Veröffentlicht am 15.05.2022 08:00
Veröffentlicht am 15.05.2022 08:00

Lokalnachrichten in Bayreuth: Museumslandschaft soll wachsen

Lokalnachrichten in Bayreuth: Museumslandschaft soll wachsen (Foto: Munzert)
Lokalnachrichten in Bayreuth: Museumslandschaft soll wachsen (Foto: Munzert)
Lokalnachrichten in Bayreuth: Museumslandschaft soll wachsen (Foto: Munzert)
Lokalnachrichten in Bayreuth: Museumslandschaft soll wachsen (Foto: Munzert)
Lokalnachrichten in Bayreuth: Museumslandschaft soll wachsen (Foto: Munzert)

BAYREUTH.

Krankheitsbedingt mussten in der Vergangenheit immer wieder städtische Museen geschlossen bleiben, auch während der Festspielzeit. Ein solcher Umstand ist allenfalls als suboptimal zu bezeichnen. Jetzt erweitert die Stadt ihre Museumslandschaft um das Historische Museum am Kirchplatz und das Kunstmuseum in der Brautgasse sowie dem geplanten Künstlerhaus in der Kämmereigasse 9 1/2. Dieses Gebäude ist im Eigentum der Stadt und wird inzwischen saniert. Zusammen mit dem Eckhaus an der Kämmerei-/Brautgasse, in dem sich seit langem ein Antiquariat befindet und kürzlich ebenfalls von der Stadt erworben wurde, soll nun ein Kulturquartier entstehen, das sicher Strahlkraft haben wird, weit über die Stadtgrenzen hinaus. Doch geht mit dieser konzeptionellen Planung auch eine entsprechende Personalplanung einher? CSU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat und Kulturpfleger Dr. Stefan Specht im Gepräch.

BTSZ: Wie ist ein solches Kulturquartier personell zu stemmen?

Stefan Specht: Ein solches neues Kulturquartier würde natürlich ein belastbares Personalkonzept erfordern. Tatsächlich ist es so, dass unsere Personaldecke im gesamten Bereich der Bayreuther Museen extrem dünn ist, sodass bereits bei kleinsten Störungen, beispielsweise Krankheit, Engpässe entstehen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es unmöglich, seriöse Angaben über den künftigen Personalbedarf zu machen. Natürlich erfordert eine faktische Museumserweiterung auch personellen Mehrbedarf – andererseits könnte man aber auch durch eine kluge Umstrukturierung Synergieeffekte heben.

BTSZ: Bis wann soll das Projekt umgesetzt sein?

Stefan Specht: Die Überlegungen zu einer Erweiterung des Museumsbereiches Brautgasse/Kämmereigasse zu einem Kulturquartier, stehen noch ganz am Anfang, es gibt weder einen konkreten Zeitplan noch eine Kostenschätzung. Zunächst freuen wir uns, dass der Ankauf des Gebäudes Ecke Brautgasse/Kämmereigasse überhaupt gelungen ist. Nun wird das Nutzungskonzept entwickelt. Das Haus ist als Geburtshaus von NSDAP-Gauleiter Hans Schemm historisch stark kontaminiert. Denkbar wäre, in das Konzept ein Dokumentationszentrum einzubinden. Dazu ist ein schlüssiges Konzept nötig: Für die Finanzierung, die inhaltliche Konzeption und die notwendigen baulichen Veränderungen und Sanierungen. Von einer konkreten Umgestaltung zu einem neuen Kulturquartier sind wir daher momentan noch weit entfernt.

BTSZ: Tickets für die Museen werden bar bezahlt. Sind Onlinebestellungen oder Print at home-Tickets eine Überlegung?

Stefan Specht: Natürlich wäre ein Onlineverkauf von Museums-Tickets eine feine Sache. Noch wichtiger wäre allerdings, wenn es endlich gelingen könnte, für die städtischen Museen und die staatlichen Einrichtungen, wie Opernhaus oder Neues Schloss und so weiter, ein gemeinsames Kombiticket zu entwickeln. Dies scheitert momentan leider noch an der Schlösserverwaltung.


Von Jessica Mohr
jm
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