Veröffentlicht am 19.07.2020 14:00
Veröffentlicht am 19.07.2020 14:00

medi bayreuth: „Haben einen Schritt nach vorne gemacht”

Andreas Seiferth im Duell mit Oldenburgs Rickey Paulding. (Foto: Thorsten Ochs)
Andreas Seiferth im Duell mit Oldenburgs Rickey Paulding. (Foto: Thorsten Ochs)
Andreas Seiferth im Duell mit Oldenburgs Rickey Paulding. (Foto: Thorsten Ochs)
Andreas Seiferth im Duell mit Oldenburgs Rickey Paulding. (Foto: Thorsten Ochs)
Andreas Seiferth im Duell mit Oldenburgs Rickey Paulding. (Foto: Thorsten Ochs)

BAYREUTH. Mit Andreas Seiferth hat sich nach Bastian Doreth die zweite Identifikationsfigur an medi bayreuth gebunden. Der Center unterschrieb für zwei weitere Jahre. Wir haben uns exklusiv mit dem 31-Jährigen unterhalten.

BTSZ: Wie liefen die Vertragsgespräche und was hat letztlich den Ausschlag für die Unterschrift gegeben?

Andreas Seiferth: Wir waren ja vor Corona schon in Gesprächen und da hatte man bereits im Hinterkopf, das hier längerfristig zu machen. Alles wurde dann auf Eis gelegt, weil keiner wusste, wie es weitergeht. Nach ein paar Monaten Funkstille, als wieder mehr Klarheit herrschte, wurden die Gespräche wieder aufgenommen. Nicht mehr nur mit Bayreuth, da waren dann auch andere Vereine im Spiel, die zu dieser Zeit auch angefangen haben zu rekrutieren. Aber der Gedanke war eigentlich immer noch derselbe. Letztendlich hat das Gesamtpaket hier gepasst, mit der Identifikation, die über die Jahre gekommen ist. Dazu wurde mir für die kommenden Jahre eine Perspektive gezeigt. Es war auf jeden Fall nicht so, dass nur Geld ausschlaggebend war.

BTSZ: Kurz vor Ihnen hat Kapitän Bastian Doreth bis 2024 verlängert. Ihr seid bekanntlich gute Freunde. Hat das auch nochmal eine Rolle gespielt?

Andreas Seiferth: Wir waren natürlich die ganze Zeit im Austausch. Ich wusste dann schon früh, dass er sehr lange bleibt. Aber auch von anderen Seiten waren die Bemühungen sehr groß, viele haben sich bei mir gemeldet, der ganze Verein hat sich interessiert, wie es bei mir weitergeht, das war ganz schön. Da haben viele Sachen mit rein gespielt. Basti und ich kennen uns lange und es macht immer Spaß, mit einem guten Freund zusammenzuspielen.

BTSZ: Sie werden nun auch in den nächsten Jahren auf die Zeit nach der Karriere vorbereitet. Heißt das, Sie streben nach dem Ende der Laufbahn eine Position in der Organisation von medi bayreuth an?

Andreas Seiferth: Das könnte passieren, ja. Aktuell heißt es erstmal, dass ich weiter parallel studiere, ich habe meinen Bachelor gemacht und fange nun in Bayreuth einen Master an. Nebenbei werde ich schon ein paar Aufgaben übernehmen. Da werde ich auf die Karriere danach vorbereitet, ob die dann direkt in Bayreuth ist, müssen wir sehen.

BTSZ: Könnten Sie sich das sportliche Karriereende in Bayreuth vorstellen?

Andreas Seiferth: Das ist noch offen, deswegen habe ich nicht direkt den ganz langen Weg mit vier Jahren gewählt, sondern nur für zwei Saisons unterschrieben, dass ich noch Flexibilität habe. Dann können wir sehen, ob es in zwei Jahren immer noch so gut passt. Aber natürlich ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich dann in zwei Jahren, dann sind es für mich sechs insgesamt in Bayreuth, hier noch weiterspiele. Klar ist, dass ich mich hier sehr wohlfühle und von der Organisation viel Vertrauen bekommen habe.

BTSZ: Aktuell tut sich in Sachen Kaderplanung einiges in Bayreuth. Wie beurteilen Sie das? Andreas Seiferth: Sehr positiv. In den letzten Wochen ist schon sehr viel passiert, da muss man ein großes Lob an den Verein aussprechen. Wir sind jetzt schon sehr früh gut aufgestellt und haben auch unsere Wunschspieler verpflichtet. Das ist in dieser Zeit absolut nicht selbstverständlich. Jetzt sind auch nur noch zwei, drei Plätze frei im Kader. Das zeigt, es wurde bis hierhin schon sehr gute Arbeit gemacht. Wenn ich mir den Rest der Liga ansehe, dann haben wir im Moment einen guten Vorsprung. BTSZ: Wie sieht es aktuell mit dem Training bei Ihnen aus? Andreas Seiferth: Es war die letzten Monate schon schwer, sich das Training einzuteilen, weil man sonst als Profi natürlich immer klar weiß, wie das Programm ist und da hat man seine Routine. In der Quarantäne gab es limitierte Möglichkeiten, auch die Hallen waren lange Zeit zu. Ich hatte lange keinen Ball in der Hand, so lange wie noch nie. Aber ich habe immer etwas gemacht, am Anfang mehr Kraft, dann kam mehr Cardio und Athletik dazu. Ich hatte in Berlin die Möglichkeit, in der Halle zu trainieren, da bin ich immer gependelt. In Bayreuth ist das mit der Halle eher schwierig, ich hoffe, dass sich das auch bald wieder leichter gestaltet. Aber ich habe konstant etwas gemacht und bin in einem guten Fitnesszustand. BTSZ: Durch Corona wird in der Liga das Budget bei den Vereinen natürlich weniger. Was erwarten Sie allgemein für eine Saison? Andreas Seiferth: Das ist sehr schwer zu prognostizieren. Ich denke, dass wenn keine große zweite Welle kommt, kann man bald wieder Konzepte ausarbeiten, bei denen vielleicht ein Großteil der Halle belegt wird. Es wäre klasse, so wenig Spiele wie möglich vor leeren Rängen machen zu müssen. Dass der Wettbewerb eben so nah am sonstigen Wettbewerb dran ist. Ich erwarte, dass es eine komprimierte und anstrengende Saison wird, weil man eine hohe Taktung der Spiele hat. BTSZ: Was erwarten Sie für medi für eine Saison? Andreas Seiferth: Ich denke, wir sind gut aufgestellt, haben bis hierhin einen guten Kader zusammen. Dann hoffe ich, dass wir ein gutes Jahr hinlegen können. Wenn ich unseren Kader mit dem vom letzten Jahr vergleiche, haben wir in meinen Augen schon einen Schritt nach vorne gemacht. Die Voraussetzungen sind aktuell sehr gut. Jetzt wollen wir schauen, dass wir durch die ein oder andere Verpflichtung noch einen Schritt nach vorne machen. Interview: Mirko Strässer


Von Jessica Mohr
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