Veröffentlicht am 04.06.2020 10:35
Veröffentlicht am 04.06.2020 10:35

SpVgg Bayreuth: Saison wird fortgesetzt - Gruber bezieht Stellung

Marcel Rozgonyi und Wolfgang Gruber. (Foto: Andi Bär)
Marcel Rozgonyi und Wolfgang Gruber. (Foto: Andi Bär)
Marcel Rozgonyi und Wolfgang Gruber. (Foto: Andi Bär)
Marcel Rozgonyi und Wolfgang Gruber. (Foto: Andi Bär)
Marcel Rozgonyi und Wolfgang Gruber. (Foto: Andi Bär)

BAYREUTH.

In den letzten Wochen und Monaten wurde viel über die Regionalliga Bayern und das weitere Vorgehen des BFV spekuliert. Nun ist klar: Die Saison in der 4. Liga wird ab September fortgesetzt. Auch Bayreuths Geschäftsführer Wolfgang Gruber kann sich in gewisser Weise damit anfreunden.

Die Mehrheit der Klubs aus der Regionalliga Bayern hat sich gegen einen Abbruch der aktuell wegen der Covid-19-Pandemie ausgesetzten Saison 2019/2020 ausgesprochen. In einer vom Bayerischen Fußball-Verband in Übereinstimmung mit den Liga-Sprechern initiierten Abstimmung votierten in einer Videokonferenz am Mittwochabend vier Klubs für einen Abbruch, fünf Regionalligisten enthielten sich der Stimme, neun Vereine sprachen sich für eine Fortsetzung aus.

„Bei allen kontroversen Diskussionen der vergangenen Tage und Wochen haben die Regionalligisten jetzt nach einer sehr sachlichen und konstruktiven Aufarbeitung eine Entscheidung getroffen. Die Regionalliga Bayern demonstriert damit Geschlossenheit, weil auch diejenigen Klubvertreter, die für einen Abbruch gestimmt haben, das Ergebnis in dieser Form mittragen und akzeptieren”, betonen die beiden Liga-Sprecher Robin Helmschrott (FC Augsburg II) und Markus Clemens (SV Schalding-Heining).

Für einen Abbruch hatten die SpVgg Bayreuth, der SV Viktoria Aschaffenburg, der SV Wacker Burghausen und der FV Illertissen gestimmt. Es enthielten sich Türkgücü München, der 1. FC Schweinfurt 05, die SpVgg Greuther Fürth II, der FC Augsburg II und der SV Schalding-Heining. Gegen einen Abbruch der Saison und damit für die Fortsetzung der Spielzeit votierten der 1. FC Nürnberg II, der VfB Eichstätt, der TSV Buchbach, der TSV Aubstadt, der TSV Rain/Lech, der SV Heimstetten, der TSV 1860 Rosenheim, der FC Memmingen und der VfR Garching. Das Ergebnis ist Grundlage für die Entscheidung des Vorstandes des Bayerischen Fußball-Verbandes, der am Donnerstag, 4. Juni 2020, tagt.

Gruber: „Können damit leben.”

Auch Bayreuths Geschäftsführer Wolfgang Gruber hat sich am Mittwochabend auf seiner Facebookseite bereits dazu geäußert: „Eine Niederlage für die Altstadt? Nein, nur auf den ersten Blick. Zwar stimmten wir aus sportlichem Prinzip weiter für einen Abbruch, aber wir können mit der gefundenen Lösung sehr gut leben. Dr. Rainer Koch war heute Morgen um 8.30 Uhr auf meine Einladung höchst persönlich in Bayreuth zum Gespräch erschienen. Während in den letzten Wochen für uns keine ersichtliche sportliche Wertigkeit mit einer Fortsetzung der Saison zu erkennen war, brachte der BFV-Präsident jetzt in einer konstruktiven Diskussion über zweieinhalb Stunden konkrete Vorschläge mit, die tatsächlich eine interessante alte - aber eigentlich völlig neue - Spielsaison erwarten lassen.”

Wie geht es weiter?

Wie genau es weitergeht, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen. Relativ sicher ist, das Spitzenreiter Türkgücü München den Gang in die 3. Liga antritt und dann ab September nicht mehr in der Regionalliga spielen wird. Über die weiteren Pläne des BFV gab Wolfgang Gruber Einsicht: „Zunächst werden die elf Spieltage noch zu Ende gebracht. Der DFB-Pokal-Platz soll in einem Ligapokal, zunächst in Kleingruppen und dann ab Viertelfinale bis Finale ausgespielt werden. Der Finalsieger geht in die DFB-Pokal-Hauptrunde und der jeweils 2. bis 4. nimmt am Totopokal ab dem Viertelfinale teil. Die Mannschaften, die am Ende der Spielsaison - also nach den elf Spieltagen - unter den ersten Vier stehen und einen Lizenzantrag für die 3. Liga gestellt haben, spielen in einem Best-of-Five-Modus um die Teilnahme an der Relegation für den Aufstieg in die 3. Liga. Auch auf unsere Sorgen um die U-23-Regelung wurde eingegangen. Die Spieler werden dann der U 23 zugeteilt, wenn sie bei Saisonbeginn am 1. Juli die Kriterien erfüllt haben. Aus unserer Sicht hat unsere Standfestigkeit der letzten Tage ganz erheblich zu diesen Lösungen beigetragen. Wir für uns glauben, dass die Lösung Saisonfortsetzung vor wenigen Tagen noch anders ausgesehen hätte. Gleichzeitig wurde auch deutlich, wie gegensätzlich die Interessen in der Regionalliga Bayern sind. In einem Punkt werden wir aber auch weiter mit dem BFV anderer Meinung sein und behalten unsere Rechtsmittel bei. Gegen die willkürliche Zuteilung eines DFB-Pokalplatzes 2020/21 haben wir Klage eingereicht. Dieser Meinungskonflikt soll unter Billigung des BFV juristisch ausgetragen werden. Für uns wäre nur vorstellbar, diese “Nominierung” zu akzeptieren, wenn der finanzielle Antrittsvorteil in der Regionalliga Bayern aufgeteilt wird.”

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Von Jessica Mohr
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