Für viele Versicherungen im Vorsorgebereich (Krankheit, Unfall, Arbeitskraft, Todesfall) müssen zur Beantragung detaillierte Gesundheitsfragen beantwortet werden. Gesundheitliche Probleme bzw. chronische Erkrankungen, fehlende Zähne oder ein zu hoher BMI-Wert führen dann oftmals zu Ausschlüssen, Zuschlägen und schlimmstenfalls zur Ablehnung des gewünschten Versicherungsschutzes. Gut zu wissen: Es gibt auch Sonderkonzepte und andere Möglichkeiten, bei denen nur wenige oder gar keine Angaben zu Vorerkrankungen notwendig sind. Krankenversicherung Im Bereich der Krankenvollversicherung gibt es für manche Berufe Gruppenverträge mit sog. Kontrahierungszwang. Damit ist eine Antragsannahme sichergestellt, ggf. fallen jedoch Beitragszuschläge an. Im Bereich Krankenzusatz (Zahn, ambulant, Heilpraktiker und Naturheilverfahren, Krankentagegeld, Krankenhaustagegeld, 1- und 2-Bett Unterbringung im Krankenhaus, Pflegezusatz) gibt es Versicherer, welche entweder gar keine Gesundheitsfragen stellen oder mit einer abschließenden Gesundheitserklärung (Aufzählung von definierten Krankheiten) arbeiten. Lediglich bereits bestehende oder behandlungsbedürftige Krankheiten sind dann i.d.R. vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Im Bereich Pflegezusatz ist die oftmals in Vergessenheit geratene staatlich geförderte Pflege-Bahr Versicherung erhältlich, für die es 5 EUR pro Monat Beitragszuschuss vom Staat gibt. Hier erfolgt grundsätzlich keine Gesundheitsprüfung . Dafür ist eine 5-jährige Wartezeit einzuhalten. Über diesen gesetzlichen Förderrahmen erhalten Personen, die bei Abschluss über 40 Jahre alt sind, 600 EUR in Pflegegrad 5. Das ist im Leistungsfall sicher nicht ausreichend, aber zumindest eine Basis-Zusatzversorgung. Arbeitskraftabsicherung Bei der Arbeitskraftsicherung ist eine leistungsstarke Berufsunfähigkeitsversicherung die erste Empfehlung. Aber bei Vorerkrankungen kann es auch hier schnell zu Ausschlüssen oder Zuschlägen kommen. Interessant in diesem Bereich sind Aktions-Sonderlösungen mancher Versicherer. So zum Beispiel ganz aktuell für „Alltagshelden“ (Heil-, Pädagogik und IT-Berufe) sowie für bestimmte Branchen, welche unter die Versorgungswerke Klinik-/Metallrente fallen. Diese Lösungen zeichnen sich regelmäßig durch stark verminderte Gesundheitsfragen aus! Auch die Grundfähigkeitsversicherung oder sog. Dread-Disease-Absicherung kann eine gute alternative Absicherungsvariante bei Vorerkrankungen darstellen. Zudem lässt sich darüber auch der eigene Vermögensaufbau absichern: Um die weitere Beitragszahlung von Vorsorge – oder Sparverträgen bei eintretender Berufsunfähigkeit sicherzustellen, raten wir oftmals zum Einschluss des entsprechenden Ergänzungsbausteines. Bis zu einer monatlichen Sparrate von 250 EUR ist das ohne jede Gesundheitserklärung machbar. Unfallversicherung Für die Absicherung privater und/oder beruflicher Unfallrisiken ist die Unfallversicherung eine beitragsgünstige Lösung! Hier lassen sich auch Anbieter finden, die eine Annahme ohne Gesundheitsfragen ermöglichen! Entscheidend ist aber auch hier ein leistungsstarkes Produkt – nur auf den Entfall der Antragsfragen zu achten, ist der falsche Weg. Todesfallabsicherung Für die Hinterbliebenenabsicherung gibt es mittlerweile viele Anbieter, welche im Rahmen der Absicherung für ein Immobiliendarlehen auch mit sehr wenigen Gesundheitsfragen arbeiten. Schon immer gibt es in den Altersvorsorge-/Kapitalanlageprodukten die Möglichkeit, eine Todesfallleistung ohne Gesundheitsfragen mit einschließen zu können. Im Bereich der Risikolebensversicherung sei hier explizit auf die Versicherungsmöglichkeit von Diabetikern hingewiesen.