Mit dem selben Roster wie bei dem Auswärtssieg in Kaufbeuren gingen die Hausherren erwartungsgemäß in die Partie. Mit Julius Karrer stand ein Nürnberger Förderlizenzspieler auf dem Eis, die Verletztenliste war weiterhin groß. Den Rückenwind aus dem ersten dreifachen Punktgewinn der Saison nahmen die Tigers mit aufs Eis. Ein Drittel boten sie den Löwen aus Freiburg mehr als nur Paroli: In einem sehenswerten Spiel hatte die Kujala-Truppe die Nase in fast allen Belangen den berühmten Tick vorne. Ob im Defensivverhalten, im starken Aufbauspiel oder auch vor des Gegners Kasten. Folgerichtig gingen die Bayreuther mit einer 2:0-Führung im Gepäck in die erste Drittelpause. Markus Lillich sorgte für den Führungstreffer, mit einem sehenswerten Schlagschuss erhöhte Offensivverteidiger Kurt Davis.

Verkehrtes Bild im Mitteldrittel. In allen Kleinigkeiten, in denen die Tigers im ersten Abschnitt vorne waren, überzeugten nur die Freiburger und präsentierten sich als echtes Spitzenteam. In Überzahl, Dominik Meisinger saß eine vor der Pause verhängte Strafe noch ab, verkürzten die Breisgauer durch den auffälligen Christian Billich. Und es sollte noch schlimmer für die Tigers kommen: Nach Martin Davideks unfreiwilliger zweiminütiger Zwangspause gerade wieder komplett kassierte man den Ausgleich durch Jordan George. „Die Strafzeiten waren sehr kleinlich, kein Vorwurf an die Mannschaft”, so Kujala. In der Tat: Bei beiden Pfiffen konnte man sehr wohl geteilter Meinung sein. Cam Spiro sorgte kurz vor Drittelende für den dennoch nicht unverdienten Führungstreffer der Freiburger.

Wie auch schon in Kaufbeuren ließen sich die Wagnerstädter davon allerdings nicht ins Bockshorn jagen. Ganz im Gegenteil. Im finalen Drittel servierten sie ähnlich ansehnliche Kost wie in den ersten 20 Minuten. So schien der Ausgleich tatsächlich nur eine Frage der Zeit. Und die Energieleistung wurde belohnt. Ville Järveläinen legte quer auf Tyler Gron, der eiskalt vollendete. Zwar blieb der Tigerkäfig ohne seine Zuschauer stumm, doch das Momentum war nur auf Seiten der Hausherren. Die hatten durch Markus Lillich den neuerlichen Führungstreffer auf der Kelle, doch Meisner parierte überragend. Den markierte auf der Gegenseite Jordan George. Der bis dahin bärenstarke Kurt Davis leistete sich einen bitteren Fehlpass, die sich bietende Möglichkeit spielte Freiburg eiskalt aus. „Im letzten Drittel haben wir sehr diszipliniert gespielt, bis auf eine Situation, die dann auch zum 3:4 führte”, grummelte der Bayreuther Trainer über den leichtfertig vergebenen Zähler. Er weiß aber auch, dass mit einer solchen Leistung im Freitagsheimspiel gegen die Lausitzer Füchse der nächste Sieg durchaus möglich ist.

Bayreuth : Herden, N. Zimmermann – Pokovic, Davis, Karlsson, Mannes, Karrer – Gron, Rajala, Järveläinen, Kolozvary, Davidek, Wagner, Lillich, Meisinger, T. Zimmermann.

Freiburg : Meisner (Salvarani), Spornberger, Pageau, Kurz, Brückmann, Neher, Kaisler, Tschwanow - Wittfoth, Bassen, Danner, Allen, Hult, Billich, Spiro, Linsenmaier, George, Trinkberger, Ludin, Saakyan.

Tore : 1:0 (16.) Lillich (T. Zimmermann, Meisinger), 2:0 (19.) Davis (Rajala, Mannes), 2:1 (21.) Billich (Allen, Pageau), 2:2 (26.) George (Spiro, Linsenmaier), 2:3 (40.) Spiro (Pageau, Spornberger), 3:3 (55.) Gron (Järveläinen, Davis), 3:4 (59.) George (Spiro, Hult)

Schiedsrichter : Aleksander Polaczek, Markus Schütz / Kai Jürgens, Denis Kyei-Nimako.

Strafzeiten : Bayreuth 8, Freiburg 6; Powerplay Bayreuth 0/3, Freiburg 1/4