BAYREUTH. In Deutschland wurde bereits in den 1960er Jahren eine regelmäßige Krebsvorsorge zur Früherkennung des Cervixkarzinoms (Gebärmutterhalskrebs) mittels eines zytologischen Abstriches eingeführt. Dies zeigte sehr schnell eine Wirksamkeit und führte zur Senkung der Fallzahlen von an Gebärmutterhalskrebs erkrankten Frauen deutlich. Seit dem Jahr 2008 wissen wir, dass 98 Prozent der Krebserkrankungen an diesem Organ durch bestimmte Gruppen der sogenannten HPV-Viren entstehen. Aufgrund dieser Erkenntnis änderte sich auch die Krebsvorsorge im Jahr 2020. Sicherlich fanden schon viele Frauen im Briefkasten eine Einladung zur Teilnahme am Gebärmutterhalsscreening. Diese Aufforderungen sollen zukünftig genauso wie beim Brustkrebsscreening regelmäßig verschickt werden. Was ändert sich für mich in der Krebsvorsorge? Jede Frau hat einen Anspruch auf eine jährliche gynäkologische Krebsvorsorgeuntersuchung. Die Frauen in der Altersgruppe unter 35 Jahren bekommen weiterhin einen jährlichen „Krebszellabstrich“ und eine Untersuchung der anderen gynäkologischen Organe, wie Gebärmutter, Eierstöcke, Brüste. In der Altersgruppe ab 35 Jahren wird zusätzlich zum Zellabstrich ein HPV-Abstrich durchgeführt. Falls beide Abstriche ein negatives Ergebnis zeigen, erfolgt die nächste Vorsorge für Gebärmutterhalskrebs nach der aktuellen wissenschaftlichen Lage erst nach 3 Jahren. Eine gynäkologische Untersuchung wird aber weiterhin jährlich durchgeführt. Falls einer der beiden Abstriche auffällig ist, wird die Frau weiter zu einer Abklärungskolposkopie überwiesen. Was ist eine Abklärungskolposkopie? Bei der Abklärungskolposkopie wird der Gebärmutterhals mit einem Kolposkop (ähnlich wie Mikroskop) mehrfach vergrößert und auffällige Stellen gezielt mittels Probeentnahmen untersucht. Die Untersuchung dauert nicht länger als eine normale gynäkologische Untersuchung und wird meistens als schmerzfrei empfunden. Jede Frau kann den Verlauf auf dem Monitor selbst mitverfolgen. Unsere Praxis ist als eine von Wenigen in der Region darauf spezialisiert und erfüllt auch die Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft (DK ). Wir kooperieren ebenso mit dem Onkologischen Zentrum des Klinikums Bayreuth. Was kommt nach der Probeentnahme? Abhängig von der feingeweblichen Untersuchung wird die Frau durch den eigenen Frauenarzt informiert, ob sie weiter in der Kontrollgruppe bleibt oder ob eine operative Sanierung notwendig ist. Wie behandelt man die Krebsvorstufen? Es gibt mehrere Optionen wie man weiter behandelt. Diese sind von der Ausdehnung, vom Schweregrad, vom Alter etc. abhängig. Wir bieten für bestimmte Indikationen eine Laserbehandlung an, die auf den Millimeter genau am erkrankten Gewebe durchgeführt wird und somit für das Gewebe am schonendsten ist. Der Eingriff erfolgt ambulant und in Lokalanästhesie. Gibt es andere Anwendungsgebiete für Laser in der gynäkologischen Praxis? In den letzten drei Jahren erweiterten wir das Laserverfahren auch auf weitere Gebiete. Wir verwenden erfolgreich eine vor allem auch in Italien etablierte Behandlung mit dem Vaginal- und Vulva-Laser Mona Lisa Touch CO2. Diese wird ebenso ambulant in 3-5 Sitzungen von jeweils ca. fünf Minuten durchgeführt. Die Indikationen dafür sind oft beim Frauenarzt nicht ausreichend diskutiert. MonaLisa Touch ist die ideale Therapie für Frauen, die an vulvo-vaginaler Atrophie(VVA) leiden. Die Symptome umfassen: vaginale Trockenheit, Scheidenbrennen, rezidivierende Infektionen im Scheiden-Blasen-Bereich, post-klimakterische Atrophie, Hormonmangel in den Wechseljahren, Lichen sclerosus, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) und Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie). Während diese Symptome bei nicht weniger als 50 Prozent der Frauen in der Postmenopause auftreten, betrachten diese sie als normales Zeichen des Alterungsprozesses und haben das Gefühl, nichts dagegen tun zu können. Folglich sehen sich nur sehr wenige Frauen nach einer Behandlungsmethode um oder sprechen ihren Arzt auf ihre Beschwerden an. Die Probleme können die Lebensqualität einer Frau extrem einschränken. Dabei kann diese durchaus weit verbreitete Erkrankung heute erfolgreich behandelt werden. Durch die Laserstrahlen wird die Kollagen-neusynthese stimuliert, um den Körper zur Bildung von neuem Bindegewebe anzuregen und somit für eine neue Lebensqualität der Frauen zu sorgen.