Veröffentlicht am 26.08.2020 09:31

Nachrichten Bayreuth: Grundschule Schnabelwaid erhalten

Nachrichten Bayreuth: Grundschule Schnabelwaid erhalten (Foto: red)
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Update 27. August - 11.20 Uhr

MdL Gudrun Brendel-Fischer: Grundschule Schnabelwaid – es geht weiter!

Wie CSU-Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer aus dem Ministerbüro erfahren hat, stimmt das Kultusministerium einer Sonderlösung für das Schuljahr 2020/2021 zu, damit der kleine Schulstandort Schnabelwaid doch gesichert bleibt. Da die Schüler-Delle nur das kommende Schuljahr betrifft und es bereits ab 2021/2022 wieder aufwärts geht, werden die entsprechenden Lehrerressourcen bereitgestellt.

Brendel-Fischer, Mitglied im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags: „Damit wird deutlich, dass Bayern zur Standortgarantie für kleine eigenständige Grundschulen steht und sich offen für temporäre Zwischenlösungen zeigt“. Die Bayreuther Abgeordnete hatte sich sofort nach Bekanntwerden der angedachten Schließung der Grundschule am 17.08.2020 an Staatsminister Dr. Piazolo gewandt.

Ihr sei bewusst, so Brendel-Fischer, dass die mutigen Investitionen der Gemeinde Schnabelwaid in Sachen Baulanderschließung und Stärkung der vorschulischen Einrichtungen mit dem Erhalt des Schulstandortes eng verflochten seien.

BAYREUTH.

Die Grundschule in Schnabelwaid soll geschlossen werden, da im kommenden Schuljahr die Mindestanzahl der Schüler in einer der beiden Klassen nicht erreicht werden kann. In Zukunft müssen die Schüler in den Bus steigen, um in der Nachbargemeinde Creußen zur Schule zu gehen, so Florentino Mayer, Leiter der Grundschule. „Das Minimum für eine Klasse sind 13 Schüler, im kommenden Schuljahr wären in der Kombiklasse 3/4 nur neun Schüler”, erklärt Mayer.

Die Betroffenen sprechen sich allerdings dagegen aus, weil es für die Grundschüler viele Nachteile mit sich bringen würde, vor allem weil die Schließung nur ein Jahr andauern würde. Danach werden die Zahlen wieder erreicht.

Auch Anette Kramme hält die Schließung der Grundschule für ein falsches Signal:

„In der 3./4. Klasse der Grundschule in Schnabelwaid wird die Mindestschülerzahl unterschritten. Nun wurde entschieden, dass die Schülerinnen und Schüler in Creußen unterrichtet werden sollen. Mir ist zwar bewusst, dass die Schülerzahlen in der Grundschule Schnabelwaid nach den bayerischen Richtlinien derzeit keine Weiterführung des Schulbetriebes rechtfertigen. Allerdings haben wir derzeit auch komplett andere Voraussetzungen. Die Corona-Pandemie fordert den Schulen ein hohes Maß an Hygiene-Maßnahmen und Abstandsregelungen ab, sodass ich der Überzeugung bin, dass es im Falle Schnabelwaids eine Ausnahmegenehmigung geben sollte. In der jetzigen Situation muss der Schutz der Gesundheit der Lehrkräfte, der Schülerinnen und Schüler sowie aller am Schulleben Beteiligten sichergestellt sein und Vorrang gegenüber Richtwerten haben. Die Situation an der Grundschule in Creußen würde sich hingegen verschärfen.

Ein Übergangsjahr mit geringerer Schülerzahl scheint daher angesichts der derzeitigen Situation vertretbar, da laut Prognose die Mindestschülerzahl für das Schuljahr 2021/22 wieder erreicht werde. Ich habe daher die Regierungspräsidentin von Oberfranken und den Kultusminister um Unterstützung gebeten”.

Mit Nachdruck hat sich auch Landrat Florian Wiedemann in einem Schreiben an den Staatsminister für Unterricht und Kultus, Prof. Dr. Michael Piazolo, für den Erhalt der Grundschule Schnabelwaid gewandt.

„Die getroffene Entscheidung, die Grundschule Schnabelwaid – wenn auch nur für ein Jahr – wegen zu niedriger Schülerzahlen zu schließen, ist in vielerlei Hinsicht nicht nachvollziehbar. Die Empörung sowohl der betroffenen Eltern als auch der Lehrer und der Bürgerschaft der Gemeinde Schnabelwaid kann ich gut verstehen, da sie in unzumutbarer Weise überaus knapp vor Schulbeginn vor vollendete Tatsachen gestellt wurden. Dass die Schließung sich lediglich auf ein Jahr beschränken soll, macht die Sache nicht wesentlich besser, denn die Grundschüler wären durch das Hin- und Herwechseln in die Schule nach Creußen und nach einem Jahr wieder zurück von großen Unannehmlichkeiten betroffen. Dies kann einem pädagogisch erfolgreichen Unterrichtsgeschehen nicht zuträglich sein. Zu bedenken ist auch, dass Grundschüler unter der Coronakrise nicht nur psychisch am stärksten leiden, sondern diese Entscheidung auch die Vorgaben der Behörden zur Eindämmung der Corona-Pandemie konterkariert. Dies ist der Bürgerschaft nicht zu vermitteln. Sehr geehrter Herr Staatsminister, ich kann die Sorgen der betroffenen Eltern und Schüler sehr gut verstehen und bitte, alles was notwendig ist, zu tun, um den Erhalt der Grundschule zu sichern.“


Von Jessica Mohr
jm
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