajala, Davidek, Kolozvary, Järveläinen, Meisinger, Lillich(4), Zimmermann Tim, Wagner, Kislinger, Walther, Gron(6)

Bietigheim : Hertel, Brenner, Doubrawa –Schoofs(2), Hüfner, Renner, Ribnitzky –Hauner, Stretch(4), Zientek(2), Kneisler, Wenzel, Preibisch, McKnight(2), Pokorny, Sheen

Zuschauer : Keine Zuschauer zugelassen.

Schiedsrichter : Becker, Singer –Schlotheuer, Schusser.

Strafen : Bayreuth: 10, Bietigheim: 10; Powerplay: Bayreuth 0/5, Bietigheim: 2/5.

Tore : 0:1 (6.) Hauner (Stretch,Pokorny) 1:1 (11.) Kislinger (Meisinger, Wathler), 1:2 (17.) Sheen SH, 1:3 (41.) Preibisch (Stretsch, Renner) PP1, 1:4 (42.) Hauner (Renner, Stretch) PP1, 2:4 (48.) Mannes (Kolozvary, Schug), 2:5 (55.) Sheen (Wenzel)


Von Gabriele Munzert
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