Veröffentlicht am 01.05.2022 15:00
Veröffentlicht am 01.05.2022 15:00

Lokalnachrichten in Bayreuth: „Fasten macht mich glücklich“

Lokalnachrichten in Bayreuth: „Fasten macht mich glücklich“ (Foto: Munzert)
Lokalnachrichten in Bayreuth: „Fasten macht mich glücklich“ (Foto: Munzert)
Lokalnachrichten in Bayreuth: „Fasten macht mich glücklich“ (Foto: Munzert)
Lokalnachrichten in Bayreuth: „Fasten macht mich glücklich“ (Foto: Munzert)
Lokalnachrichten in Bayreuth: „Fasten macht mich glücklich“ (Foto: Munzert)

BAYREUTH.

Traditionell beginnt der Ramadan, wenn nach dem ersten Neumond die Mondsichel wieder am Himmel zu sehen ist, das kann jährlich unterschiedlich sein. Heuer war es der 02. April. In der Zeit verändern Muslime ihren Alltag: Sie fasten etwa einen Monat lang, vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang. Das heißt, keine Nahrung, kein Getränk, auch kein Wasser. Halil Tasdelen ist Bauleiter bei der Firma Markgraf, SPD-Stadtrat und türkischstämmig. Seit er zwölf Jahre alt ist, übt er den Verzicht. „Davor habe ich tageweise begonnen“, sagt er im Gespräch mit der Sonntagszeitung. Geschah das Fasten in Kindertagen noch auf Druck der Eltern, hält Halil Tasdelen die Ramadan-Regeln heute aus tiefer Überzeugung ein. „Es ist nicht nur die religiöse Überzeugung“, sagt Halil Tasdelen, „ich sehe auch den gesundheitlichen Aspekt. Ich fühle mich gut und bin im Einklang mit mir selbst. Seit Ramadan-Beginn habe ich etwa sechs Kilo abgenommen. Auch ist die gesundheitliche Wirkung von Intervallfasten belegt. “

Fasten bedeutet für den SPD-Stadtrat die Reinigung von Geist, Körper und Seele. Ballast abwerfen, einen klaren Kopf erhalten und sich mit wirklich hungernden Menschen identifizieren. Seine Tätigkeit bei der Bayreuther Baufirma Markgraf und das Ramadan-Fasten lassen sich durchaus vereinbaren. „Meine Leistungen sind nicht eingeschränkt“, sagt er.

Nach Sonnenuntergang beginnt er mit dem Fastenbrechen. „Ich schlage mir dann aber nicht den Bauch voll, das gibt es bei anderen schon. Mein Appetizer ist eine Dattel und ein Glas Wasser. Gefrühstückt wird um 2.30 Uhr, bevor die Dämmerung einsetzt. „Ich stelle mir den Wecker“, erzählt Halil Tasdelen, „aber in der Regel wache ich von alleine auf. Das Frühstück besteht aus Gurken, Tomaten und Oliven, die dürfen nicht fehlen und einer Scheibe Brot. Dann gehe ich wieder zu Bett.“

Der Ramadan endet morgen, am Montag, mit dem Ramadanfest, bei dem die Familie zusammenkommt. „Ich frühstücke üppig mit meiner Mutter und meinen Geschwistern“, sagt Halil Tasdelen. „Abends kommen wir nochmals zu einem großen Festmahl zusammen.“

Das Fasten ist eine der fünf Säulen im Islam. Der Ramadan dauert immer 29 oder 30 Tage und endet mit dem Ramadanfest, einem der wichtigsten Feiertage der Muslime.


Von Jessica Mohr
jm
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