Veröffentlicht am 08.05.2020 12:00
Veröffentlicht am 08.05.2020 12:00

medi bayreuth - Albrecht: „Die Situation ist weiterhin kritisch”

medi Bayreuth Geschäftsführer Björn Albrecht – Foto: Mirko Strässer (Foto: red)
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medi Bayreuth Geschäftsführer Björn Albrecht – Foto: Mirko Strässer (Foto: red)
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BAYREUTH. Der Basketballstandort Bayreuth macht in diesen Tagen keine leichte Zeit durch. Geschäftsführer Björn Albrecht hat sich exklusiv für uns Zeit genommen und Rede und Antwort gestanden. Teil eins des Interviews gibt es hier, Teil zwei am Sonntag in unserer Print-Ausgabe.

Hallo Björn. Vorletzten Montag hat die BBL zusammen mit den Vereinen entschieden, die Saison mit zehn Teams und in Turnierform weiterzuspielen. Bayreuth ist bekanntlich nicht dabei, damit ist die Saison beendet. Für dich ein guter Kompromiss?

Wir haben uns ja im Vorfeld klar positioniert, dass wir aus ganz vielen Gründen gegen eine Fortsetzung sind. Sei es wirtschaftlich, ethisch oder moralisch - aber auch wegen der Durchführbarkeit und den Risiken. Auch Verletzungsrisiken der Spieler mit der kurzen Vorbereitungszeit. Das waren so viele Facetten, wo wir eine klare Position bezogen haben. Wir finden aber, dass mit der Lösung alle Interessen aller Klubs berücksichtigt wurden, deswegen können wir mit dem Beschluss sehr gut leben. Wir sind jetzt nicht verpflichtet, spielen zu müssen. Klubs, die wollen und die Möglichkeit haben, können weiter spielen. Mit dem Kompromiss bin ich sehr einverstanden. Zu unserer Position bezüglich der Risiken eines solchen Turniers hat sich nicht viel verändert.

Durch das frühe Beenden der Saison brachen nun auch Einnahmen weg. Wie sieht die finanzielle Situation aus?

Es ist so, dass die Situation für uns weiterhin kritisch ist, es wird weiterhin darum gehen, das Überleben des Klubs abzusichern für die neue Saison. Weil es trotzdem so ist, dass wir mit Beendigung des Spielbetriebs keine weiteren Einnahmen generieren konnten. Wir bereiten nun Szenarien vor, die wir der BBL vorführen können, wie unser Stand zur Fortsetzung des Spielbetriebs, das Spielformat und auch das Thema Geisterspiele sein können.

Heißt, es geht ums nackte Überleben? Weiterhin, richtig. Weil solange kein Szenario für die kommende Saison vorliegt, ist es auch schwierig, mit Sponsoren über Dinge zu sprechen, die so vielfältig sein und Veränderungen unterliegen können. Da ist es schwierig, verbindliche Aussagen und Zusagen zu bekommen. Trotzdem versuchen wir, mit den Partnern in den kommenden Wochen so weit zu reden, dass wir grobe Aussagen haben, inwieweit das Engagement fortgesetzt werden kann. Positiv in dieser schweren Zeit ist das Feedback der Sponsoren und Fans, alle halten zum Verein. Wie nehmen sie das wahr und wie sieht es in Sachen Rückerstattung der Ticketpreise aus? Wir haben in den letzten Wochen, nicht zuletzt durch den offenen Brief von Carl Steiner , nochmal auf die Ernsthaftigkeit der Lage hingewiesen. Unser oberstes Ziel ist es, den Basketballstandort Bayreuth am Leben zu erhalten. Das gelingt nur, wenn die Solidarität von allen Seiten gegeben ist. Von den Sponsoren und Fans ist die Bereitschaft, uns zu unterstützen, extrem groß, das freut uns natürlich sehr und zeigt den Zusammenhalt in Bayreuth. Natürlich gibt es auch einzelne, die aufgrund ihrer eigenen wirtschaftlichen Situation auf eine Rückzahlung der Ticketpreise bauen müssen. Aber das ist im sehr überschaubaren Rahmen, das sind bisher deutlich unter 100, die eine Rückzahlung in Anspruch nehmen. Interview: Mirko Strässer Den zweiten Teil des Interviews mit Björn Albrecht gibt es in unserer Ausgabe am Sonntag, dem 10. Mai. Dort erfahren Sie unter anderem, wann der Funktionär einen Saisonstart für angebracht hält und wie er mit Andi Seiferth plant.


Von Jessica Mohr
jm
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