Veröffentlicht am 08.02.2020 20:00
Veröffentlicht am 08.02.2020 20:00

Neujahrsempfang DEHOGA Bayern e.V. Bezirk Oberfranken

Neujahrsempfang DEHOGA Bayern e.V. Bezirk Oberfranken (Foto: Jessica Mohr)
Neujahrsempfang DEHOGA Bayern e.V. Bezirk Oberfranken (Foto: Jessica Mohr)
Neujahrsempfang DEHOGA Bayern e.V. Bezirk Oberfranken (Foto: Jessica Mohr)
Neujahrsempfang DEHOGA Bayern e.V. Bezirk Oberfranken (Foto: Jessica Mohr)
Neujahrsempfang DEHOGA Bayern e.V. Bezirk Oberfranken (Foto: Jessica Mohr)

BAYREUTH.

Am letzten Freitag im Januar findet immer traditionell der Neujahrsempfang des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern Bezirk Oberfranken statt, so auch dieses Jahr.

An diesem Tag wird sowohl das vergangene Jahr beleuchtet, als auch ein Ausblick auf das nächste Jahr gegeben. Das Jahr 2019 war für den Tourismus in Oberfranken ein sehr positives Jahr. Wie bereits in den vergangenen vier Jahren gab es einen deutlichen Zuwachs bei den Ankunfts- und Übernachtungszahlen. Allerdings entwickelte sich Oberfranken nicht überall gleichmäßig, während sich einige Teile zwar durchaus positiv steigerten, fielen andere Teile Oberfrankens negativer aus.

Die aber allgemein positiven Tourismuszahlen sind vor allem für das oberfränkische Gastgewerbe hervorragend. „Allerdings ist hier auch wieder die Bürokratie das Problem“, sagt die Bezirksvorsitzende Andrea Luger. „Die ausufernde Bürokratie, die unsere Betriebe zu Aufzeichnungen, Bescheinigungen, Auflistungen, Kontrollen und Statistiken und vielem mehr zwingt, lässt dem Unternehmer keinen Platz mehr für ein selbstverantwortliches Handeln.“

Hierzu zählt auch die neue gesetzlich geforderte technische Sicherheitseinrichtung (TSE) bei Registrierkassen. Eine zusätzliche Belastung ist außerdem die seit Anfang des Jahres geltende Bonausgabepflicht, bei der jeder Gast beziehungsweise Kunde eine Quittung ausgehändigt bekommen muss, wenn eine elektronische Kasse verwendet wird. Egal, wie hoch der Betrag ist.

„Eine Art Kleinunternehmerregelung wäre hier eine Lösung, bei der die Betriebe bis zu einer gewissen Größe von vielen bürokratischen Vorschriften befreit werden“, so die Bezirksvorsitzende. „Wo bleibt vor allem die Nachhaltigkeit, wenn Take-away-Unternehmen für Essen mit Plastik- oder Pappverpackungen 7 Prozent Mehrwegsteuer zahlen und Gaststätten, die einen gedeckten Tisch mit Porzellan und richtigem Besteck mit 19 Prozent besteuert werden.“

Die DEHOGA fordert daher gleiche Steuern in Höhe von 7 Prozent für alle, egal ob das Essen im Restaurant verzehrt wird oder ob es mitgenommen wird. Aus diesem Grund hat die DEHOGA letztes Jahr eine Petition gestartet, bei der jeder diese Forderung unterstützen kann. Diese hohe Besteuerung ist zudem ein weiterer Grund für das große Wirtshaussterben, so wie auch immer wieder neue Gesetzesauflagen und Modernisierungsmaßnahmen.

Das drängendste Problem ist allerdings der immer mehr schwindende Fachkräftemangel in dieser Branche. Durch den Personalmangel müssen viele Betriebe ihre Öffnungszeiten kürzen oder weitere Ruhetage einlegen. Dadurch wiederum passiert es häufig, dass viele Gastronomiebetriebe, vor allem in der ländlichen Region, vermehrt nur noch abends öffnen oder ganz schließen müssen.

Hierbei wichtig findet Andrea Luger es allerdings auch wichtig, den Betrieben aufzuzeigen, wie sie am besten geeignetes Personal finden.

Wichtig hierbei ist es aber auch den Nachwuchs nicht aus den Augen zu verlieren. Und genau das wird auch die Hauptaufgabe 2020 sein. „Nachwuchs gewinnen, binden und für die Branche begeistern.“

Der Nachwuchsmangel liegt vor allem an dem Trend zum Studium, wie man auch 2019 an den weiterhin zurückgehenden Ausbildungszahlen sieht. „Heute haben wir doppelt so viele Studenten wie Azubis. Allerdings brechen fast 30 Prozent der Bachelorstudenten ihr Studium ab“, so die Bezirksvorsitzende.

Um die Ausbildungszahlen wieder zu steigern muss vermehrt an der Ausbildungsqualität gearbeitet werden, denn als Ausbildungsbetrieb habe ich das Fachpersonal von morgen direkt schon in meinem Betrieb. „Das setzt allerdings voraus, dass ich mich intensiv um meine Auszubildenden kümmere und den Nachwuchs auch schon in den Abgangsklassen ihrer Schulen abhole und für eine Ausbildung in unserer Branche begeistern kann“, so die Bezirksvorsitzende.


Von Jessica Mohr
jm
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