Veröffentlicht am 21.11.2020 10:00
Veröffentlicht am 21.11.2020 10:00

Nachrichten Bayreuth: Frauenbeauftragte laden zur Lichterkette

Nachrichten Bayreuth: Frauenbeauftragte laden zur Lichterkette (Foto: red)
Nachrichten Bayreuth: Frauenbeauftragte laden zur Lichterkette (Foto: red)
Nachrichten Bayreuth: Frauenbeauftragte laden zur Lichterkette (Foto: red)
Nachrichten Bayreuth: Frauenbeauftragte laden zur Lichterkette (Foto: red)
Nachrichten Bayreuth: Frauenbeauftragte laden zur Lichterkette (Foto: red)

BAYREUTH. Am Mittwoch, 25. November, um 17.30 Uhr, findet anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen eine Lichteraktion in der Fußgängerzone Maximilianstraße statt. Unter dem Motto „Frauen stehen auf“ wird auf die Situation körperlich und seelisch misshandelter Mädchen und Frauen sowie auf die zunehmende Zahl von weiblichen Todesopfern aufgrund von Gewaltakten aufmerksam gemacht. Das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung und die Einhaltung des Mindestabstandes von 1,50 Metern sind zwingende Voraussetzung für eine Teilnahme an der Lichterkette.

Veranstalter der Aktion sind die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bayreuth, die Evangelischen Dekanatsfrauenbeauftragten, das Katholische Dekanat und die Ver.di-Frauen. Bereits um 17 Uhr führt eine Andacht in der Stadtkirche unter der Leitung von Pfarrerin Manja Brall in das Thema ein.

Ebenfalls anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen hängt für eine Woche auf dem La-Spezia-Platz die für diesen Gedenktag geschaffene blaue Fahne mit der Aufschrift „frei leben – ohne Gewalt“. Mit ihr will Terre des Femmes, eine Organisation, die sich seit vielen Jahren für die Verwirklichung der Menschenrechte für Frauen einsetzt, ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen.

Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Im vergangenen Jahr gab es 115.000 weibliche Gewaltopfer. Eine Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes zeigt, in welchem Umfang und mit welchen Ausprägungen Gewalt in Paarbeziehungen bei der Polizei bekannt wird. Bei circa 80.000 Frauen handelte es sich um vorsätzliche Körperverletzung und in etwa 300 Fällen kam es zu versuchten oder vollendeten Mord- und Totschlagsdelikten. Dazu kommen sexuelle Nötigung, Stalking, Vergewaltigung und Zwangsprostitution. Neben den angezeigten Vorfällen muss zusätzlich mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet werden. Häusliche Gewalt findet sich in allen sozialen Schichten und macht auch nicht vor dem Alter halt.

In Zeiten der Corona-Pandemie kann die Gefahr eines Anstiegs von Gewalttaten zunehmen. Wenn soziale Kontakte eingeschränkt werden und Familien die meiste Zeit auf engstem Raum zusammenleben, kann es zu verstärkten Spannungen kommen, besonders dann, wenn die Eltern auch Kinder betreuen und arbeiten müssen. Solche Krisen können Stress, Überlastung und existenzielle Sorgen auslösen mit der Folge von Streit und Aggression bis hin zu offener Gewalt.

Beratende Ansprechpartner/innen finden Frauen unter anderem beim bundesweiten Hilfetelefon rund um die Uhr unter der Telefonnummer 08000 116 016. Das Beraterteam stellt auch die Kontakte zu den Unterstützungseinrichtungen vor Ort her, in Bayreuth zu Avalon und zum Frauenhaus.


Von Jessica Mohr
jm
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