Veröffentlicht am 26.09.2020 20:00
Veröffentlicht am 26.09.2020 20:00

Nachrichten Bayreuth: Kommt jetzt das Thermen-Hotel?

Nachrichten Bayreuth: Kommt jetzt das Thermen-Hotel? (Foto: red)
Nachrichten Bayreuth: Kommt jetzt das Thermen-Hotel? (Foto: red)
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BAYREUTH.

Seit die Lohengrin Therme Anfang der 1990er Jahre eröffnete, war es immer Ziel, die besondere Wellnessanlage mit einem Hotel abzurunden, was bisher nicht gelungen ist. Jetzt gibt es wieder Hoffnung: Die Servus Hotels & Restaurants Gruppe (SHR) aus Bad Gleichenberg in Österreich zeigt Interesse.

Neben Hotelprojekten in Österreich ist die Gruppe Mehrheitseigentümer des 4-Sterne-Superior-Hotel König Albert im sächsischen Bad Elster. Die Österreicher sehen offensichtlich weiteres Potenzial und das in Bayreuth.

Wie Oberbürgermeister Thomas Ebersberger auf Nachfrage der Sonntagszeitung bestätigt, weilte eine Abordnung der Projektentwickler, aufmerksam geworden durch ein von der Stadt ausgelobtes Interessenbekundungsverfahren, im August in Bayreuth, um sich die Lohengrin Therme und das Gelände rundherum anzusehen. Das vergleichbare Hotel „König Albert“ in Bad Elster, verfügt über 240 Betten und wurde Anfang 2016 eröffnet. Beschäftigt sind 74 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Besonderes Highlight im Vogtland: Ein Bademantelgang, der den Gästen den Weg direkt und bequem zur Soletherme ermöglicht. Genau eine solch fußläufige Verbindung war auch in Bayreuth von Anfang immer angestrebtes Ziel.

Am vergangenen Sonntag fand ein Gegenbesuch in Bad Elster statt. Eine fraktionsübergreifende Abordnung nahm das Hotel König Albert in Augenschein. CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Specht: „Die Ausgangssituation in Bad Elster ist ähnlich der unseren: Das Hotel „König Albert“ liegt direkt neben der neuen Soletherme, dem Therapiezentrum und dem historischen Albert-Bad der Sächsischen Staatsbäder. Die Hotelgäste benutzen bequem den Bademantelgang. Sowohl für das Hotel, das keine eigene Wellness-Abteilung errichten musste, wie auch für die Therme, die von den Hotelgästen profitiert, gibt es dabei unmittelbare Synergiegewinne, die auch in Bayreuth realisiert werden könnten.“

Der unmittelbaren Eindruck vor Ort erweist sich als gut: „Das Hotel besticht durch seine luftige und wertige Atmosphäre mit hoher Aufenthaltsqualität. Mit der Unternehmensphilosophie der SHR-Gruppe sowie ersten konzeptionellen Überlegungen gehen wir konform“, sagt Stefan Specht. „Wenn die Kooperation gelingt, wäre das für Bayreuth die Ideallösung, nach der wir so lange suchen.“

Aufgrund des immerwährenden Defizites von mehr als zwei Millionen Euro pro Jahr wird seitens der Stadtwerke bereits seit 2016 ein Verkauf der Lohengrin Therme in Erwägung gezogen. Sollte es nun mit dem Hotelbau klappen, könnte die Therme in der bestehenden Form, vielleicht etwas aufgehübscht, wieder eine Zukunft haben. Zumal auch die Deutsche Rentenversicherung in ummittelbarer Nähe Pläne zum Bau einer Rehaklinik vorantreibt. Vielerlei Kooperationsmöglichkeiten sind möglich: Wellness für die Kur-gäste, Übernachtungsmöglichkeiten für die Besucher. Auch der Zweite Bürgermeister Andreas Zippel ist begeistert, dass endlich Schwung in das Projekt kommt, dass schon so lange in Planung steht: „Ganz grundsätzlich zeigten sich die Betreiber des Hotels König Albert in dem unverbindlichen Besuch äußerst interessiert, unserer Delegation die Vorteile einer starken Zusammenarbeit zwischen Bädern und Hotel mitzugeben. Der Wunsch und die Synergieeffekte, das bereits in Bad Elster geübte Kooperationsmodell auf Bayreuth zu übertragen, ist auch rübergekommen. Grob möchten sie den Standort – auch gerade durch das Ärztezentrum, den Golfplatz und die Ansiedelung der Reha-Klinik – zum Wellness-, Gesundheits- und Tourismuszentrum weiterentwickeln. Soweit ersichtlich soll es vor allem zahlungskräftigeres Publikum von außen anziehen“, erklärt Andreas Zippel.

Durch die bauliche Anbindung und eine gemeinsame Verbindung von Hotel und Therme würde der Standort an Attraktivität gewinnen, vor allem auch für neue Gruppen.

„Weitere positive Punkte wären neue Arbeitsplätze, neue Investitionen in die Therme und eine gemeinsame Entwicklung des Standortes. Allerdings stellen sich mir auch noch einige Fragen. Zum Beispiel, wie ist der Umgang mit und die Bezahlung der Angestellten? Passt die Ausrichtung auf Wellness-, Gesundheits- und Kulturgäste in das Gesamtkonzept der Stadt Bayreuth? Und wie soll die nachhaltige Anbindung an die Innenstadt erfolgen? Es bleibt also spannend“, so der Zweite Bürgermeister. Das weitere Vorgehen wird nun in den Aufsichtsratsgremien der Stadtwerke-Gesellschaften abzustimmen sein.


Von Jessica Mohr
jm
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