Veröffentlicht am 20.10.2023 12:15
Veröffentlicht am 20.10.2023 12:15

Ratgeber Gesundheit: Adipositaszentrum an der Klinik Hohe Warte: Ein leichteres Leben

Inhaber Uwe Krapp im Markt von Thomas Philipps. (Foto: inBayreuth.de)
Inhaber Uwe Krapp im Markt von Thomas Philipps. (Foto: inBayreuth.de)
Inhaber Uwe Krapp im Markt von Thomas Philipps. (Foto: inBayreuth.de)
Inhaber Uwe Krapp im Markt von Thomas Philipps. (Foto: inBayreuth.de)
Inhaber Uwe Krapp im Markt von Thomas Philipps. (Foto: inBayreuth.de)

Persönliche Gespräche und individuelle Beratung: Das Team des Adipositaszentrums begleitet Patientinnen und Patienten durch die gesamte Therapie - und auch darüber hinaus. Foto: red

Suzan Demir verlor 100 Kilo und gewann ein neues Lebensgefühl – im Adipositaszentrum der Klinikum Bayreuth GmbH fand Suzan Demir Hilfe und Unterstützung „Am liebsten wollte ich nur das Ende haben. Aber das geht natürlich nicht.“ Suzan Demir lächelt, denn das Ende hat sie inzwischen erreicht und es ist ziemlich gut: fast hundert Kilo weniger. Eineinhalb Jahre lang hat die 29-Jährige dafür gearbeitet, manchmal hart gekämpft. Jetzt, nach der erfolgreichen Therapie am Adipositaszentrum der Klinikum Bayreuth GmbH, ist das Leben leichter. Das Gewicht leidlich stabil. Der Alltag anders. „Aber ich bin immer noch dieselbe.“ Und gerade, weil sich Suzan Demir treu geblieben ist, empfindet sie eine Veränderung als besonders irritierend. „Es hat mich schon erschreckt, was die Optik ausmacht.“ In ihren dickeren Zeiten musste sie in vielen alltäglichen Situationen reden, reden und noch einmal reden. Musste sich erklären, wenn sie etwas wollte. Musste manchmal um ihren Standpunkt kämpfen, hielt das für irgendwie normal. Heute ist es oft deutlich einfacher. „Egal wohin ich komme. Man begegnet mir anders, seitdem ich schlank bin.“ Die Wahrheit tat weh Hässlich fand sich Suzan Demir auch mit hundert Kilo mehr nicht. „Ich war schon vor der Therapie eine schöne Frau“, sagt sie. Warum ist sie trotzdem diesen schweren Weg gegangen? Das hat sie dem einzigen Mann zu verdanken, der jemals den Mumm hatte, ihr knallhart zu sagen: „Suzan, ich kann es nicht mehr mitanschauen. Du wirst immer dicker.“ Es war ihr Hausarzt, zugleich ihr Nachbar, der sie mit der Wahrheit konfrontierte. Danach hat sie eine Nacht lang geheult. Am nächsten Morgen stand sie mit Lockenwicklern im Haar vor der Tür ihres Nachbarn und Hausarztes. Sie wollte die Therapie. Die Erkenntnis war bitter. „Ich habe mich selbst so nicht erlebt. Aber ich musste mir eingestehen, dass ich ein Problem habe.“ Sehe ich auch so aus?, fragte sie sich, als sie nach der Sporttherapie des Adipositaszentrums mit anderen Patientinnen in der Umkleide der Klinik Hohe Warte stand. Sport hat Suzan Demir danach für sich allein gemacht. Viel Sport – der hat ihr beim Abnehmen geholfen. Essen spielte immer eine wichtige Rolle. Sie komme aus einer südländischen Kultur, sagt sie. Da ist Essen auch ein Stück Gemeinsamkeit. Wichtig ist Essen auch heute noch. Sie kocht jeden Tag frisch, ihr Brot backt sie selbst. Und statt eines Snacks von der Imbissbude, gibt es Mittagessen aus der Tupperdose. Die Heißhungerattacken – mal auf einen Döner, mal auf eine Currywurst – werden weniger. „Sie hat zugehört“ Genau diese Attacken waren schlimm. Wenn sie nicht mehr konnte, griff Suzan Demir zum Handy. Rief Kerstin Geigenmüller an, sie ist Ernährungsberaterin am Adipositaszentrum: Ich hab‘ keinen Bock mehr, ich hau mir jetzt was rein. „Kerstin hat mir zugehört und mich ernst genommen. Und es war okay, wenn ich auch mal abends um halb zehn angerufen habe. Ich habe ihr viel zu verdanken.“ Keine Wunderheilung Ein ganzes Jahr lang hat Suzan Demir den sogenannten konventionelle Teil der Adipositastherapie durchgezogen. Ein Jahr, in dem Sport zu einem festen Bestandteil ihres Lebens wurde und sie ihre Ernährung neu erfunden hat. Dann war sie bereit für eine Magen-Operation. Die verlief ohne Komplikationen, kompliziert wurde es eher danach. „Ich hatte plötzlich eine Reihe von Unverträglichkeiten“, sagt Suzan Demir. „Ich musste meinen Körper erst neu kennenlernen.“ Auch das hat sie inzwischen im Griff und das Kochen, Backen und Zubereiten ist für sie viel mehr Genuss als Last. „Ich mache das gerne. Es tut gut, zu wissen, was man isst. Und eines ist wichtig: sich das Essen schön zu machen. Das Auge isst mit.“ So muss und so wird es bleiben. Wie alle ehemals adipösen Patientinnen und Patienten wird sie ein Leben lang darauf achten, was sie isst. „Die Operation ist eben keine Wunderheilung.“ Zur Nachsorge kommt Suzan Demir immer noch ins Adipositaszentrum an der Hohen Warte. Und sie engagiert sich für die Selbsthilfegruppe Adipositas. Manchmal halten Patientinnen und Patienten sie für eine Mitarbeiterin. Was sonst sollte sie auch sein, so schlank wie sie ist. Dann antwortet Suzan Demir: „Was Sie vor sich haben, habe ich hinter mir.“ Wirklich nachempfinden, wie unangenehm die Erkenntnis, wie schwer die Entscheidung und wie hart eine Therapie sein können, das kann wohl nur jemand, der es selbst erlebt hat. Sie würde es wieder so machen, wenn sie noch einmal vor der Wahl stünde. Das möchte sie weitergeben, möchte motivieren, ohne etwas schön zu reden. „Man kann es schaffen, wenn man Menschen um sich hat, die einem Kraft geben.“ Am Adipositaszentrum der Klinikum Bayreuth GmbH hat Suzan Demir solche Menschen gefunden.

Informationen unter: Klinik Hohe Warte Adipositaszentrum Tel: 0921 400-5270 E-Mail: adipositaszentrum@klinikum-bayreuth.de


Von fm2@inbayreuth.de
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