Veröffentlicht am 29.08.2020 15:00
Veröffentlicht am 29.08.2020 15:00

SpVgg Bayreuth: „Respekt und großes Lob an alle Beteiligten”


BAYREUTH. Nach langer Pause ging es für die SpVgg Bayreuth am 20. Juli mit der Vorbereitung auf die neue, alte Saison los. Trainer Timo Rost versammelte erstmals seit vielen Monaten wieder sein Team, das in der Zeit der Corona-Pause für sich selbst trainieren musste. Jeder Spieler bekam einen Trainingsplan für zu Hause. „Ich bin wirklich zufrieden dahingehend, dass ich gemerkt habe, dass die Jungs alle ihre Hausaufgaben gemacht haben. Vier Monate Pause ist eine brutal lange Zeit. Wenn die Jungs ihre vorgegebenen Aufgaben nicht gemacht hätten, dann hätten wir nach dieser langen Zeit große Probleme gehabt, unsere Spielphilosophie gleich bestmöglich umzusetzen“, freute sich Timo Rost über den Fitnesszustand seines Teams.

Aber nicht nur die Jungs haben ihre Hausaufgaben gemacht, auch die Funktionäre des Vereins haben in der Pause hervorragend gearbeitet. Denn trotz der schweren Zeit, in der eine Zukunftsplanung nicht leicht war, hat der Klub den Vertrag von vielen Spielern verlängert. Der Kern bleibt zusammen, nur ganz wenige Akteure haben die Altstadt verlassen. „Ich kann nur für uns sagen, dass es Wolfgang Gruber, Marcel Rozgonyi und mir darum ging, aus der Krise das Positive für den Verein herauszuziehen. Trotz der schweren Zeit war im Verein eine Entwicklung zu sehen. Das war auch wichtig, denn in unserer Phase wäre Stillstand Rückschritt gewesen. Wir haben versucht, mit unseren Mitteln den Verein in verschiedenen Bereichen weiterzuentwickeln. Respekt und großes Lob an alle Beteiligten, die uns geholfen haben“, lobt Rost.

Fünf neue Gesichter dabei

Neben den Verlängerungen mit den Spielern, die bereits im Kader standen, hat der Verein auch auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Mit Markus Ziereis (TSV 1860 München), Alexander Nollenberger (FC Bayern München II), Stefan Maderer (FC Schweinfurt), Nico Moos (Seligenporten) und Keeper Lucas Zahaczewski (SpVgg Greuther Fürth II) sind gleich fünf neue Gesichter mit dabei. „Es sind alles charakterlich einwandfreie Jungs, das war uns sehr wichtig. Sie können auch alle unsere Spielphilosophie umsetzen. Die Jungs kommen immer besser rein und ich finde, wir haben uns sehr gut verstärkt“, freut sich der Coach, der zur Entwicklung im Verein sagt: „Für das Führungstrio um Wolfgang Gruber, Marcel Rozgonyi und mich ist es enorm wichtig, dass wir eine Entwicklung in alle Bereichen sehen. Der sportliche Bereich der ersten Mannschaft ist natürlich der eine Teil. Aber auch die Jugendarbeit ist uns enorm wichtig. Wir wollen unsere Toptalente weiterentwickeln, dass wir diese Spieler irgendwann in die erste Mannschaft bringen können.“ Ein positives Beispiel ist hier Cemal Kaymaz, der den Sprung in die Erste schaffte und in der Vorbereitung schon zu Einsätzen kam. Als Schnittstelle zwischen erster Mannschaft und Nachwuchsbereich wurde nun auch der Ex-Bundesligakeeper Tomislav Piplica verpflichtet.

Neuer Modus ist reizvoll

Ab Mitte September (Re-Start wurde erneut verschoben) soll es für die Altstädter wieder mit den Pflichtspielen losgehen. Bekanntlich hat sich der Bayerische Fußballverband dazu entschieden, die Saison zu Ende zu spielen. Die Bayreuther waren dagegen, können sich aber nun mit der neuen Lösung arrangieren. Neben der Liga, in der die ersten Vier der Tabelle am Saisonende durch Playoffs den Meister ausspielen, gibt es auch einen Liga-Pokal, dessen Sieger einen Startplatz für den DFB Pokal 2021/22 erhält. „Zuerst muss ich sagen, wir waren deswegen dagegen, weil wir einer der wenigen Vereine waren, die das Gesamtbild im Amateurfußball gesehen haben. Deswegen waren wir von Anfang an die einzigen, die sich auch öffentlich zur Wehr gesetzt haben. Jetzt hat man in meinen Augen einen klasse Modus gefunden, mit dem alle Beteiligten zufrieden sind. Wir haben wieder einen sportlichen Wert und Anreiz, das war sehr entscheidend“, sagt Rost, der ergänzt: „Jetzt hoffen wir natürlich noch, dass Zuschauer mit ins Stadion dürfen. Denn das ist das Salz in der Suppe, wir brauchen unsere Fans auf jeden Fall.“

„Müssen Woche für Woche ans Limit gehen“

Und welche Ziele haben die Bayreuther im kommenden Jahr? „Wir wollen im Pokal natürlich so weit kommen wie möglich. Da sind wir letztes Jahr früh ausgeschieden, mit dem neuen Modus wollen wir das jetzt besser machen. In der Meisterschaft wollen wir so lange es geht oben dabei bleiben“, gibt Rost vor. Die Altstädter stehen aktuell auf Platz drei, haben vier Punkte weniger als Spitzenreiter Schweinfurt und fünf mehr als der Fünfte Greuther Fürth II. Die Liga schätzt der Coach sehr stark ein. Unter anderem sieht er Mannschaften wie Schweinfurt, Nürnberg II, Aschaffenburg oder Eichstätt neben der Altstadt als heiße Anwärter auf die ersten vier Ränge. „Die Liga darfst die niemals unterschätzen. Wir müssen Woche für Woche an unser Limit gehen und hellwach sein. Du kannst gegen jeden Gegner verlieren, das muss in die Köpfe aller Beteiligten rein. Da gilt es für uns, unsere Hausaufgaben zu machen“, gibt der 41-jährige Ex-Profi vor.


Von Jessica Mohr
jm
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