Veröffentlicht am 16.05.2023 15:14
Veröffentlicht am 16.05.2023 15:14

Abstieg fix: Was Moritz Heinrich zum Saisonabschluss für die SpVgg Bayreuth so wertvoll macht

Moritz Heinrich von der SpVgg Bayreuth steigt zum dritten Mal in Folge ab. (Foto: Dörfler)
Moritz Heinrich von der SpVgg Bayreuth steigt zum dritten Mal in Folge ab. (Foto: Dörfler)
Moritz Heinrich von der SpVgg Bayreuth steigt zum dritten Mal in Folge ab. (Foto: Dörfler)
Moritz Heinrich von der SpVgg Bayreuth steigt zum dritten Mal in Folge ab. (Foto: Dörfler)
Moritz Heinrich von der SpVgg Bayreuth steigt zum dritten Mal in Folge ab. (Foto: Dörfler)

BAYREUTH. Moritz Heinrich steigt in dieser Saison mit der SpVgg Bayreuth aus der 3. Liga ab. Für den Sommer-Neuzugang ist das keine neue Erfahrung. Im Mannschaftskreis ist er aktuell gefragter Ratgeber.

Womit Heinrich nicht einverstanden ist, ist Häme, die deshalb in einem speziellen Medium aufkommt. „Ich habe persönlich mein spielerisches Repertoire erweitert“, sagt der Mann von der rechten Außenbahn. Und: Das stoße bei anderen Vereinen durchaus auf Interesse.

Moritz Heinrich: Abstieg mit der SpVgg Bayreuth

Nein. Verarbeitet sei der Abstieg mit der SpVgg Bayreuth definitiv noch nicht, findet Moritz Heinrich. Auch wenn er nicht gänzlich unerwartet kommt. „Das hallt über die Saison hinaus nach. Für die Spieler, die den Verein verlassen werden, für den Verein, der jetzt wieder kleinere Brötchen backen muss. Das ist ja nicht nur auf dem Platz eine Personalfrage, sondern auch im Umfeld der Mannschaft“, zeigt sich der 25-jährige Schienenspieler reflektiert.

Heinrich selbst steigt in dieser Saison zum dritten Mal hintereinander ab. 2021 mit der SpVgg Unterhaching aus der 3. Liga, ein Jahr später mit den Würzburger Kickers, immerhin Zweitliga-Absteiger und nicht ohne Ambitionen in der dritten Liga. „Der Abstieg für Würzburg kam ziemlich überraschend. Der Verein wurde durchgereicht in die Regionalliga,“ stellt er fest.

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Moritz Heinrich: Gespräche über das Absteigen im Mannschaftskreis

Mit dieser persönlichen Erfahrung bringt Heinrich sich derzeit aktiv in die Mannschaft ein. Für viele Mannschaftskollegen ist dieses Negativerlebnis neu. „Das bringt der Fußball nun mal mit sich. Es gibt keine Garantie, dass es immer nur nach oben geht“, sagt er selbst und gewährt im Mannschaftskreis Einblicke in sein sportliches Innenleben.

Gleichzeitig relativiert Heinrich: „So schnell wie es nach unten geht, kann es wieder hochgehen. Manchmal ist ein Rückschritt gar nicht so verkehrt, wenn man dadurch neuen Anlauf nehmen kann.“ Das gelte nicht nur, aber derzeit auch für die SpVgg Bayreuth.

Interesse an Moritz Heinrich aus der 3. Liga

Wie es für ihn persönlich weitergehe, wisse Heinrich noch nicht. „Das erste Gespräch mit Jörg Schmalfuß (der Geschäftsführer, Anm. d. Red) steht noch aus, findet aber zeitnah statt“, sagt er. Was von Bayreuther Seite aus gegeben sein müsste, damit er sich einen Verbleib vorstellen kann? „Der Trainingsplatz. Wenn man keinen eigenen Platz hat, den man ganzjährig bespielen kann, ist das gerade für einen Drittligisten, aber auch in der Klasse darunter, problematisch.“ Lies auch: So denkt Co-Geschäftsführer Michael Born über seinen Abschied von der SpVgg Bayreuth.

Dass Heinrich zuletzt selbst sportlich nicht überzeugen konnte, sieht er selbst ein. „Gegen Köln habe ich nicht gespielt. Zuvor in Elversberg nicht überzeugt. Insgesamt bin ich aber spielerisch schon besser geworden, zumal ich seit dieser Saison auch rechts offensiv eingesetzt werde.“

Das ist wohl auch der Konkurrenz nicht verborgen geblieben, wie er verrät. „Es gibt derzeit zwei oder drei Anfragen von Drittligisten. Mein Berater wurde kontaktiert. Ich werde mir das anhören und schauen, ob es passen kann“, gibt er Auskunft ohne Vereinsnamen zu nennen.

„Wie soll der einen Verein finden?“

Was Heinrich sauer aufstößt: Wenn er als Sportler als personifizierter Absteiger abgestempelt wird, sei das für ihn nicht nachvollziehbar. „Gerade von Magenta Sport gab es zuletzt bei Bayreuth-Spielen seitens eines Kommentators Bemerkungen wie „Wie soll der einen Verein finden?“ Das findet Heinrich nicht fair. Die 3. Liga sieht er als bunte Tüte, in der jeder jeden schlagen kann. Viele Trainer, auch in Bayreuth, greifen diesen Satz gerne auf. Auch interessant: Wer bei der SpVgg Bayreuth bleiben oder gehen könnte.

Das da etwas dran ist, hat nicht zuletzt die SpVgg Bayreuth bei Siegen in Osnabrück und Dresden gezeigt, oder im Vorjahr der Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers. Jedes Mal mit dabei: Moritz Heinrich.

Moritz Heinrich droht Sperre im letzten Saisonspiel

Die aktuelle Saison will er professionell zu Ende spielen – und sich empfehlen, für welchen Verein auch immer. Sollte Heinrich im kommenden Auswärtsspiel bei Dortmund II aufgestellt werden, muss der Rechtsverteidiger sich zurückhalten. Er hat bisher neun Gelbe Karten gesammelt. Bei einer weiteren wäre er im letzten Heimspiel gegen Erzgebirge Aue gesperrt.


Von Jürgen Lenkeit
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