Klinikum Bayreuth GmbH unterstützt Initiative Friedensdorf International und operiert junges Mädchen aus Afghanistan. Der Dorn in ihrem Fuß hätte Aziza das Leben kosten können. Viermal war sie in ihrem Heimatland Afghanistan operiert worden. Ohne Erfolg. Mit Hilfe der Initiative Friedensdorf International kam die 11-Jährige nach Deutschland. Und an das Klinikum Bayreuth. Medizin als Luxus Azizas Geschichte ist ein Paradebeispiel für das, was Friedensdorf International seit 1967 tut. Nicht nur, weil sie aus Afghanistan kommt – einem der Schwerpunktländer, in denen die Organisation hilft. „Was in Deutschland Alltag ist, ist für viele Menschen in Kriegs- und Krisengebieten ein oft unbezahlbarer Luxus: medizinische Versorgung“, sagt Rita Hornung, Friedensdorf-Mitarbeiterin. Wunden und Krankheiten können häufig vor Ort nicht behandelt werden, Menschen sterben an Verletzungen und Krankheiten, die mit einer medizinischen Behandlung zu heilen wären. Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten müssen also zur medizinischen Versorgung nach Deutschland geholt werden, um in Kliniken behandelt zu werden. Das macht die Idee der Einzelfallhilfe aus, sie ist ein wichtiger Aufgabenschwerpunkt des Friedensdorfes. Die kleinen Patienten stammen vor allem aus Afghanistan, Angola, Zentralasien und dem Kaukasus. Im Klinikum Bayreuth Hilfe gefunden Es waren 88 Kinder, die gemeinsam mit Aziza aus Afghanistan ausgeflogen wurden. Engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Friedensdorfes suchten unter den zahlreichen Partner-Kliniken nach einem Krankenhaus, das zu dem Mädchen passt. Gepasst hat es an der Klinikum Bayreuth GmbH, die als Haus der maximalen Versorgungsstufe alles hat, was Aziza brauchte: eine Klinik für Kinder und Jugendliche, eine Klinik für Unfallchirurgie und eine Klinik für plastische, rekonstruktive, ästhetische und Handchirurgie. Als sie Anfang Mai in das Klinikum kam, ging es ihr schlecht. Ihr Bein war geschwollen und schwarz. „Ich habe mich mit meinen Kollegen Prof. Michael Müller von der Unfallchirurgie und Prof. Jürgen Dolderer von der Plastischen Chirurgie kurz geschlossen“, sagt Prof. Thomas Rupprecht, Chef der Klinik für Kinder und Jugendliche. Zweimal wurde Aziza operiert. Im Stationsteam arbeitet ein junger Pfleger, der Azizas Sprache spricht. „Wir haben sie als starkes, geduldiges Mädchen erlebt“, sagt er. Auch als sie nach den Eingriffen Schmerzen hatte. Auch als sie Heimweh bekam. Sechs Wochen dauerte die Behandlung, deren Kosten die Klinikum Bayreuth GmbH übernommen hat. Die Narben an ihrem Bein heilen noch ab. Das Wichtigste aber ist: Das Mädchen kann gehen, laufen, springen. Aziza ist wieder selbstständig. „Das freut uns wirklich sehr“, sagt Prof. Rupprecht. „Es ist schön, dass wir die tolle Arbeit des Friedensdorfes unterstützen können.“