Veröffentlicht am 10.04.2023 14:14

Spaziergang durch Bayreuth: Entlang Unterer Maxstraße, Von-Römer-Straße und Dammallee

Spaziergang durch Bayreuth: Entlang Unterer Maxstraße, Von-Römer-Straße und Dammallee (Foto: Dörfler)
Spaziergang durch Bayreuth: Entlang Unterer Maxstraße, Von-Römer-Straße und Dammallee (Foto: Dörfler)
Spaziergang durch Bayreuth: Entlang Unterer Maxstraße, Von-Römer-Straße und Dammallee (Foto: Dörfler)
Spaziergang durch Bayreuth: Entlang Unterer Maxstraße, Von-Römer-Straße und Dammallee (Foto: Dörfler)
Spaziergang durch Bayreuth: Entlang Unterer Maxstraße, Von-Römer-Straße und Dammallee (Foto: Dörfler)

BAYREUTH. Die Untere Maxstraße entspricht durch ihre Verbindung mit der Maxstraße, einem Straßenmarkt und fällt in einem gekrümmten Verlauf zum Niveau des Sendelbachs hin ab. Sie endet an der Kreuzung der Kulmbacher Straße mit der Erlanger Straße und dem Hohenzollernring, am Unteren Tor, einem früher vorgelagerten Stadttor, indem sich ein Kerker befand. In diesem erhielt der Kreuzungsbereich Anfang der 1970er Jahre, ein völlig neues Bild, als der vierspurige Stadtkernring angelegt wurde. Heute ist die 1977 fertiggestellte Straße eine der wichtigen Verkehrsadern Bayreuths.

In diesem Zusammenhang wurde die Untere Maxstraße in eine Fußgängerzone umgewandelt. Den Verkehr aus den Innenstädten nach und nach zu verbannen, war ab den späten 1970er Jahren ein sehr beliebter Vorgang, die Attraktivität der Städte zu heben und das ist bis heute so geblieben.

Bayreuth: Untere Maxstraße, Von-Römer-Straße und Dammallee

Das Ergebnis dieses fortschrittlichen Handelns – die erste Fußgängerzone in Bayreuth zu schaffen – feierten Stadtrat und Bürgerinnen und Bürger mit einem großen Fest in der Unteren Maxstraße: Das war der Auftakt für das heutige Bürgerfest.

2012 wurde die Untere Maxstraße noch einmal umgebaut. Wie in den Jahren zuvor die Maxstraße, wurde sie an eine einheitliche Gestaltungsrichtlinie angepasst. Für die Bürger und Besucher wurde die Untere Maxstraße so noch attraktiver. Insgesamt wurden für die Sanierung und Neugestaltung des Marktes sowie der Unteren Maxstraße damals gut elf Millionen Euro investiert.

Anders als in der Von-Römer-Straße, eine der pittoresken Seitengassen der Stadt, deren Aussehen immer noch mittelalterliches Flair versprüht, zeigen sich in der Unteren Maxstraße zwar noch Baudenkmäler, aber auch Neubauten. Flanieren, entdecken und genießen kann man jedoch in beiden Straßenzügen: Delikatessengeschäfte mit einer üppigen Auswahl an Feinkost, ob süß oder salzig, exklusive Modegeschäfte und Dienstleistungsunternehmen, haben sich angesiedelt.

Bayreuther Gastronomie mit Altstadt-Flair

In den letzten Jahren haben sich sowohl Von-Römer-Straße wie auch die Untere Maxstraße in Gourmetmeilen verwandelt. An warmen Tagen werden sie zur großen Gastromeile. Das Altstadtambiente der von Von-Römer-Straße zieht insbesondere junge Leute und Studenten an.

Die Untere Maxstraße bietet nicht nur modernes Flair, sie ist historisch bedeutsam. Das Straßenbild wird durch die Spitalkirche eindrucksvoll geprägt. In dem Bereich rund um das Gotteshaus liegt der älteste Teil der Stadt, entstanden etwa 1170 aus einer Rodungs-Gründung baierischer Siedler und seit 1194 als „Baierrute“ urkundlich genannt.

Hinter der Spitalkirche befinden sich vier Gebäudetrakte um einen rechteckigen Hof – früher das Spital, heute der Durchgang zum Rotmain-Center. Das Areal ist seit Monaten eine große Baustelle. Die denkmalgeschützten Gebäude werden unter denkmalpflegerischen und brandschutztechnischen Gesichtspunkten generalsaniert und einer neuen Nutzung, dazu gehören auch Wohnungen, zugeführt. gmu

Die Untere Maxstraße gehört zusammen mit der abzweigenden Von-Römer-Straße und der Dammallee zum Kern der Innenstadt. Anders als die Untere Maxstraße sind die Von-Römer-Straße und die

Dammallee zwei der pittoresken Seitengassen der Stadt, deren Aussehen immer noch mittelalterliches Flair versprühen. Obwohl sich auch hier zahlreiche kleine, individuelle noch inhabergeführte Geschäfte befinden und eine Auswahl an Gastrobetrieben sich angesiedelt haben. Hier kann man flanieren, entdecken und genießen.

Dammallee: Entlang der Bayreuther Stadtmauer

Die Von-Römer-Straße, wie auch die Dammallee, gehören zum historischen Gassenviertel und weisen eine hohe Dichte an denkmalgeschützter Bausubstanz auf. Die Von-Römer-Straße verläuft parallel zur Stadtmauer und ist auf halber Höhe mit der Dammallee durch eine Passage verbunden. Von dort und besonders von der Dammallee aus wird sichtbar, dass die Häuser teilweise auf der alten Stadtmauer aufsitzen.

Noch im 19. Jahrhundert hieß die heutige Von-Römer-Straße „Judengasse“. Seit dem 13. Jahrhundert hat es erste Ansiedlungen jüdischer Familien gegeben. Anfang des 15. Jahrhunderts wurden die ansässigen Juden auf Anweisung der Markgrafen von Brandenburg wieder vertrieben. Damit verbunden war eine Schuldentilgung für alle Schuldner jüdischen Gläubiger.

Wo heute in der Dammallee die Fahrbahn verläuft, befand sich der Dammweiher, gespeist vom Sendelbach. Markgraf Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth ließ ihn in den 1740er Jahren anlegen. Zwischen 1857 und 1860 wurde der Dammweiher wieder abgelassen und aufgeschüttet. Der Bach fließt dort jetzt unter der Dammallee und quert die Maximilianstraße am Pauschenberglein unterirdisch kanalisiert. Nach erfolgreicher Freilegung des Mühlkanals, dem heutigen Canale Grande, kamen Überlegungen auf, auch den Sendelbach wieder freizulegen. Die Idee wurde nicht weiter verfolgt, auch weil Anwohner und Geschäftsleute um Parkplätze fürchteten.


Von Jürgen Lenkeit
north