Arzt aus Oberfranken verliert Zulassung: Patienten greifen in Bayreuth zu ungewöhnlichem Mittel
BAYREUTH. Ein Hausarzt aus dem Landkreis Bamberg verliert zum 30. September 2022 seine ärztliche Zulassung. Seine Patienten verlieren über Nacht ihren Hausarzt. Das wollen die nicht hinnehmen.
Am Montag (10. Oktober 2022) demonstrieren seine Patienten in Bayreuth gegen den Entzug durch die Kassenärztliche Vereinigung.
Hausarzt verliert Zulassung: Patienten demonstrieren in Bayreuth
Einem Mediziner aus dem Landkreis Bamberg wird die ärztliche Zulassung entzogen. Über 1.500 Patienten werden kalt erwischt. Sie erfahren durch die Medien von der Entscheidung. Seit dem 1. Oktober 2022 haben sie keinen Hausarzt. Sie protestieren am Montagnachmittag auf dem Markt in Bayreuth gegen die Entscheidung der kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB). Demonstranten fordern den Erhalt der von dem Mediziner betriebenen Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Steppach (Gemeinde Pommersfelden) und Burgwindheim lm Landkreis Bamberg.
„Wir haben über Nacht unsere Ärzte verloren”, sagt ein Sprecher der Demonstranten der Sonntagszeitung. Die Demonstration findet auf dem Stadtparkett aus Ausweichstandort statt. Ursprünglich wollten die rund 50 Personen aus dem westlichen Oberfranken bei der oberfränkischen Bezirksstelle in der Brandenburger Straße demonstrieren. „Doch die KVB hat von ihrem Hausrecht Gebrauch gemacht. Auf dem Fuß- und Radweg vor dem Gebäude war eine kurzfristige Anmeldung nicht zulässig”, ergänzt Pommersfeldens Bürgermeister Gerd Dallner, der ebenfalls nach Bayreuth mitgereist ist. Nun also das Stadtparkett.
Arzt verliert Zulassung: 1.500 Patienten ohne medizinische Versorgung
Die Demonstranten aus Pommersfelden und Burgwindheim deuten in Bayreuth mögliche Verfehlungen des Betreibers der beiden MVZ. Ein Sprecher sagt vor den Demonstranten und zahlreichen Bayreuther Passanten, die stehenbleiben: Über mögliche Verfehlungen des Mediziners, der die beiden MVZ zwar betrieben, darin jedoch nicht als Arzt praktiziert habe, wolle man sich kein Urteil erlauben. Jedoch hätte ein Ende der Arztpraxen als drastischer Schritt angekündigt werden müssen. Auf dem Stadtparkett in Bayreuth fordern die Demonstranten den Erhalt beider MVZ. Medizinisches Personal sei vorhanden. Es müsse „eine tragfähige Lösung” gefunden werden, wie es heißt. Der zulassungslose Mediziner, die KVB, die Gemeinden und umliegende Ärzte müssten sich dafür schnellstmöglich gemeinsam an einen Tisch setzen. Die KVB war für eine Stellungnahme am Montagnachmittag nicht zu erreichen.
