Veröffentlicht am 28.07.2023 12:30
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Ratgeber Gesundheit: Schwanger im Sommer – was werdende Mütter bei Sonne und Hitze beachten sollten

Gewinnspiel: Dinner for 2 auf der Burg Rabenstein (beendet) (Foto: inBayreuth.de)
Gewinnspiel: Dinner for 2 auf der Burg Rabenstein (beendet) (Foto: inBayreuth.de)
Gewinnspiel: Dinner for 2 auf der Burg Rabenstein (beendet) (Foto: inBayreuth.de)
Gewinnspiel: Dinner for 2 auf der Burg Rabenstein (beendet) (Foto: inBayreuth.de)
Gewinnspiel: Dinner for 2 auf der Burg Rabenstein (beendet) (Foto: inBayreuth.de)

Dr. Carolin Kladt Oberärztin in der Frauenklinik und im Perinatalzentrum der Klinikum Bayreuth GmbH.

Hitze und UV-Einstrahlung sind für uns alle eine Herausforderung. Wir alle fühlen uns bei extremer Hitze schlapper, schwitzen und haben ein größeres Ruhebedürfnis. In der Schwangerschaft macht sich das noch einmal deutlicher bemerkbar. Denn der Körper hat in dieser Zeit einige Veränderungen zu meistern, die durch extreme Hitze noch verstärkt werden. „Das muss aber nicht heißen, dass Schwangere den Sommer nicht genießen können – sie sollten dabei nur ein paar Dinge im Hinterkopf behalten, um sich und ihr Kind zu schützen“, sagt Dr. Carolin Kladt, Oberärztin in der Frauenklinik am Klinikum Bayreuth. Frau Dr. Kladt, warum macht Hitze Frauen in der Schwangerschaft oft mehr aus? Dr. Carolin Kladt: Während der Schwangerschaft stellt sich der Körper langsam darauf ein, dass er nicht nur die Mutter, sondern auch das Baby zu versorgen hat. Dazu erhöht sich das Blutvolumen und das Herzminutenvolumen, also die Menge des Blutes, die pro Minute durch den Blutkreislauf gepumpt werden muss. Die Blutmenge steigt im Laufe der Schwangerschaft um ca. 40 Prozent an. Zudem sinkt der periphere Gefäßwiderstand, die Blutgefäße werden weiter. Schwangere nehmen Temperaturen in der Zeit dieser Kreislaufumstellung, die rund um die 32. Schwangerschaftswoche ihren Höhepunkt erlebt, sowieso als wärmer wahr. Heißt das, sie schwitzen in dieser Zeit für zwei? Dr. Carolin Kladt: Das auch, aber es gibt auch ein paar gesundheitliche Aspekte, die Schwangere im Blick haben sollten. Gerade in den Sommermonaten haben sie häufig mit geschwollenen Beinen zu kämpfen. In einigen Fällen bis hin zu schmerzhaften Ödemen. Das liegt zum einen an den weiteren Blutgefäßen und der gestiegenen Blutmenge, zum anderen aber auch daran, dass der Bauch auf die Hauptvene drückt. Eine hitzebedingte Gefäßerweiterung, die die Versorgung des Kindes beeinträchtigt, gibt es auch an der Gebärmutter. Es kommt dadurch nicht mehr so viel Blut am Herzen der Mutter an. Hitzestress bei Temperaturen über 30 Grad verstärkt diesen Effekt noch. Normalerweise gleicht der Körper über die Herzleistung den Kreislauf und über das Schwitzen eine Überhitzung aus. Schwangere stoßen dabei schneller an ihre Grenzen und es können Wehen einsetzen. Eine aktuelle Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zeigt, dass das Risiko einer Frühgeburt zwischen der 34. und 37. Schwangerschaftswoche um bis zu 45 Prozent steigt, wenn die Temperaturen über 35 Grad liegen. Bereits ab 30 Grad Celsius beträgt der Anstieg 20 Prozent. Die Studienleiterin Petra Ark bemerkte dabei, dass werdenden Mütter ein bis zwei heiße Tage gut überbrücken können. Ab dem dritten oder vierten Tag ohne merkliche Abkühlung setzen aber vermehrt vorzeitige Wehen ein. Was können Schwangere tun, um sich davor zu schützen? Dr. Carolin Kladt: Gegen geschwollene Beine hilft es in einigen Fällen schon, die Beine kalt zu duschen (herzwärts), um die Blutzirkulation anzuregen, oder gezielt Ruhepausen einzuplanen – am besten in Linksseitenlage liegend , denn Becken und Beine (leicht erhöht) sollten idealerweise auf einer Ebene sein. Nehmen die Beschwerden zu, rate ich dazu, Kompressionstrümpfe zu tragen. Die unterstützende Kompression während der Schwangerschaft erleichtert auch die Regeneration der Venentätigkeit nach der Geburt und verhindert die Entstehung von Krampfadern, die man sonst unter Umständen als unliebsames Andenken behält. Gehen Sie extremer Hitze und Sonne aus dem Weg und halten Sie sich tagsüber in kühlen, klimatisierten Räumen auf. Genießen sie stattdessen lieber den klassischen Abendspaziergang statt der Mittagssonne – das ist nicht nur für Schwangere ratsam.

Gut betreut bei Risikoschwangerschaft Dr. Carolin Kladt, Oberärztin in der Frauenklinik und im Perinatalzentrum der Klinikum Bayreuth GmbH, bietet ab 01. August eine Sprechstunde speziell für werdende Eltern an, bei denen sich im Laufe der Schwangerschaft Komplikationen ergeben, die das Wachstum des Kindes oder das Fortbestehen der Schwangerschaft gefährden können. Werdende Eltern profitieren dabei von der engen Anbindung an die Klinik: Das Perinatalzentrum Level 1 ist spezialisiert auf die Betreuung von Risikoschwangerschaften und die Behandlung von Neu- und Frühgeborenen. Sprechstunde bei Risikoschwangerschaft: Jeden Donnerstag von 8 bis 14.30 Uhr in der Frauenklinik am Klinikum Bayreuth. Terminvereinbarung (mit Überweisung): montags und freitags 8 bis 15.30 Uhr Tel.: 0921 400-75 5599


Von fm2@inbayreuth.de
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