Veröffentlicht am 03.08.2021 09:08
Veröffentlicht am 03.08.2021 09:08

Lokalnachrichten in Bayreuth: Respekt und Verständnis statt Ausgrenzung

Lokalnachrichten in Bayreuth: Respekt und Verständnis statt Ausgrenzung (Foto: red)
Lokalnachrichten in Bayreuth: Respekt und Verständnis statt Ausgrenzung (Foto: red)
Lokalnachrichten in Bayreuth: Respekt und Verständnis statt Ausgrenzung (Foto: red)
Lokalnachrichten in Bayreuth: Respekt und Verständnis statt Ausgrenzung (Foto: red)
Lokalnachrichten in Bayreuth: Respekt und Verständnis statt Ausgrenzung (Foto: red)

BAYREUTH.

Gemeinsam mit dem städtischen Integrationsbeirat und dem Sozialreferat der Stadtverwaltung hat das Graf-Münster-Gymnasium (GMG) mit drei 10. Klassen einen Projekttag bestritten. Dabei sollte den Schülerinnen und Schülern vor allem ein Einblick in die Arbeit des Integrationsbeirates vermittelt werden. Außerdem wurden sie auf einen kurzen Streifzug in die Arbeit der öffentlichen Verwaltung mitgenommen.

Die Vorsitzende des Integrationsbeirats, Valentina-Amalia Dumitru, begrüßte die jugendlichen Gäste im Atrium der Schlossgalerie und stellte ihnen die Arbeit des Gremiums vor. Der Integrationsbeirat berät und unterstützt die Stadtverwaltung bei Themen der Migration und Integration. Er bildet so eine Brücke zwischen Migrantinnen und Migranten sowie der Verwaltung. Das Gremium unterstützt darüber hinaus Veranstaltungen und entwickelt eigene Projekte in dafür geschaffenen Arbeitsgruppen, um die Beziehungen von Menschen aller Kulturen in Bayreuth zu fördern und sich gegenseitig besser kennenzulernen. Dumitru betonte, dass die Integrationsarbeit vor Ort noch stärker strukturell verankert und vernetzt werden müsse. Sie ermutigte die Schülerinnen und Schüler, eigene Ideen oder Vorschläge einzubringen, um auf lokaler Ebene mitgestalten zu können. „Engagiert Euch und bringt Eure Ideen ein. Der Integrationsbeirat und die Stadt Bayreuth brauchen Euch!“

Anschließend hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Fragen rund um die Arbeit im Integrationsbeirat zu stellen. Diese drehten sich unter anderem um die Zusammensetzung des Gremiums. Aber auch die Frage, warum es so unterschiedliche Begrifflichkeiten für Menschen aus anderen Kulturkreisen gibt und wie die rechtliche Definition von Migranten, Ausländern, Asylbewerbern und Flüchtlingen lautet, wurde angesprochen.

Anschließend stellte die städtische Sozialreferentin Manuela Brozat die Struktur der Stadtverwaltung mit ihren sechs Referaten vor und erläuterte den Schülerinnen und Schülern ihre Funktion im Referat für Familie, Schulen, Soziales sowie Meldewesen. Brozat stellte sich anschließend ebenfalls den Fragen der Gäste und war dabei vor allem als Schulreferentin gefordert. Gefragt wurde unter anderem nach dem aktuellen Stand der Digitalisierung an Bayreuths Schulen. Brozat betonte, dass hier bereits einiges auf den Weg gebracht sei. Ziel der Stadt sei es, schrittweise vorhandene Lücken in der Versorgungs-Infrastruktur zu schließen. Dabei sei man an viele Auflagen gebunden, was Ressourcen binde und die Prozesse verlangsame.

Zum Abschluss erläuterten der stellvertretende Vorsitzende des Integrationsbeirats, Ibukun Koussemou, und die Behindertenbeauftragte der Stadt Bayreuth, Bettina Wurzel, den Schülerinnen und Schülern, aus wie vielen Ländern Geflüchtete nach Bayreuth kommen. „Bayreuth ist international - nicht nur zur Festspielzeit“, lautete das Resümee. Bettina Wurzel wies darauf hin, dass neben Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft, ihres Alters oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden, auch behinderte Menschen oft benachteiligt sind und nur eingeschränkt am öffentlichen Leben teilnehmen können. Blindenleitsysteme und Gebärdensprache seien Instrumente, die hier für Abhilfe sorgen können.

Nach einer regen Diskussion bekamen die Schülerinnen und Schüler eine interaktive Ausstellung mit Gebärdensprache erklärt. Sie konnten außerdem einen Rundgang in der Schlossgalerie mit dem Blindenstock unternehmen, was ihnen einen Einblick in die Lebenswelt von blinden und sehbehinderten Menschen gab. Respekt und Verständnis statt Ausgrenzung und Diskriminierung, diese Erfahrung konnten die Gäste vom GMG am Projekttag anschaulich erleben.


Von Jessica Mohr
jm
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