BAYREUTH. Die Mehrheit der 520-Euro- und Teilzeitstellen in der Region Bayreuth wird von Frauen besetzt. Michael Grundl, Geschäftsführer der NGG-Region Oberfranken, spricht von einer „Lohn- und Renten-Falle“.
Er fordert, dass Löhne zwischen Männern und Frauen angeglichen werden. Daher müsse auch mit einem Tabu gebrochen werden: Man müsse endlich über Geld reden.
Von den rund 7.400 Mini-Jobs im Landkreis Bayreuth sind 60 Prozent in Frauenhand – im Hotel- und Gaststättengewerbe liegt der Anteil sogar bei 74 Prozent. Auch bei der Teilzeitarbeit liegen die Frauen vorne: Die rund 7.900 Teilzeitstellen im Landkreis Bayreuth werden zu 82 Prozent von Frauen gemacht. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit.
Ein Großteil der Vollzeitstellen in vielen Branchen würde nicht von Frauen besetzt. Das wirkt sich auf die spätere Rente aus. Grundl fordert, gegenzusteuern - und deshalb müsse auch über Geld gesprochen werden. Überall dort, wo es einen Betriebsrat gibt, könne der auch die „Lohn-Kommunikation im Unternehmen beleben“. Ansonsten gebe es zwar auch noch einen Rechtsanspruch darauf, zu erfahren, was ein männlicher Kollege in ähnlicher Position verdient.
Lohn und Gehalt dürften nicht vom Geschlecht abhängen, so Grundl. Dies entschärfe in der weiteren Biografie von Frauen spätere finanzielle Engpässe.