Veröffentlicht am 11.12.2021 11:00
Veröffentlicht am 11.12.2021 11:00

SpVgg Bayreuth: „Wir wissen, dass wir wieder liefern müssen”

Schoss die Saison schon zwölf Tore: Markus Ziereis. (Foto: Peter Kolb)
Schoss die Saison schon zwölf Tore: Markus Ziereis. (Foto: Peter Kolb)
Schoss die Saison schon zwölf Tore: Markus Ziereis. (Foto: Peter Kolb)
Schoss die Saison schon zwölf Tore: Markus Ziereis. (Foto: Peter Kolb)
Schoss die Saison schon zwölf Tore: Markus Ziereis. (Foto: Peter Kolb)

BAYREUTH. Die SpVgg Bayreuth spielt bisher eine überragende Saison. Einer der Erfolgsgaranten ist Markus Ziereis, der mit zwölf Treffern die interne Torjägerliste anführt. Wir haben uns einmal exklusiv mit dem Torjäger unterhalten. H

allo Herr Ziereis! Die SpVgg Bayreuth steht mit 56 Punkten auf Platz eins und hat vier Punkte mehr als der Zweite Bayern II, der ein Spiel mehr auf dem Konto hat. Ist das bisher die perfekte Saison?

Ja, definitiv. Bisher läuft es sehr gut, vor allem die Punkteausbeute ist sehr stark. Klar können wir zufrieden sein. Dennoch wissen wir, dass wir nach der Winterpause wieder liefern müssen. Es kam im Umfeld ab und an mal so rüber, als würde der Erfolg nicht genügend gewürdigt. Vielleicht können Sie nochmal ein paar weitere Worte dazu sagen, wie stark die Saison einzustufen ist.

Dass wir eine überragende Saison spielen, ist ja auch rein an der Statistik abzulesen. Das gab es so in der Regionalliga Bayern für die SpVgg noch nicht. Von der Bilanz her ist es absolut die perfekte Saison und ich denke auch, dass jeder Fan stolz auf uns ist. Auch, wie alles drumherum in diesem Jahr läuft, ist einfach überragend. Fällt Ihnen irgendwas ein, was im ersten Halbjahr nicht so gut lief?

Du musst dich immer weiterentwickeln. Wir hatten Spiele, in denen wir dominiert und klar gewonnen haben. Es gab auch Partien, in denen wir glücklich gewonnen haben. Du musst einfach hinten die Null halten und dir vorne dann die Chancen erarbeiten. In den Playoffs im Sommer hat Schweinfurt der Altstadt die Grenzen aufgezeigt und da war das Team noch nicht reif genug. Wurde nun der entscheidende Schritt nach vorne gemacht?

Klar haben wir uns von der Kaderzusammenstellung auch nochmal verstärkt, dass muss man definitiv sagen. Wir haben mehr Qualität im Team, dass merkst du auch im Training, der Konkurrenzkampf wurde noch einmal angeheizt. Wir haben uns als Mannschaft von der Mentalität her weiterentwickelt. Aus den Spielen, die wir letztes Jahr nicht gewonnen haben, haben wir die richtigen Schlüsse gezogen. Und dann braucht so ein Lernprozess auch immer Zeit.

Genau, das gehört einfach dazu. Wir sind die SpVgg Bayreuth und wissen, wo wir herkommen. Für viele ist die Situation jetzt auch komplett neu, denn sie haben vorher eher im Mittelfeld oder gegen den Abstieg gespielt. Jetzt geht es darum, dass du jedes Spiel gewinnst. Auch an den Gegnern merkst du, dass sie 110 Prozent gegen uns geben und uns schlagen wollen. Wir sind mit der Topfavorit in der Liga und deswegen will dir jeder ein Bein stellen und geht ans Maximum. Die letzten beiden Spiele wurden nun abgesagt, jetzt ist Winterpause. Wie geht es für die Mannschaft nun weiter?

Wir haben als Mannschaft jetzt erstmal Pause, ehe es dann im Januar wieder mit der Vorbereitung losgeht. Wir schalten jetzt alle etwas ab, das braucht auch jeder. Den Kopf freikriegen und mal nicht an Fußball denken. Es war schon ein anstrengendes Halbjahr, denn wir hatten im Sommer nur eine sehr kurze Pause, haben also fast durchgespielt. Das Programm mit den vielen englischen Wochen war happig. Nachdem wir abgeschaltet haben, hat dann jeder seinen Fitnessplan von unserem Athletiktrainer Michi Gehret, der mit dem Trainerteam abgestimmt ist. So bereiten wir uns dann vor der Vorbereitung vor. Bisher wurden immer die Bayern als Topfavorit auf den Aufstieg genannt. Sie haben vier Punkte mehr und eine Partie weniger, das Polster könnte also auf sieben Zähler ausgebaut werden. Ist die Altstadt nun der Topfavorit auf den Aufstieg?

Wenn du Erster bist, dann bist du immer der Topfavorit. Das heißt aber nicht, dass es automatisch so weitergeht. Du musst dir alles hart erarbeiten. Wichtig ist, dass wir nach der Winterpause gut starten und da weitermachen, wo wir jetzt aufgehört haben. Das wird richtig schwer. Wird es ein Zweikampf an der Tabellenspitze? Oder sehen Sie die Schweinfurter, die 13 Punkte hinter Ihnen sind (bei einem Spiel weniger) auch noch als heißen Anwärter auf Platz eins?

Ich glaube nicht, dass Schweinfurt raus aus dem Aufstiegsrennen ist. Wenn du mal drei Spiele in Folge verlierst, dann geht es ganz schnell. In der Liga siehst du einfach, dass es eng ist und schwierig, jedes Spiel zu gewinnen. Wir sind froh, dass wir einen Puffer haben – und wollen diesen im Idealfall auch ausbauen. Eine letzte Frage noch. Die Spieler der Bayern-Amateure haben durch die starken Leistungen Begehrlichkeiten geweckt, Gabriel Vidovic ist das beste Beispiel. Sollte er nicht mehr in der zweiten Mannschaft spielen, wäre das für die SpVgg sicherlich kein Nachteil. Blickt man auch mit einem Auge dahin?

Man kriegt es zwangsläufig mit. Die Bayern haben tolle Trainingsmöglichkeiten und sind finanziell gut aufgestellt, klar sind die Talente gefragt bei anderen Vereinen, speziell wenn sie so abliefern wie zum Beispiel ein Vidovic. Mir persönlich ist das aber egal, von mir aus spielen sie mir fünf Profis. Wir sind aktuell vorne – und wollen das auch am Ende sein. Interview: Mirko Strässer


Von Jessica Mohr
jm
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