Veröffentlicht am 22.10.2022 06:26
Veröffentlicht am 22.10.2022 06:26

Vor Halle-Spiel: SpVgg-Verteidiger Felix Weber fordert mehr Cleverness

Verteidiger Felix Weber im Heimspiel gegen RW Essen. (Foto: Dörfler)
Verteidiger Felix Weber im Heimspiel gegen RW Essen. (Foto: Dörfler)
Verteidiger Felix Weber im Heimspiel gegen RW Essen. (Foto: Dörfler)
Verteidiger Felix Weber im Heimspiel gegen RW Essen. (Foto: Dörfler)
Verteidiger Felix Weber im Heimspiel gegen RW Essen. (Foto: Dörfler)

BAYREUTH. Nächste Chance für die SpVgg Bayreuth: Am 13. Spieltag gastiert die Mannschaft von Trainer Tommy Kleine beim Halleschen FC. Der steht in der Tabelle nur einen Punkt vor der Oldschdod. Die Situation ähnelt der vor dem verlorenen Heimspiel gegen Verl.

Verteidiger Felix Weber spricht über Chancenverwertung, taktische Cleverness und Gegenpressing. Da sei noch Luft nach oben. Steigert man sich da, könne man in Halle siegen. Das ist das erklärte Ziel des Innenverteidigers.

Ihr hattet gegen Verl mehrere Chancen, rausgesprungen ist nur das eine von dir vorbereitete Tor. Warum hat es nicht mit mehr als einem Tor geklappt?

Zum Spielverlauf: Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen. Das lag nicht an der Einstellung, das war taktisch bedingt. Zu Beginn der zweiten Hälfte hätten wir das 2:1 schon fast machen müssen, was die Zahl der Chancen angeht. Daran hapert es. Wir haben bisher die wenigsten Tore in der Liga erzielt. Daran arbeiten wir hart im Training. Aber wie man im Fußball sagt: ‚Wenn du vorne keine Tore schießt, bekommst du sie hinten.‘

Felix Weber (SpVgg Bayreuth) über die Niederlage gegen SC Verl

Du hast in elf Spielen sechs Verwarnungen gesammelt – selbst für einen Innenverteidiger eine stattliche Quote. Bräuchten andere Mitspieler etwas von deiner Aggressivität?

Es geht nicht nur darum, Gelbe zu kassieren. Uns fehlt derzeit einfach ein bisschen die Cleverness, auch mal ein taktisches Foul zu ziehen. Wir sind im Abstiegskampf und müssen den Gegnern mehr wehtun. Es ist aber auch nicht so, dass wir den Gegenspielern Geleitschutz geben würden.

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Einige Fans kommentieren, die Mannschaft sei dann gut, wenn sie nach vorne spielen würde, igelt sich stattdessen aber hinten ein. Wie stehst du zu dieser Behauptung?

Das sehe ich nicht so. Es kommt ja auch immer auf den Gegner an, wie wir spielen. In Oldenburg standen wir extrem tief. Gegen Verl habe ich aber nichts von Einigeln gesehen. Die ersten 20 Minuten waren taktisch gesehen nicht so gut. Danach hatten wir aber auch viel mehr Ballbesitz. Außerdem ist das unser Spielstil. Wir setzen auf schnelles Umschalten. Wir waren im Aufstiegsjahr die umschaltstärkste Mannschaft. Diesen Stil wollen wir ligaunabhängig beibehalten.

Weiterer Vorwurf: Bayreuth betreibe kein Gegenpressing und lasse stattdessen den Gegner ins Spiel kommen, bis der zeitig 1:0 führt. Wie ist dein Eindruck als Innenverteidiger?

Gegenpressing ist so eine Sache. Natürlich können wir uns da verbessern. Das haben wir intern öfters angesprochen. Die ersten fünf bis sechs Sekunden nach Ballverlust sind besonders wichtig. Da muss es stattfinden. Wenn wir da nicht draufgehen, sind wir hinten offen.

SpVgg Bayreuth gegen Halleschen FC: „Nicht in Rückstand geraten, vorne Chancen verwerten”

Was muss Bayreuth im Spiel gegen Halle anders machen als gegen Verl?

Ganz klar: In den ersten zwanzig Minuten müssen wir in die Zweikämpfe kommen und dem Gegner zeigen, dass wir da sind. Dann sind wir im Spiel und nicht der Gegner wie Verl, das dann schon 1:0 führt. Wir sollten tunlichst nicht in Rückstand geraten und vorne die Chancen verwerten, wenn wir sie bekommen.

Halle steht ebenfalls unten drinnen. Trainer André Mayer wurde diese Woche vom Präsidenten gestützt. Sorgt die Tabellensituation im Kellerduell für zusätzliche Brisanz?

Jeder von uns weiß, worum es geht. Wir wissen, dass wir Halle überholen können. Das wollen wir schaffen. Dafür muss ein Sieg her und der ist am Montag das erklärte Ziel. Die Brisanz ist da, weil wir Tabellennachbarn sind.

Verl bezeichneten viele als Sechs-Punkte-Spiel. Geht es in Halle um gefühlt noch mehr Punkte?

Es geht um drei Punkte. Ob es ein gefühltes Sechs-Punkte-Spiel ist kann ich nicht sagen. Wie gesagt:Wir wollen Halle in der Tabelle überholen.

Rechnest du mit spielerischen Highlights?

Wir müssen kämpfen. Das wir gut Fußball spielen können, haben wir bereits oft gezeigt. Auch Halle kann gut Fußball spielen. Das gehört auf dem Level in der 3. Liga dazu.

Felix Weber: Erst der Blick auf Halle, dann auf Ex-Club 1860 München

Das Halle-Spiel steigt erst am Montag zum Abschluss des Spieltages. Für dich Vorteil, Nachteil oder völlig egal?

Da tickt jeder Spieler anders. Mir persönlich ist es egal, an welchem Tag wir spielen. Ich schaue nur auf uns.

Denkst du schon an das kommende Heimspiel gegen deinen Ex-Club 1860?

Puh. Das Einzige, woran ich denke, ist, Karten zu besorgen. Ich brauche schon knapp 40 Karten. Sonst sind es nicht so viele. Ansonsten: gilt: Erstmal in Halle bestehen, dann sehen wir weiter. Was ich aber jetzt schon sagen kann: 1860 ist in etwa das gleiche Niveau wie Dresden. Aber wir können auch gegen 1860 München gewinnen.

Hast du Kontakt zu deinen ehemaligen Teamkollegen?

Jetzt vor dem Halle-Spiel noch nicht. Aber in der kommenden Woche wird sicher die eine oder andere Nachricht verschickt. Mit dem Torwart Marco Hiller habe ich ansonsten aber viel Kontakt. Wir unternehmen auch mal was privat zusammen, wenn die Zeit es erlaubt.


Von Jürgen Lenkeit
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