Veröffentlicht am 06.05.2020 12:00
Veröffentlicht am 06.05.2020 12:00

Schwimmverein Bayreuth: „Haben leider keine großen Alternativen”

Aktuell ist das Hallenbach geschlossen. (Foto: Schwimmverein Bayreuth)
Aktuell ist das Hallenbach geschlossen. (Foto: Schwimmverein Bayreuth)
Aktuell ist das Hallenbach geschlossen. (Foto: Schwimmverein Bayreuth)
Aktuell ist das Hallenbach geschlossen. (Foto: Schwimmverein Bayreuth)
Aktuell ist das Hallenbach geschlossen. (Foto: Schwimmverein Bayreuth)

BAYREUTH. Der

Schwimmverein Bayreuth

ist von der aktuellen Lage besonders stark betroffen. Es wird wohl noch etwas dauern, bis man wieder ins Wasser darf. Wir haben uns über die aktuelle Situation einmal exklusiv mit SVB-Vorstand Simon Pargent-Zettlmeißl unterhalten.

Hallo Simon. Als Schwimmverein seid ihr aktuell unter den Sportvereinen mit am heftigsten betroffen, oder?

Das ist richtig. Seit Mitte März darf man nicht mehr schwimmen und wir haben auch leider keine großen Alternativen. Schwimmbäder und Badeseen sind aktuell weiter geschlossen. Die Sportler versuchen nun, sich über Athletiktraining fit zu halten. Aber klar, zum Schwimmsport gibt es keine wirkliche Alternative.

Neben dem Schwimmen bietet ihr als Verein noch Kanu, Wasserspringen und Triathlon an. Da fällt fast alles aktuell flach, oder?

Beim Triathlon sind zumindest noch die anderen beiden Sportarten laufen und Rad fahren alleine möglich. Beim Kanufahren ist es so, dass diejenige, die alt genug sind, selbst mit dem Boot aufs Wasser können. Es gibt welche, die schon trainieren, aber natürlich nichts Organisiertes von uns. Ansonsten ist der Trainingsbetrieb mit mehreren Leuten im Zuge der Ausgangsbeschränkungen noch verboten. Aktuell darf man zumindest wieder mit einer zweiten Kontaktperson trainieren. Aber viel können natürlich auch wir aktuell nicht machen.

Wie geht es im Schwimmsport jetzt weiter?

Der Schwimmverband will ab dem 1. Juli wieder mit Wettkämpfen loslegen, bis zum 30. Juni ist schließlich alles abgesagt. Dann kommt es natürlich darauf an, ob es die Gesundheitsämter zulassen. Ich bin da eher skeptisch. Ich denke nicht, dass wir im Juli in Bayreuth wieder Wettkämpfe haben. Man muss vorher ja auch noch eine gewisse Zeit an Training einberechnen. Im Moment ist das Bad geschlossen, es ist kein Wasser eingelassen. Wir haben auch eine Baustelle im Hallenbach, die sich vielleicht noch ein bisschen erweitert. Da das Bad geschlossen ist, kommen wir eventuell mit der Sanierung der Umkleidekabinen schneller voran. Realistischerweise würde ich sagen, dass man ab September wieder loslegen kann - das wäre dann pünktlich zur neuen Saison. Aber klar ist das Schwimmbad eine der letzten Sachen, die nach den Beschränkungen wieder aufmachen dürfen.

Glaubst du, man darf vielleicht früher wieder in Badeseen schwimmen gehen?

Das ist eine gute Frage. In Bayreuth selbst gibt es da nicht viel, Trebgast wäre eine gute Option. Aber alle Seen, die überwacht sind und Eintritt kosten, haben ja auch noch geschlossen.

Welche finanziellen Auswirkungen hat die Corona-Krise auf den Verein?

Wir hatten schon deutliche Einbußen im fünfstelligen Bereich. Es fielen Wettkämpfe aus oder es haben sich in den Ferienzeiten normalerweise, wo unsere Mannschaften nicht im Bad wären, Vereine ins Bad eingemietet. Das fiel auch weg. Dazu konnten wir keine Kinderschwimmkurse anbieten. Die ganzen Einbußen summieren sich dann. Gesamtheitlich betrachtet wird es aber so sein, dass wir es stemmen können, auch wenn es sich jetzt noch länger hinzieht. Wir kommen gut durch, da wir unsere Fixkosten im Griff haben.

Welche Auswirkungen wird die Krise auf den Schwimmsport haben? Erwartest du vielleicht sogar, dass manche Sportler abspringen, weil ihnen die Pause zu lange ist?

Unterbrechungen haben wir überall. Uns fallen Kinderschwimmkurse weg, die wir kapazitätsbedingt auch nicht so einfach nachholen können, da sie in der Regel sowieso ausgebucht sind. Genauso wie überall, ist es vielleicht so, dass sich die Prioritäten nach der Krise ein Stück weit verschieben. Aber ich denke nicht, dass der Schwimmsport stärker betroffen ist als andere Sportarten.

Interview: Mirko Strässer


Von Jessica Mohr
jm
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