Veröffentlicht am 31.05.2023 11:09
Veröffentlicht am 31.05.2023 11:09

Sehbehindertentag am 6. Juni: Spezielle Veranstaltungen geplant

Sehbehindertentag am 6. Juni: Spezielle Veranstaltungen geplant (Foto: DBSV/Bartsch)
Sehbehindertentag am 6. Juni: Spezielle Veranstaltungen geplant (Foto: DBSV/Bartsch)
Sehbehindertentag am 6. Juni: Spezielle Veranstaltungen geplant (Foto: DBSV/Bartsch)
Sehbehindertentag am 6. Juni: Spezielle Veranstaltungen geplant (Foto: DBSV/Bartsch)
Sehbehindertentag am 6. Juni: Spezielle Veranstaltungen geplant (Foto: DBSV/Bartsch)

MÜNCHEN. Viel zu oft bleibt eine Sehbehinderung im Pflegealltag unsichtbar – sie wird nicht erkannt. Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB) bietet deshalb spezielle Veranstaltungen für Pflegefachkräfte an.

Darauf weist die Organisation anlässlich des Sehbehindententages am 6. Juni hin.

Sehbehindertentag am 6. Juni 2023

In deutschen Senioreneinrichtungen hat rund die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner Sehprobleme und oft wird eine Sehbehinderung nicht als solche erkannt. Das zeigt die Studie OVIS (Ophthalmologische Versorgungsforschung in Seniorenheimen) der Stiftung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft. Seit der Veröffentlichung im Jahr 2017 hat sich nicht viel getan. Es ist vielmehr davon auszugehen, dass sich die Situation durch den Pflegenotstand sogar noch verschlimmert hat.

Einer der Gründe für das Problem: In der Aus- und Weiterbildung von Pflegefachkräften spielt das Thema „Sehen“ bisher nur eine untergeordnete Rolle. Hier setzt der BBSB mit einem speziellen Angebot an:

Pflegeeinrichtungen können sich an den BBSB direkt oder an die Bezirksgruppen in den Regionen in Bayern wenden. Es gibt ein Schulungsangebot, das auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit eingehen.

Die Aktion „Sehbehinderung und Pflege” anlässlich des Sehbehindertentages 2023 findet bundesweit im Aktionszeitraum 1. bis 11. Juni 2023 statt und wird von der Johann Auer-Stiftung, München, unter-stützt. Kooperationspartner des Projektes sind die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste.

Warum Schulungen zu „Sehbehinderung und Pflege“?

Mit höherem Lebensalter wächst das Risiko einer Augenerkrankung. Ursachen dafür sind neben altersbedingten Veränderungen vor allem chronische Augenkrankheiten wie Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD), Glaukom oder diabetische Retinopathie.

Es ist wichtig, Anzeichen für einen Sehverlust zu kennen und darauf zu reagieren, denn schon einfache Veränderungen im Umfeld und ein guter Umgang miteinander können den Alltag sowohl der Betroffenen als auch der Pflegefachkräfte erleichtern. Außerdem können die Risiken gesenkt werden, die mit möglichen Folgen von Sehverlust verbunden sind – von Auswirkungen auf alle Persönlichkeitsbereiche bis zur erhöhten Sturzgefahr.

Über eine Million Sehbehinderte in Deutschland

Laut einer Hochrechnung auf Basis von Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es mehr als eine Million sehbehinderte Menschen in Deutschland. Um auf die Bedürfnisse dieser Menschen aufmerksam zu machen, hat der DBSV im Jahr 1998 einen eigenen Aktionstag eingeführt: den Sehbehindertentag. Er findet jährlich um den 6. Juni herum zu einem bestimmten Thema statt.


Von Jürgen Lenkeit
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