BAYREUTH. In der Nacht von Mittwoch vergangener Woche auf Donnerstag sind 100 Flüchtlinge über einen Grenzübergang bei Passau mit einem Bus in Bayreuth angekommen. Nur einen Tag später, am Donnerstag, kamen weitere 65 Menschen aus der Ukraine an, die vorher in Berlin untergekommen waren. Damit sind die maximal 135 Plätze in der Dreifach-Turnhalle am Roten Main vorbereitet waren, belegt. Inzwischen wird nach weiteren leerstehenden Einrichtungen gesucht, die den Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden können. Wie Oberbürgermeister Thomas Ebersberger im Gespräch mit der Sonntagszeitung mitteilt, kommt das frühere Waldhotel Stein in Frage.
Auch privat hat sich Thomas Ebersberger zusammen mit Sohn Max engagiert und Katerina und ihre Schwester Yaroslava mit deren 8-jährigen Sohn Ostap, bei sich zu Hause aufgenommen. Die beiden Schwestern und der Junge kommen aus Olexandrija in der südlichen Ukraine. Sie waren drei Tage, auf einem beschwerlichen Weg, unterwegs. Die Flüchtlinge wollten sich nach Bayreuth durchschlagen, weil hier Freunde leben. Diese Familie, Bekannte von Max Ebersberger, hatten aber bereits geflüchtete ukrainische Familienmitglieder aufgenommen, so dass keine Räumlichkeiten mehr zur Verfügung standen. So kam es zu der Anfrage, ob im Hause Ebersberger Platz zur Verfügung sei – und schnell stand der Unterbringung nichts im Wege. Max Ebersberger brachte das Trio zunächst nach Bamberg ins Ankerzentrum zur Registrierung.
In einer dortigen kärglichen Turnhalle wollte er die beiden Schwestern und den Jungen jedoch nicht lassen und nahm sie wieder mit zurück nach Bayreuth. Sogar die Verständigung klappt einigermaßen. „Ich verstehe ein bisschen russisch“, sagt Max Ebersberger, „in Verbindung mit englischen Worten funktioniert das schon.“
gmu