BAYREUTH. Seine Tollität Sebastian I und Ihre Lieblichkeit Melina I – so lautet der Name des Bayreuther Prinzenpaares der Faschingssaison 2023/24. Das Paar stammt von den Bayreuther Hexen.
Am Samstag (21. Oktober 2023) wurde das Paar auf der 11. Session der Bayreuther Hexen vorgestellt. Auch außerhalb der Faschingszeit geben Sebastian (26) und Melina (25) im Duo eine ausgesprochen harmonische Figur ab.
Dass die Faschingsgesellschaft der Hexen im Jahr ihres 11. Bestehens nicht nur Schnapszahlenjubiläum feiert und auch das Prinzenpaar der Bayreuther Faschingszeit stellen wird, war bekannt. Nun steht auch fest, welche Hexen an der Speerspitze der fünften Jahreszeit in Bayreuth stehen werden: Sebastian und Melina Köhler heißt das Gespann, das rund 70 Auftritte als Prinzenpaar absolvieren wird.
Auch in den klassischen vier Jahreszeiten sind die beiden ein Paar. „Zusammengekommen sind wir vor acht Jahren, geheiratet haben wir im letzten Jahr“, sagt Melina, während sie Sebastians Hand hält. Er lächelt und nickt zustimmend. „Wir freuen uns wahnsinnig. Und wir sind auch gespannt“, fügt er im Gespräch mit der Bayreuther Sonntagszeitung an.
„Die beiden sind direkt auf uns zugekommen und haben gesagt, dass sie unglaublich gerne das kommende Bayreuther Prinzenpaar geben würden“, sagt Gabi Galonska, Präsidentin der Bayreuther Hexen – und ist sichtlich stolz auf dieses Ansinnen, das dann hexenintern auch so beschlossen wurde. „Beide sind fröhlich und aufgeschlossen. Sie bringen alles mit, was man als Bayreuther Prinzenpaar braucht. Und dass wir als übrige Hexen mit Tipps und praktischer Hilfe im Fasching unterstützen, wo es geht, ist doch klar“, ergänzt sie.
Über Familie und Freunde, die teilweise Mitglieder bei den Bayreuther Hexen sind, sei bei beiden der Draht zum Fasching recht kurz gewesen. Freunde und Arbeitskollegen haben beide vorher natürlich nicht eingeweiht. Lediglich Andeutungen gemacht, dass sie im Winter etwas seltener greifbar wären.
Im richtigen Leben arbeiten beide beim Übertragungsnetzbetreiber TenneT, Melina als „Koordinatorin für Einwendungs- und Nebenbestimmungsmanagement“ für die Stromtrasse Süd-Ost-Link, wie die studierte Geografin der Uni Bayreuth den langen Titel benennt. Sebastian ist Referent für Dienstbarkeiten. Ich bin Ansprechpartner für verschiedene TenneT-Projekte in Norddeutschland. Er sei als Betriebswirt, ebenfalls der Uni Bayreuth, nach eigenem Bekunden als „Quereinsteiger“ zu TenneT gekommen.
Sorgen, dass der Bayreuther Fasching mit der Arbeit kollidieren könnte, haben sie keine. „Wir haben flexible Arbeitszeiten, das lässt sich einigermaßen arrangieren. Wir haben uns ganz unabhängig von der Arbeit gefragt: ‚Wollen wir das machen?‘“ Die Antwort war schnell „Ja“.
Gleichzeitig räumt Sebastian, der in seiner Freizeit noch Co-Trainer der U21 der SpVgg Bayreuth ist, allein durch seine Hexen-Mitgliedschaft noch mit einem Irrglauben auf. „Bei den Hexen gibt es auch Männer“, lacht Galonska. „Aber die müssen eben gut mit Frauen können“, sagt sie augenzwinkernd.
Die Bayreuther Hexen haben derzeit rund 150 Mitglieder quer durch alle Altersgruppen hinweg, wie Galonska erklärt. Und: „Nachwuchssorgen haben wir glücklicherweise keine. In unserem Verein steht der Spaß am Tanzen im Vordergrund.“
Ernst wird es für Sebastian und Melina ab dem 11. November. Dann wird traditionell der Fasching eröffnet. „Nicht nur bei uns Hexen im Zentrum“, sagt Melina. „Wir treten an diesem Tag natürlich auch bei Schwarz-Weiß und den Bayreuther Mohrenwäschern auf“, sagt sie über die anderen beiden Faschingsgesellschaften in Bayreuth, zu denen man einen guten Draht pflege.
An jenem Tag wird das Paar übrigens, ganz der Faschingstradition entsprechend, erstmals in Ornatskleidung zu sehen sein. Gestern auf dem Herzogkeller präsentierte sich das Paar in fescher Tracht.
Als Highlights der kommenden tollen Jahreszeit nennt Galonska zudem den Rathaussturm am 17. November um 17 Uhr, den Gala-Abend der Hexen am 20. Januar, den Kinderfasching einen Tag später sowie den Hexenball am 9. Februar. Worauf sich Seine Tollität Sebastian sowie Ihre Lieblichkeit am meisten freuen? „Den ganzen Verein zu präsentieren“, sagt Sebastian. „Den Kontakt mit den Leuten“, sagt Melina. Für beides werden sie im Bayreuther Fasching Möglichkeiten zu Hauf bekommen.