Veröffentlicht am 20.11.2021 16:00
Veröffentlicht am 20.11.2021 16:00

Lokalnachrichten in Bayreuth: „Mit Migranten für Migranten“

Lokalnachrichten in Bayreuth: „Mit Migranten für Migranten“ (Foto: red)
Lokalnachrichten in Bayreuth: „Mit Migranten für Migranten“ (Foto: red)
Lokalnachrichten in Bayreuth: „Mit Migranten für Migranten“ (Foto: red)
Lokalnachrichten in Bayreuth: „Mit Migranten für Migranten“ (Foto: red)
Lokalnachrichten in Bayreuth: „Mit Migranten für Migranten“ (Foto: red)

BAYREUTH.

Die Regierung von Oberfranken hat den Integrationspreis 2021 für gelungene Integrationsarbeit vergeben, unter anderem an eine Bayreuther Initiative: „Mit Migranten für Migranten (MiMi) – Interkulturelle Gesundheit in Deutschland“. Die Standortkoordination liegt bei diesem Projekt bei Valentina-Amalia Dumitru.

Der Preis zeichnet Initiativen aus, die sich erfolgreich dafür einsetzen, dass Menschen mit ausländischen Wurzeln in der Region sich besser integrieren können und die Einheimischen zudem mit fremden Kulturen vertraut gemacht werden. Bei der Nominierung ging es um nachhaltige, erfolgreiche und vor allem ehrenamtliche Aktivitäten, die die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in Oberfranken wiederspiegeln. Das Preisgeld in Höhe insgesamt 5.000 Euro wird vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration aus den vom Bayerischen Landtag bewilligten Mitteln zur Verfügung gestellt. Das Bayreuther Projekt verfolgt das Ziel, durch kultursensible und mehrsprachige Aufklärung die Gesundheitskompetenz für Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern.

„Das Projekt richtet sich an die Gesundheit der Migranten und dessen Erreichbarkeit. Das haben wir durch innovative Ideen und Handeln umgesetzt. Wir waren die Ersten deutschlandweit, die im März 2020 einen Podcast in unterschiedlichen Sprachen zur Verfügung gestellt haben. Im März 2020, als alles geschlossen wurde und viele Migranten verängstigt waren, für viele fühlte es sich an, wie im Kriegszustand, haben wir durch WhatsApp Informationen weitergeleitet. Gerade für die Menschen, die die deutsche Sprache nicht richtig verstehen und nicht wissen, was die Hygienemaßnahmen sind, waren unsere Übersetzungen goldwert. Erst viele Monate später kam in einer Gemeinschaftsunterkunft in Bayreuth der erste Coronafall auf. Wir waren die Ersten in Bayern, damals als Pilotprojekt, mit der Aufklärung zum Thema Impfungen in Gemeinschaftsunterkünften“, erklärt Valentina-Amalia Dumitru.

Die Stadt Bayreuth ist seit 2019 einer der 15 örtlichen Projektpartner in Bayern. Insgesamt konnten 22 Migranten aus 13 Nationen für das Projekt gewonnen werden, die in einer 50-stündigen Schulung zu interkulturellen Gesundheitsmediatoren ausgebildet wurden. Die Schulung umfasste verschiedene Gesundheitsthemen, wie zum Beispiel Ernährung, Bewegung, Kindergesundheit, Gefahren des Alkoholkonsums, Diabetes und Impfschutz. Die Bayreuther Mediatoren können dann Veranstaltungen in ihrer Muttersprache durchführen und so ihr Wissen an ihre Landsleute weitergeben. Hier werden auch Themen wie die Corona-Pandemie und die damit verbundene Maskenpflicht oder Impfmöglichkeiten besprochen.„Wir haben uns ganz normal beworben und später hat uns die Nachricht erreicht, dass das Projekt für den Integrationspreis nominiert ist. Ich fühle mich sehr geehrt und danke den Juroren, dass sie das Potenzial des Projekts erkannt haben. Gerade in der Corona-Pandemie war und ist das Thema Gesundheit noch mehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt“, so Valentina-Amalia Dumitru. „Dieses Jahr haben wir Infoveranstaltungen zum Coronavirus und zu Impfungen durchgeführt. Unser Wunsch wäre es, mehr Migranten zu erreichen und in unterschiedlichen Einrichtungen regelmäßig in verschiedenen Sprachen Infoveranstaltungen anzubieten.“


Von Jessica Mohr
jm
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