Der Matchplan des Coaches war klar: Unterzahlsituationen gegen im Powerplay bärenstarke Schwaben zu vermeiden. Der Plan ging auf. Zumindest 82 Sekunden lang. Dann saß mit Nicolas Mannes der erste Tiger zur Beruhigung auf der Strafbank. Überstanden die Hausherren diese Unterzahlsituation noch schadlos, wurde es einige Minuten später richtig bitter. Simon Karlsson „durfte” wegen Haltens die Eisfläche zwei Minuten verlassen. 30 Sekunden später belohnten sich die Falken für ein extrem starkes Passspiel und gingen in Führung. Und Karlsson? Der durfte dementsprechend wieder aufs Eis. Und zementierte den Puck aus Frust über Strafzeit und Gegentreffer wutentbrannt in die Bande. Die „Belohnung”? Weitere zwei Minuten wegen Unsportlichkeit - man mag über Fingerspitzengefühl der Referees streiten können, aber berechtigt war die Strafe laut dem Regelbuch allemal. Und Heilbronn: Sagte artig danke und erhöhte eine Sekunde vor Ablauf der Strafzeit in Überzahl auf 2:0. 27 Sekunden Jubel Als im Mitteldrittel Michal Bartosch verkürzte, wachte auch das Publikum auf. Doch die Freude hielt ganze 27 Sekunden, da waren die Heilbronner wieder das und stellten den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Und es sollte noch bitterer kommen für die Tigers, die immer wieder bärenstarke Sequenzen im Spiel hatten und dem Torjubel mehrere Male ganz nahe waren. Sebastian Busch sorgte letztlich auch für Jubel: Einen feinen Angriff schloss er zielgenau ab. Der NHL-erfahrene Stefan Della Rovere (St. Louis Blues) erhöhte allerdings mit einem wahren Geniestreich auf 4:2. Einen ins Angriffsdrittel gechippten Puck schien Bayreuths Verteidigung sicher, der Routinier spritzte frech dazwischen und überwand den reichlich perplexen Brett Jaeger gut 30 Sekunden vor dem Drittelende. In den finalen 20 Minuten mühten sich die Tigers wohl redlich, doch die Heilbronner Defensive um Keeper Matthias Nemec stand sattelfest und ließ keine Aufholjagd mehr zu. Am Sonntag geht es für die Bayreuther gegen den amtierenden DEL-Meister Ravensburg Towerstars um Wiedergutmachung. Die tankten beim 3:1 in Weißwasser gegen die Lausitzer Füchse Selbstvertrauen und beendeten ihre Durststrecke aus vier Spielen ohne Sieg. Andi Bär