Veröffentlicht am 08.11.2021 10:50
Veröffentlicht am 08.11.2021 10:50

medi Bayreuth: 23 Offensivrebounds abgegeben

medi Bayreuth: 23 Offensivrebounds abgegeben (Foto: red)
medi Bayreuth: 23 Offensivrebounds abgegeben (Foto: red)
medi Bayreuth: 23 Offensivrebounds abgegeben (Foto: red)
medi Bayreuth: 23 Offensivrebounds abgegeben (Foto: red)
medi Bayreuth: 23 Offensivrebounds abgegeben (Foto: red)

BAYREUTH.

Nach der Schlusssirene mussten die rund 50 mitgereisten medi-Fans im SNP Dome erst einmal ganz tief durchatmen. Erst dann konnten sie sich über den 89:87 (43:40) Auswärtssieg ihres Teams am 7. Spieltag in der easyCredit Basketball bei den MLP Academics Heidelberg freuen. Wie schon am Mittwoch im FIBA Europe Cup gegen Kapfenberg bekamen sie auch im Spiel beim BBL-Aufsteiger eine extrem spannende Partie zu sehen, welche ihre HEROES OF TOMORROW am Ende knapp für sich entscheiden konnten.

Gegen die MLP Academics war eine wahre Kraftleistung des Teams von Head Coach Raoul Korner notwendig. Nach einer weitestgehend ausgeglichenen ersten Halbzeit lag medi bayreuth 2:50 Minuten vor dem Ende des 3. Viertels mit 11 Zählern (58:69) in Rückstand, ehe Bastian Doreth & Co. nochmals alle Kraftreserven mobilisierten. Mit einem 13:0-Lauf zogen die HEROES OF TOMORROW im Schlussabschnitt auf 85:78 (36.) davon, was am Ende - wenn auch mit etwas Glück in den Schlusssekunden - zum zweiten Saisonsieg reichte.

Neben den schon in den letzten Partien stark spielenden Cameron Wells, Martynas Sajus und Kevin Wohlrath überzeugte in Heidelberg auch Terry Allen, der mit 16 Zählern bester Punktesammler bei medi bayreuth war.

Der Spielverlauf

Es dauerte etwas, bis die ersten Punkte für die HEROES OF TOMORROW fallen wollten. 5:0 lagen die Gastgeber aus Heidelberg bereits vorne, ehe Cameron Wells erfolgreich abschloss. Fortan entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, bei der die Führung alleine achtmal im ersten Viertel wechselte und der Spielstand viermal ausgeglichen war. Diese Ausgeglichenheit zeigte sich bei medi auch innerhalb der Mannschaft. Bereits in den ersten zehn Minuten trugen sich alle eingesetzten Spieler auf dem Scoreboard ein. Dass kein Unentschieden oder gar eine Führung für medi, sondern ein knapper 22:25 Rückstand nach den ersten zehn Minuten auf der Anzeigetafel stand, war vor allem der Reboundunterlegenheit (5:11) geschuldet.

Der zweite Spielabschnitt begann mit zwei erfolgreichen Dreipunktewürfen von Kevin Wohlrath. Er sollte am heutigen Abend noch einen weiteren dieser Korberfolge einnetzen, dabei betrug seine Wurfquote jenseits der 6,75-Meter-Linie perfekte 100 Prozent. Auch jetzt setzte sich die hart umkämpfte Partie aus den ersten zehn Minuten fort. Auf beiden Seiten wurden mit hoher Intensität agiert und jeder Korberfolg musste hart erarbeitet werden. Mitte des zweiten Viertels gelang es medi allerdings, sich bis auf fünf Punkte (33:28) abzusetzen. Doch die Heidelberger, angeführt durch Forward Kelvin Martin, hatten auch auf den kleinen Run der HEROES OF TOMORROW die passende Antwort und konnten den Rückstand bis zur Halbzeit auf drei Punkte (40:43) verkürzen.

Nach dem Seitenwechsel gelang es den Gastgebern schnell die Führung auf ihre Seite zu holen, doch medi konnte zunächst, vor allem dank erfolgreicher Abschlüsse von Terry Allen, dagegenhalten. Vier Minuten vor Ende des dritten Abschnittes kam es dann jedoch zu einem kleinen Bruch im Spiel der HEROES OF TOMORROW. In dieser Phase hatte Heidelberg das Momentum klar auf seiner Seite, knappe Entscheidungen schienen nun zu Gunsten der Hausherren auszufallen, sodass die Mannschaft von Head Coach Branislav Ignjatovic dies zu einem 11:0 Lauf nutzen konnte und die Heidelberger sich erstmals etwas deutlicher absetzen konnten (69:58). Die HEROES OF TOMORROW warfen jedoch noch einmal alles in die Waagschale und konnten bis Viertelende den Rückstand zumindest wieder in den einstelligen Bereich (65:73) bringen.

Dieser Trend setzte sich auch im finalen Abschnitt fort. Wer nach dem Run der Heidelberger dachte, die Partie wäre bereits zu Gunsten der Hausherren entschieden, wurde fortan eines Besseren belehrt. Mit einem 7:0 Lauf begannen die HEROES OF TOMORROW und konnten so den Rückstand erst einmal bis auf einen Punkt (72:73) reduzieren. Auf diese Anfangsoffensive hatten die Heidelberger zunächst aber noch eine Antwort parat und bauten ihrerseits die Führung wieder aus. Doch abermals legte die Mannschaft von Head Coach Korner einen Lauf auf das Parkett. Diesmal war es ein 13:0 Run, der das Momentum endgültig auf Bayreuther Seite brachte. Mit aggressiver und damit effektiver Verteidigung zwang man die Heidelberger zu Ballverlusten. Da auch die eigene Offensive wieder besser ins Rollen kam, konnten sich die HEROES OF TOMORROW bis auf 85:78 absetzen. Doch das spannenden Spiel hatte auch zu diesem Zeitpunkt noch keine Vorentscheidung verdient. Wieder folgte die prompte Antwort der Gastgeber und es kam zum Herzschlagfinale. Nachdem es medi versäumt hatte, an der Freiwurflinie für klare Verhältnisse zu sorgen, ließ man die Tür für die Heidelberger bis zuletzt einen Spalt weit offen. Im letzten Angriff hatten die Heidelberger die Möglichkeit, das Spiel in die Verlängerung zu bringen oder es mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf sogar für sich zu entscheiden. Vier Sekunden vor dem Ende brachte das Foul von Sacar Anim Heidelbergs Brekkott Chapman an die Freiwurflinie. Nachdem der US-Amerikaner den ersten getroffen hatte, ging der zweite daneben, doch wie bereits 22 Mal zuvor in dieser Partie, holten sich die Gastgeber den Offensivrebound und hatten nochmals die Möglichkeit auf den Ausgleich. Und beinahe wäre das auch durch einen Geistesblitz von Jordan Geist beim Einwurf geglückt. Sein versuchter “Doppelpass” mit dem Rücken eines Bayreuther Gegenspielers schlug jedoch fehl, da der Ball nicht ganz so absprang wie er sich das gewünscht hatte und die Spielzeit so vor seinem Wurfversuch bereits abgelaufen war, womit die HEROES OF TOMORROW letztendlich die Partie mit 89:87 für sich entscheiden konnten.

Das sagt Raoul Korner (Head Coach medi bayreuth):

“Riesenkompliment an das gegnerische Team. Das Spiel war alles andere als einfach - eine schwierige Situation für uns. Wir haben in der ersten Halbzeit schlecht gereboundet, Heidelberg hat nicht getroffen, was ein großer Vorteil für uns war. Im dritten Viertel sind wir ins Schlackern gekommen, wir haben uns aber hineingekämpft und hineingebissen. Wenn man nicht gut spielt, dann wenigstens hart und das haben wir gemacht. Trotz vieler Ausfälle haben wir die Partie nach Hause gekämpft. Mehr war es nicht, aber mehr muss es auch nicht sein.”


Von Jessica Mohr
jm
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